Rechtverbindliche Auskünfte
Wenn die Bagger anrücken, Schaufeln die Straße aufreißen und das Erdreich ausheben, dann ist es zu spät! Bauherren müssen Bauvorhaben im Bereich von Leitungen der Energieversorger und Kanalnetze der Entsorgungsbetriebe frühzeitig planen, sonst entstehen bei Leitungsschäden rasch hohe Kosten, ungeachtet der teuren Bauverzögerungen. Bis zu 500 Millionen Euro Schäden entstehen jährlich in der Bundesrepublik Deutschland durch Beschädigungen von Versorgungs- und Telekommunikationsleitungen bei Tiefbaumaßnahmen. Wichtig sind deshalb rechtsverbindliche Auskünfte im Vorfeld. So lässt sich klären, ob die Baumaßnahme gegebenenfalls geändert oder die Leitung verlegt werden muss. Dieser Vorgang bedeutet für die Beteiligten allerdings einen hohen Zeitaufwand und kostet vor allem Geld. Denn jede Bauvoranfrage müssen die Betreiber von Ver- und Entsorgungsnetzen bearbeiten, dazu besteht – zumindest für den nichtkommunalen Sektor – eine rechtliche Verpflichtung. Die eingereichten Unterlagen müssen mit beträchtlichem Zeit- und Personalaufwand in die Netzdokumentation der Betreiber übertragen werden. Hinzu kommen hohe Papier- und Archivkosten, wenn bei den Unternehmen und Kommunen keine intelligente Datenlösungen vorhanden ist.
Großes Optimierungspotenzial
Where2dig setzt genau an diesen Schwachstellen des herkömmlichen Auskunftsablaufs an. In diesem Zusammenhang erteilt die PLEdoc Leitungsauskünfte für Pipeline- und Kabelnetzbetreiber. Dabei werden derzeit pro Jahr über 24.000 angezeigte Baumaßnahmen oder andere Vorhaben hinsichtlich einer Berührung der durch das Unternehmen verwalteten Leitungsnetze analysiert. Das entspricht einem Netz von etwa 20.000 Kilometern Länge. „Es hat sich gezeigt, dass etwa 30 Prozent dieser Anfragen die Sicherheitszonen der Leitungsnetze berühren“, erklärt Dipl.-Ing. Annette Hohaus, bei PLEdoc zuständig für Vertrieb und Marketing.
Where2dig automatisiert die Vorprüfung, erstellt rechtsverbindliche Zwischenbescheide, die in Sekundenschnelle dem Anfragenden übermittelt werden und ihn informieren, ob Leitungsnetze betroffen sind. Das bedeutet eine nennenswerte Optimierung des unternehmensinternen Verfahrens der Leitungsauskunft, steigert die Leitungssicherheit und senkt vor allem die Kosten.
„Die Lösung eröffnet große Optimierungspotenziale für die Betreiber der Leitungsnetze. Sämtliche Anfragen erledigt die Software schnell und effizient“, erklärt Franz-Josef Große Enking, verantwortlich für den Intergraph-Geschäftsbereich terramapserver. „Der gesamte Prozess läuft von der Anfrage bis zur Archivierung digital über das Web und minimiert so die ansonsten hohen Kosten.“ So müssten diejenigen Anfragen, bei denen keine Leitungen betroffen sind, nicht manuell bearbeitet werden, da dieser Vorgang automatisch erledigt werde. Die Leitungsbetreiber können bei dem gesamten Prozess auf Datensicherheit vertrauen, denn diese bleiben im Informationssystem des Betreibers. Zudem arbeitet die Lösung spartenübergreifend. Die Online-Auskunft nutzt dabei die Standards des Open Geospatial Consortiums (OGC). Daraus ergeben sich die Vorteile der Interoperabilität bei beliebiger Erweiterbarkeit.
Einfach zu bedienen
Für alle Beteiligten ist die Online-Auskunft eine einfache und unkomplizierte Lösung. Für den Anwender stellt sich where2dig als intuitiv zu bedienende Internetlösung dar, die Know-how weder hinsichtlich CAD-Systemen noch Geographischen Informationssystemen (GIS) erfordert. Zudem besteht die Möglichkeit, die einmal erstellte Anfrage direkt an andere Netzbetreiber per eMail weiterzuleiten. „Früher musste der Anfragende unzählige Faxe versenden, die Antworten zuordnen und archivieren“, verdeutlicht Große Enking. „Jetzt geht so etwas in kürzester Zeit und ist bei Anfragen sogar kostenlos.“ Kurz gesagt: Where2dig ist eine Internetlösung, die das Zusammenspiel moderner GIS-Technologien und GeoWebservices für den Bereich der Leitungsauskunft realisiert. Spürbare Zeit- und Kostenreduzierung und der Erhöhung der Leitungssicherheit dokumentieren den hohen Nutzwert.