Die Pluripharm Groep mit Sitz in Alkmaar ist auf die Belieferung von Apotheken und Krankenhausapotheken spezialisiert. Von dem Pharmagroßhändler erhalten die Kunden unter Berücksichtigung aller gesetzlichen Vorgaben mit hoher Verfügbarkeit rezeptpflichtige und -freie Arzneien, Generika und medizinische Pflegeprodukte. Als Großhändler für Pharmahersteller sorgt Pluripharm Group mit intelligenter Logistik für effiziente und flexible Lagerung und Verteilung der Medikamente an die Bedarfsstellen. Dabei hat das Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojektes für seine Intralogistik im Zentrallager am Standort Alkmaar mit einer neu entwickelten Central Filling-Lösung der niederländischen Inther Group die Rezeptbearbeitung erheblich vereinfacht. Basierend auf dem modularen,
flexiblen Warehouse Execution System (WES) Inther LC der Inther Group, einer A-Frame-Installation zur kompakten Lagerung und automatisierten, auftragsgerechten Kommissionierung behälterfähiger Artikel sowie der intelligenten Zusammenführungs- und Abfüllstation kann der Pharmagroßhändler seinen Bestellkunden dabei ein einzigartiges Lagerreservierungssystem bieten.
Dazu werden die im Hostsystem des Großhändlers erfassten Bestellungen und Auftragsdaten nahezu in Echtzeit an das Inther LC übertragen. Damit wird einerseits der für die Auftragsbearbeitung tatsächlich verfügbare Bestand für die bestellenden Apotheken reserviert. Andererseits bieten die Daten bei Wiederholungsmedikationen eine berechenbare Grundlage für die optimale Medikamentenbevorratung des Großhändlers zur Versorgung seiner Kunden. Überdies sorgt die Lösung in den operativen Alltagsprozessen dafür, dass Pluripharm Group mit Abschluss der Kommissionierung die angebundenen Bestellkunden direkt über den aktuellen Bearbeitungsstatus und die bevorstehende Auslieferung informieren kann. „Central Filling ist eine intelligente Ergänzung des Inther-Portfolios und bietet ein Gesamtpaket von Lösungen, die insbesondere auf die pharmazeutische Industrie ausgerichtet sind“, fasst Martijn Herder, CEO der Inther-Gruppe, zusammen. „Die Besonderheit der Lösung besteht neben der Effizienz in der 100-prozentigen Kontrolle durch Integration der von Inther entwickelten Prüf-Software Inther-FMD."
Der Central Fillingprozess
Das Central Filling beginnt mit der Weiterleitung und Zusammenführung der Rezepte über das Host-System an das WES Inther LC. Das WES verteilt die Kommissionieraufträge wegeoptimiert an verschiedene Kommissionierbereiche einschließlich des A-Frames. Von dem Förderband des A-Frames werden die Medikamentenpackungen in Transportbehälter übergeben. Fördertechnik führt die Behälter an eine der von Inther Group eingerichteten 16 Central Filling Stationen. Mit der Central Filling-Anlage starten die Mitarbeiter dort die Auftragsbearbeitung auf Patienten- oder Rezeptebene. Die Bediener scannen zunächst den Quellbehälter, in dem bis zu 20 Patientenaufträge gesammelt wurden. Anschließend werden die Artikel einzeln gescannt. Handelt es sich um einen FMD-Artikel (Falsified Medicines Directive), wird er durch die Integration von Inther FMD automatisch am NMVS (National Medicines Verification System) abgezeichnet.
Die Softwarelösung Inther FMD wurde von dem Systemintegrator entwickelt, um die Anwendung der europäischen FMD-Richtlinie und damit die logistische Abwicklung von Medikamenten zu vereinfachen. Die Hauptfunktionen der Anwendung sind die Prüfung und Abmeldung einzelner Arzneimittel in einer zentralen Datenbank. Dabei können GS1-Barcodes gescannt und mit der gewählten Aktion an die NMVS-Datenbank weitergegeben werden.
Alles verpackt in einer Tasche
Für den weiteren Verlauf der Zusammenführung und Versandbereitstellung wird pro Artikel ein Patientenetikett gedruckt und auf der Artikel aufgebracht. Unterstützt von einem Pick-to-Light-System werden die Artikel je Patient oder Rezeptvorgabe auf transparente, sogenannte Blockbeutel verteilt und zusammengefasst. Sensible Sensortechnik überprüft dabei, ob die einzelnen Artikel tatsächlich in den richtigen Blockbeutel eingelegt wurden. Die Beutel sind unter einem Gitterrost auf der Arbeitsfläche der Stationen angebracht – pro Arbeitsstation 20 Zielbeutel respektive Einzelaufträge. Wenn alle Artikel rezeptgemäß verteilt sind, werden die Blockbeutel einzeln entnommen und ein Patientenetikett gedruckt, das auf der Vorderseite des Blockbeutels angebracht wird. Die Beutel werden schließlich in Ausgangsbehälter gelegt, mit denen die Apotheke in einem Mehrweg-Kreislaufsystem beliefert werden.
Neben der praktischen Belieferung und dem großen Sortiment verfügbarer Medikamenten und Pflegeprodukte, die Pluripharm ihnen bietet, haben die Apotheken den Vorteil, ihren kompletten Bedarf von einem Lieferanten zu erhalten, dessen Lieferungen zudem mit zahlreichen automatische Kontrollen maximale Sicherheit bieten. „Der gesamte Komfort in einer Tasche“, resümiert Gerard van de Weert, Commercial Director der Pluripharm Group. „Das Central Filing System ist für uns, aber vor allem für unsere Kunden ein einzigartiges und wichtiges Projekt. Das System mit der patientengerechten Zusammenfassung aller Medikamente zu einem Blockbeutel beziehungsweise pro Rezept ermöglicht den Apotheken eine wesentlich einfachere, verordnungsgerechte Abwicklung ihrer Patientenaufträge bei maximaler Flexibilität und Zugang zu einem sehr großen Lagerbestand. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.“