Welche IT-Infrastruktur kommt künftig für welche Daten und Anwendungen zum Einsatz? Welche Vorteile geben den Ausschlag, und welche Veränderungen sollten Entscheider jetzt einleiten? Das haben die Marktforscher von Research in Action im Auftrag von Interxion (INTERXION HOLDING NV; NYSE: INXN) untersucht*. Ihre Antworten ergeben ein klares Bild: Vom heutigen On-Premise-Schwerpunkt (36,8 Prozent beziehen ihre Anwendungen aus der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum, 17,6 Prozent monolithisch aus dem eigenen RZ) werden die Daten bis 2020 zu großen Teilen Richtung Cloud wandern. 2020 wollen die Entscheider 27,9 Prozent ihrer Daten über Hyperscaler beziehen, 24,6 Prozent von lokalen Public-Cloud-Anbietern.
Ein enormer Wandel, der getrieben wird von den Kriterien Kostenersparnis, Flexibilität und Skalierbarkeit. Bis 2020 wächst der Anteil der Daten bei lokalen Public-Cloud-Anbietern um den Faktor 2,4, die Rolle des eigenen Rechenzentrums nimmt dagegen deutlich ab. Und der Anwendungsanteil bei Colocation-Lösungen als dem Punkt, an dem sich die verschiedenen Infrastrukturen treffen und verbinden lassen, nimmt um die Hälfte zu. Des Weiteren sind vier Trendsegmente erkennbar:
Anwendungen, die in der Nähe bleiben
Nicht alle Daten wandern aber in die gleiche Infrastruktur ab. Es lassen sich vier Gruppen unterscheiden. Die erste Gruppe umfasst die Anwendungen, die in der Nähe bleiben: Für ERP, CRM, Supply Chain Management und Storage ist zwar auch eine Wanderbewegung gen Cloud erkennbar, schwerpunktmäßig bleiben sie aber nah am Herzen des Unternehmens: In der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum oder im outgesourcten Rechenzentrum. Ihre Gemeinsamkeit: Bei diesen geschäftsrelevanten Daten stehen Sicherheit und direkter Zugriff im Fokus, schnell skalieren müssen sie nicht.
Die Lokalisten
Die zweite Gruppe kann man die Lokalisten nennen: HR, Marketing Automation und Backup verlagern sich in lokale Public Clouds. Der Grund: Hier geht es um flexiblen Zugang und gesicherte Performance, mit Blick auf sensitive Daten ist der Fokus auf regionale oder nationale Abwicklung aber schlüssig, um bei Datenschutzvorschriften auf der sicheren Seite zu sein.
Die Cloud-Mischmodelle
Datenbankanwendungen und Digital Asset Management werden der Studie zufolge am breitesten streuen: Von der Private Cloud im eigenen Rechenzentrum bis zum Hyperscaler ist hier alles im Einsatz. Es hängt in dieser Anwendungsgruppe von der Branche und den jeweils konkret gehandhabten Daten ab, welche Infrastruktur die meisten Vorteile bietet.
Das eigene Rechenzentrum verödet
Im letzten Segment zeigt sich die Abkehr von der traditionellen Infrastruktur am deutlichsten: Auch wenn das eigene Rechenzentrum 2020 insgesamt noch bei 5,3 Prozent liegt – bei einigen Anwendungen wird es faktisch keine Rolle mehr spielen. Dazu zählen Projekt-Management, IT Service Management, Collaboration, Development/Testing und Security. Besonders in den letzten zwei Rubriken wird die Abkehr deutlich: Bei diesen fällt der Anteil des eigenen Rechenzentrums unter die 2-Prozent-Marke. Diese Anwendungsgruppe wandert zu Hyperscalern, denn hier geht es um schnelles Skalieren und flexiblen Zugriff.
2020: Die Multi-Cloud-Welt
Die Studie zeigt, dass die Multi-Cloud-Welt bereits jetzt für viele Realität ist. 2020 werden Multi-Cloud-Konzepte die Norm darstellen. 71,2 Prozent der Befragten wollen bis 2020 derartige Konzepte umsetzen. Bereits jetzt berichten 60 Prozent der befragten Entscheider, dass sie bei Infrastructure-as-a-Service und Platform-as-a-Service bis zu fünf Dienstleister einsetzen.
Cloud Connectivity Hubs sind die Schnittstelle zu allen Infrastrukturen
IT-Entscheider, die nach der richtigen Infrastruktur für ihren zukünftigen Unternehmenserfolg suchen, finden den besten Standort mit Cloud Connectivity Hubs. Dort können sie eigene Private Clouds sicher und effizient betreiben, haben durch den Colocation-Standort aber auch sicheren, performanten Zugang zu Hyperscalern und lokalen Public Clouds. Somit lassen sich hybride Clouds effizient aufsetzen.
*Befragungsmethodik RIA Umfrage
Für die Studie wurden 1730 Personen aus acht europäischen Ländern befragt, darunter 500 aus Deutschland. Sie alle waren IT-Entscheider in Unternehmen ab 250 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Zahlen beziehen sich nur auf die deutschen Befragten.