"Mit 700.000 Kunden und einem Rohrnetz von mehr als 6.800 km in Berlin sind wir das größte kommunale Gasversorgungsunternehmen Westeuropas. Um der großen Versorgungsaufgabe gerecht zu werden, reicht es nicht, eine passende Organisation und qualifiziertes Personal zu haben. Man braucht auch ein hochwertiges durchgängiges IT-System für alle relevanten Geschäftsprozesse", erklärt Stephan Boy, Leiter des Entstörungsdienstes.
Die Softwarelösung "Neue Zentrale Meldestelle" unterstützt den gesamten Geschäftsablauf des Entstörungsdienstes von der Annahme der Störungsmeldungen über die Disposition bis zur Rückmeldung erledigter Aufträge durch die Entstörungskräfte. Eine graphische Komponente im zentralen Einsatzleitsystem stellt dabei Einsatzorte und Fahrzeugpositionen zusammen mit dem gesamten Rohrnetz auf einer digitalen Karte dar. Die Übermittlung der Auftragsdaten an die mobilen Entstörungsdienst-Komponenten sowie die Rückmeldungen von Status- und Einsatzinformationen erfolgen nonverbal über GSM/GPRS-Mobilfunk. Die über den "elektronischen Einsatzbogen" im Fahrzeug erfassten Details zum Störfall, wie Störungsursache, verbrauchte Materialien und benötige Arbeitszeit, gelangen über die Funkverbindung direkt in das zentrale SAP-System zur weiteren Verarbeitung.
Die Alarmierung der Mitarbeiter des Entstörungsdienstes erfolgt über drei verschiedene und voneinander unabhängige Medien: Über GPRS auf die Onboard-Unit im Fahrzeug, über einen Anruf auf das GSM-Handy und über eine Nachricht auf den Pager. Damit ist gewährleistet, dass der Einsatzruf auch außerhalb des Fahrzeuges und in GSM-Funklöchern seinen Adressaten erreicht.
"Mit diesem komplexen integrierten System konnten wir erneut unsere Leistungsfähigkeit in Sachen 'Frühwarnung und Notfallmanagement' unter Beweis stellen. Was hier für die GASAG entstanden ist, lässt sich ohne große Phantasie und Anstrengung auch sehr gut in anderen Einsatzgebieten anwenden, zum Beispiel in der chemische Industrie, bei Feuerwehr und Technischem Hilfswerk oder im Krankentransport", hebt Stefan Wiesner, Vorstand der Condat, hervor.
Die Softwarelösung unterstützt den Entstörungsdienst der GASAG dabei, die erhöhten Anforderungen der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) zu erfüllen, die sich aus dem neuen Arbeitsblatt GW1200 ergeben. Bei einem Gas-Störfall muss binnen 30 Minuten nach Eingang der Störmeldung die Arbeit an der Behebung der Störung aufgenommen werden. Außerdem sind jede Störung und die damit verbundenen Reparaturarbeiten lückenlos zu dokumentieren und zu archivieren. Diese Anforderungen kann die GASAG mit der Neuen Zentralen Meldestelle zu jeder Zeit erfüllen.
Condat leitete das Projekt als Generalunternehmer und übernahm die SAP-Integration. Der Partner Intergraph (Deutschland) GmbH, Ismaning, brachte sein Einsatzleitsystem "I/CAD" ein, und der Partner PPS/EDV GmbH, Braunschweig, sein System "Cover" für die mobile Kommunikation zwischen der Meldestelle und den Einsatzfahrzeugen.