Die Europäische Zentralbank hält weiter an ihrer Niedrigzinspolitik fest, um die Wirtschaft zu stimulieren und für Preisstabilität zu sorgen. Bis zum Herbst 2016 wird die EZB für monatliche 60 Milliarden Euro Staatsanleihen der Euroländer kaufen. Die zuletzt niedrige Inflation soll dadurch angeheizt und die Wirtschaft im Euroraum angekurbelt werden. Ob die verschiedenen finanz- und geldpolitischen Maßnahmen sinnvoll sind, diskutierten Wirtschaftsexperten beim ersten ISM Finanzsymposium am Campus Frankfurt/Main.
Dr. Joachim Nagel, Vorstand der Bundesbank, Dr. Lutz Raettig, Aufsichtsratsvorsitzender der Morgan Stanley Bank AG sowie Sonja Wärntges, Finanzvorstand der DIC Asset AG, vermittelten den rund 120 Teilnehmern unter verschiedenen Blickwinkeln ihre Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Finanzmärkte. So erklärte Dr. Joachim Nagel in seinem Vortrag, dass eine expansive Geldpolitik für den gesamten Euroraum vor dem Hintergrund des Preisdrucks und der gedämpften Inflationsaussichten angemessen sei. Dr. Lutz Raettig ließ hingegen in seinem Vortrag die Finanzkrise noch einmal Revue passieren und gab Einblicke, wie sich die Krise auf die US-Bank Morgan Stanley ausgewirkt hat und welche Gegenmaßnahmen getroffen wurden.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion. Die drei Referenten diskutierten über verschiedene Finanzthemen, von der Gefahr einer Immobilienblase bis hin zum Nachfrageproblem von Krediten. Durch die Veranstaltung führte als Moderator Philipp Otto, Geschäftsführender Gesellschafter vom Fritz Knapp Verlag. Bei den Teilnehmern traf das erste ISM Finanzsymposium auf positive Resonanz. "Die Vorträge waren sehr informativ", sagte ISM Studentin Xiaoxi Tran. "Zudem fand ich es toll, dass die Referenten für offene Fragen geduldig zur Verfügung standen."