In den 20er Jahren waren Überlandfahrten mit dem Motorrad eine echte Herausforderung - selbst für hart gesottene Fahrer. Schlechte Straßen und kaum verfügbares Kartenmaterial machten besonders Reisen im Ausland zu einem Abenteuer. In modernen Zeiten von Satellitennavigation sind solche Schwierigkeiten in Vergessenheit geraten - aber damit ist auch ein Stückchen Charme des Motorradfahrens verschwunden.
"Ich bin beileibe nicht einer von den ewig Gestrigen", so Martin Franitza, Mit-Initiator des Projekts Yesterdays. "Mich interessieren die so genannten guten, alten Zeiten des Motorradfahrens. Alte Motorradreisebücher sind dabei eine gute Starthilfe für imaginäre Zeitreisen. Aber irgendwann kommt der Moment, da reicht ein virtueller Zeitsprung nicht mehr, man will es selbst erleben". Mit der Idee zu seinem neuen Projekt ermöglicht Franitza sich und allen Motorradinteressierten nicht nur einen spannenden Einblick in die Anfänge des Motorradreisens, er macht die alten Zeiten auch erlebbar.
Das "Projekt Yesterdays" ist eine Hommage an die Motorradreisenden der 20er und 50er Jahre. In der ersten Phase haben die Initiatoren Martin Franitza und Andreas Öttl ihre Gespanne im Eigenbau konstruiert. Das Yesterdays-Gespann im Stil der 20er Jahre und das NIGRIN-Royal-Enfield-Gespann mit Lastenbeiwagen aus den 50er Jahren sind bereits reisefertig und werden am 26. September 2007 Richtung Marokko starten. Damit beginnt die zweite Phase des Projekts: Franitza und Öttl fahren 47 Tage über die Alpen und setzen per Schiff von Genua nach Marokko über, wo Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen werden. Die beeindruckenden Erfahrungen dieser Reise halten der 51-Jährige und der 35-Jährige in einem regelmäßig aktualisierten Tagebuch fest, das ab sofort auf www.nigrin.de nachzulesen ist.
Weitere Informationen zur Tour finden Sie unter www.nigrin.de oder www.project-yesterdays.de.
Über die Fahrer
Martin Franitza, 51 Jahre,
erkundete auf ausgedehnten Reisen bereits Europa und Nordafrika. Seit 1988 arbeitet er als selbständiger Redakteur für die Fachzeitschrift MOTORRAD-GESPANNE und die jährliche Kultzeitschrift WINTERFAHRER. Neun eigene Bücher und weitere Titel als Co-Autor hat er bereits veröffentlicht. 1998 fuhr er im Winter mit einem BMW-Gespann zum Nordkap. Über diese Reise veröffentlichte er das Buch "Eisige Pisten und Schneegestöber".
Andreas Öttl, 35 Jahre,
ist auch das ganze Jahr auf drei Rädern unterwegs. 2004 fuhr er ein Ural-Gespann vom russischen Werk bis in seine Heimat Österreich. Im Moment arbeitet er als selbständiger Gespannbauer in Unterlacken in der Nähe von Linz und kümmert sich vornehmlich um alle technischen Belange des Projekts.