So stehen die Entwicklungsabteilungen von Bahnsystemen in den nächsten Jahren vor Herausforderungen: Die Märkte für Bahn-Systeme sind durch kleine Stückzahlen geprägt. Für jedes Bahn-System existiert eine äußerst begrenzte Anzahl möglicher Lieferanten. Wächst der Markt, wächst auch die Motivation potentieller Systemanbieter, in den Markt einzutreten.
Wer sich als bisher gesetzter Systemanbieter oder –Konfigurator beweisen will, muss systematisch seine Innovationskraft steigern. Neben der Kreativität für neue Lösungen, sollte laut RailCap 2030 die Produktmodularisierung der Fahrzeugsysteme im Vordergrund stehen. In Systembaukästen lassen sich global, individuelle Kundenanforderungen schneller realisieren. Schnellere Realisierung bei hoher Qualität erhöht die Kundenzufriedenheit und sichert eine große Nachfrage im globalen Markt.
„Dies stellt einen elementaren Wandel der bisherigen Entwicklungspraxis für Bahnsystem-Lieferanten dar“, sagt Fabian Koark, Initiator der Studie und Experte für Organizational Change. „Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sie aus den Erfahrungen und Irrwegen der Automobil-Industrie, gerade im Bereich der Nutzfahrzeuge, profitieren können“ so Koark weiter.
Vor einer ähnlichen Konstellation stand die Automobil-Industrie im 20. Jahrhundert, die zuerst auf globale Plattformen, dann in gemeinsame Baukästen und heutzutage auf Bit- und Byte-Ebene in branchenweite Entwicklungsstandards wie AUTOSAR für Automobil-Elektronik einschwenkte.
Die Studie RailCap 2030 ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit der Technologie- und Innovationsberatung Invensity GmbH.