Die Ergebnisse sprechen im Positiven wie im Negativen eine deutliche Sprache: Die Teilnehmer finden die Erreichbarkeit und die Parkangebote in der Innenstadt deutlich besser als angenommen – wenn auch nicht perfekt. Dafür ist der Besatz und der Service sowie das Gesamtambiente stärker in der Kritik als gedacht. „Weniger Billigware dafür mehr besondere Angebote, individuelle und digitale Services sowie mehr Events und Aufenthaltsqualität“, so bringt Studienleiter Prof. Dr. Bernd Schabbing von der ISM die Kernforderungen der Studienteilnehmer auf den Punkt.
Der Clou der Studie: Es wurden vor allem jüngere Menschen zwischen 20 und 40 Jahren befragt. Also die Zielgruppe, die wirtschaftlich attraktiv, aber bisher eben nicht Stammbesucher der Innenstadt ist. Sie sprechen eine klare Sprache, wenn es darum geht, was sie bisher vom Besuch der City abhält:
Im Besatz der City sollten weniger austauschbare Ketten-Läden und Billiggeschäfte und stattdessen mehr besondere und exklusive Angebote im Vordergrund stehen. Mode, Möbel und Baumarktbedarf stehen ganz oben auf der Wunschliste. Aber auch bei Lebensmitteln und Qualitätsangeboten in Mode und Gastronomie sehen die Teilnehmer noch Luft nach oben.
Wichtig dabei für viele: Man möchte vorab online erfahren, welche Produkte und Waren es im stationären Handel gibt und ob beispielsweise die eigene Größe vorrätig ist. Gewünscht wird außerdem, Kleidung ins Geschäft zu bestellen oder von dort nach Hause liefern lassen zu können (Click & Collect). Generell werden flexiblere und längere Öffnungszeiten und mehr Serviceorientierung erwartet – und mehr Beratung in Englisch.
Aber auch das „Drumherum“ ist den Kaufinteressierten wichtig: Mehr Sitzmöglichkeiten, Abendevents, Klaviermusik und Sauberkeit. Genauso sollte die Erreichbarkeit durch den ÖPNV und für Radfahrer verbessert werden.
Dirk Rutenhofer, Vorsitzender des Cityrings, zu den Studienergebnissen: „Sie haben Licht ins Dunkel gebracht und uns gezeigt, was schon gut läuft und wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. So können wir nun noch besser schauen, was wir für welche Zielgruppen tun können und wo der Schuh drückt – aber auch, wo wir schon gut sind, aber noch mehr darüber reden müssen.“
Insgesamt haben knapp 700 Personen an der Befragung teilgenommen. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit ist geplant: Die ISM wird mit einer weiteren Studierendengruppe konkrete Handlungsoptionen ausarbeiten und Tiefeninterviews mit Kunden führen, um gezielt die wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen zu identifizieren und für die Umsetzung vorzubereiten. Dabei werden auch die bisherigen Partner Cityring, DORTMUNDtourismus und Ruhr Nachrichten weiter mit unterstützen.