Auch die Mannschaft konnte mit diesem Vorgehen optimal gefördert werden, sodass der Marktwert vieler Spieler stieg, nachdem sie zu Liverpool gewechselt waren. Künstliche und menschliche Intelligenz scheinen sich also produktiv zu ergänzen. „Natürlich ist das nur möglich, weil beide Seiten offen für eine Zusammenarbeit waren“, ergänzt Ulrich Lichtenthaler. „Jürgen Klopp und Liverpools Data Analytics Team waren aufnahmefähig genug, um die Stärken der anderen Seite zu nutzen. Gleichzeitig konnten sie ihr eigenes Wissen aber auch vermitteln und für andere Anwender nutzbar machen.“
Integrierte Intelligenz ist in jeder Branche einsetzbar
Die Kombination von menschlicher und künstlicher Intelligenz lässt sich nicht nur im Fußball einsetzen, sondern in so gut wie jedem Wirtschaftszweig. Gleichzeitig ist dieses Vorgehen laut Lichtenthaler noch erstaunlich selten. Zwar kommt KI in immer mehr Bereichen zum Einsatz, häufig werden aber nur Neuerungen implementiert, die bestehende Abläufe etwas günstiger und effizienter machen. Der Wettbewerbsvorteil, der sich hieraus ergibt, ist dann nur von kurzer Dauer, da diese Innovationen nach einiger Zeit zum Standard werden. Um sich dauerhaft von der Konkurrenz abzuheben, müssten Unternehmen ganz neue Anwendungsfelder und Zielgruppen auftun. „Hierbei kann die menschliche Intelligenz dann der entscheidende zusätzliche Faktor sein“, erklärt Lichtenthaler. „Gerade weil Menschen auf absehbare Zeit in bestimmten Feldern wie Emotionen oder Empathie der künstlichen Intelligenz überlegen sein werden, können so ganz neue und individuelle Lösungen entwickelt werden.“ Der Einsatz von Integrierter Intelligenz ist ausdrücklich auch für kleine und mittelständische Unternehmen empfehlenswert.
Weitere Einblicke und Praxisbeispiele gibt Prof. Dr. Ulrich Lichtenthaler in seinem Vortrag „Integrierte Intelligenz: Was wir vom FC Liverpool lernen können“ am 4. April im Rathaus Köln. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie unter https://koelner-wissenschaftsrunde.de/.