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Feedbackmanagement in der Einrichtungsbranche

FURNeCorp nimmt Fahrt auf

(PresseBox) (Holzgerlingen, )
Das im August 2015 gestartete Projekt FURNeCorp ist Teil der Förderinitiative

„eStandards: Geschäftsprozesse standardisieren, Erfolg sichern“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – IKT-Anwendungen in der Wirtschaft“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. In enger Zusammenarbeit mit eCl@ss und den Branchenorganisationen VDM, DCC und BVDM soll vor allem die eBusiness-Kompetenz von KMU in der Möbelbranche gestärkt werden. Gerade für die Möbelbranche gilt, dass der unternehmerische Erfolg wesentlich durch die Integrationstiefe mit den Geschäftspartnern und dem Vernetzungsgrad in den Einzelprozessen bestimmt sein wird. Eine angestrebte Kooperation aus dem „Feedbackmanagement in der Einrichtungsbranche (FURNeCorp)“, dem DCC und seinen IDM-Arbeitskreisen sowie der „Zukunftsinitiative Möbellogistik (ZimLog)“ wird einen bedeutsamen Beitrag zur Digitalisierung in der Möbel- und Einrichtungsbranche leisten.

FURNeCorp entwickelt hierfür IT-gestützte Methoden zur optimierten Abwicklung von kundenbezogenen inner- und zwischenbetrieblichen eBusiness-Prozessen sowie zur Erweiterung des standardisierten elektronischen Datenaustauschs zwischen Möbelindustrie und Möbelhandel. Direkt involvierte Projektpartner aus der Industrie (Willi Schillig, Rauch Möbelwerke) und des Handels (Ostermann) arbeiten intensiv bei der Analyse bestehender Integrationen und der Verbesserung der Potentiale innerhalb dieser Prozesse durch einen Austausch und die Auswertung von Feedback zusammen. Dabei werden Prozesse in den Phasen der Sortimentsgestaltung und Produktentwicklung ebenso beleuchtet wie der Verkauf am POS und später entstehende Reklamationsvorgänge.

Zwischen all diesen Prozessen bestehen Querverbindungen und innerhalb der Einzelprozesse wird wertvolles Detailwissen gesammelt. Dieses wird heute jedoch nicht im Hinblick auf eine effektive oder gar automatisierte Nutzung strukturiert, in einen Gesamtinformationskontext integriert und nicht für die richtigen Nutznießer aufbereitet und übergeben.

Von Fragestellungen, ob die Pflege- und Produkthinweise der Händler zu unterschiedlichen Lederarten aus Sicht der Industriepartner geeignet sind, um Endkunden richtig zu informieren und so potentiellen Reklamationen vorzubeugen, der Frage welche Produkteigenschaften sich gerade als Trend bei Konsumenten entwickeln bis hin zur Fragestellung, ob modulare Produkt-Bauweisen geeignet sind um Schäden bei Aufbau und Transport zu vermeiden – es gibt eine Vielzahl von Themen, bei denen eine tatsächliche Sammlung, Analyse und Bewertung von Wissen in strukturierter Form und die Ableitung des entstehenden Feedbacks an die Partner in der Wertschöpfungskette fehlt.

Die o.g. Projektpartner ermitteln genau diese Sollbruchstellen und diskutieren das Feedback-Management der Zukunft mit den involvierten Projektpartnern aus Forschung und IT.

Die Analysephase ist bereits nahezu abgeschlossen. Es läuft die Konzeption für einen künftigen Informationsaustausch zwischen den Partnern. Werkzeuge werden entwickelt und in der Folge erprobt, um deren Praxistauglichkeit zu ermitteln.

Durch Individualisierung und Globalisierung sieht sich die deutsche Möbelbranche einem zunehmenden Leistungs- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt: steigende Preis-Leistungs-Erwartungen gehen einher mit steigenden Anforderungen bezüglich der Individualisierung von Leistungen. Darüber hinaus wünschen sich die Möbelkunden kurze Lieferzeiten. Nicht nur die steigende Variantenvielfalt und eine sinkende Lebensdauer der Produkte, sondern auch weltweit verteilte Bezugsquellen erhöhen die Komplexität in den Prozessen und das Risiko bei Möbelherstellern und -händlern.

Fast 80 Prozent der Möbelumsätze werden von kleinen und mittleren Fachhändlern erzielt. Auch auf Seiten der Hersteller dominieren mittelständische Unternehmen. Starke Kundenorientierung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Händlern. Sie müssen bedarfsgerecht auf die notwendigen Produktinformationen zugreifen können.

Die zunehmende Digitalisierung der Kundenbeziehungen und Geschäftsprozesse bietet große Chancen die Zusammenarbeit zwischen den Wertschöpfungspartnern reaktionsschneller und zielorientiert zu gestalten, um die Leistungen und Abläufe für den Endkunden zu verbessern.
Trotz bestehenden B2B-Plattformen ist die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Händlern auch heute noch von Medienbrüchen geprägt: Stammdaten für die kundenindividuelle Angebots- und Auftragsabwicklung werden oft noch manuell aus den Quell-Systemen (ERP, PDM, CRM) gesucht und zusammengeführt. Unklare Produktaufträge bergen das Risiko von Bearbeitungsfehlern, häufigen Rückfragen zwischen Herstellern und Händlern und verursachen somit lange Lieferzeiten. Die Reklamationsquoten in der Möbelbranche übersteigen derzeit je nach Warengruppe 50 Prozent.

Wichtige Lösungsbausteine des Projekts bilden einerseits die Einführung brancheneinheitlicher eBusiness-Standards für die Stammdatenklassifikation in eCl@ss und ein Feedback-Datenaustausch (IDM-Katalogdatenformat, EPC / EPCIS, GTIN) sowie andererseits die Entwicklung von Methoden und brancheneinheitlicher Prozessstandards als ECR-Konzept für die Möbelbranche. Auf dieser Basis werden Module entwickelt, die den Feedback-Austausch, ein für eBusiness bezogenes Stammdatenmanagement sowie eine Automatisierung der inner- sowie zwischenbetrieblichen Geschäftsprozesse ermöglichen sollen.

Diese Module werden mittels einer serviceorientierten und ereignisgesteuerten Architektur innerhalb der Systeme im Handel, der Industrie und der Branchenplattform IWOfurn zu einer Gesamtlösung integriert. Es handelt sich sowohl um eine Erweiterung der bestehenden B2B-Plattformen als auch um eine methodische und systemtechnische Erweiterung innerhalb der IT-Systeme und Geschäftsprozesse der am eBusiness teilnehmenden Händler und Hersteller.

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