Die Stadtwerke Duisburg AG beliefert rund eine halbe Million Einwohner mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. Dazu betreibt und unterhält sie für Strom ein Kabelnetz mit einer Länge von 5.000 Kilometern, für Erdgas und Trinkwasser jeweils ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 1.350 bzw. 1.500 Kilometern sowie ein Fernwärmenetz mit einer Trassenlänge von 200 Kilometern. Das Netzgebiet erstreckt sich über 235 Quadratkilometer.
Die derzeitige GIS-Lösung FRAMME, die bereits Ende der achtziger Jahre bei den Stadtwerken eingeführt wurde, wird durch das moderne G/Net abgelöst. G/Net basiert auf der weltweit einheitlichen Basistechnologie G/Technology von Intergraph. Im Dezember 2004 fiel der Startschuss für die sukzessive Überführung der Daten der Grundkarten sowie der Netzdaten für Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Kommunikation nach G/Net. Bei der Umstellung soll ebenfalls die Dokumentation des Kathodischen Korrosionsschutzes gemäß den Leitlinien der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) umgesetzt werden. Der Systemwechsel bietet außerdem Gelegenheit, die technologischen und fachlichen Vorteile von G/Net intensiv kennen zu lernen und produktiv umzusetzen.
Geodaten haben für die meisten Geschäftsprozesse der Stadtwerke Duisburg eine hohe Bedeutung, so dass eine enge Verschmelzung von kaufmännischen Daten und raumbezogenen Informationen angestrebt wird. Die aufgrund gesetzlicher Vorgaben komplizierter werdenden Geschäftsprozesse sollen so transparenter und wirtschaftlicher gestaltet werden. Mit dem Produkt G/Net Integrator stellt Intergraph eine zertifizierte SAP NetWeaver (XI)-Schnittstelle zur Verfügung, die auf einfache Weise die Kopplung mit SAP-Modulen erlaubt. Des Weiteren werden geeignete Schnittstellen entwickelt, zum Beispiel um die Geodaten der neuen Netzleitstelle der Stadtwerke, dem mobilen Außendienst und dem Störungsmanagement zur Verfügung zu stellen. Mit Hilfe des neuen GIS wird also eine noch tiefere Durchdringung des Unternehmens mit Geodaten erreicht, um die betroffenen Abteilungen bei ihrer täglichen Prozessbearbeitung zu unterstützen. Durch die neue G/Net Lösung ergeben sich zudem für die Systempflege und Administration wesentliche Vorteile gegenüber der Vorgängerlösung: Alle Sach-, Graphik-, Metadaten, inklusive Plausibilitätskontrollen sowie die Transaktions- und Benutzerverwaltung werden komplett in der relationalen Standard-Oracle-Datenbank abgespeichert.
Das enorme Engagement der Duisburger unterstreicht den hohen Stellenwert von G/Net im Unternehmen: Insbesondere im Hinblick auf die angestrebte Geschäftsprozessintegration und Optimierung werden Mitarbeiter aus den Abteilungen Netz und EDV – in Zusammenarbeit mit Intergraph – die Datenmodelle der G/Net-Standardschalen gestalten, um sie den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Aufgrund der 15jährigen Erfahrung im Umgang mit der Vorgängerlösung ist das entsprechende Know-how bei den verantwortlichen Mitarbeitern des Energiedienstleistungsunternehmens vorhanden und erlaubt somit eine kostengünstige und sichere Administration beziehungsweise einen zuverlässigen Betrieb des Systems.