Die bayerischen Ausfuhren nahmen 2005 gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf 127,8 Milliarden € zu (Bund: + 7,5 Prozent). Die Einfuhren nach Bayern erhöhten sich um 4,0 Prozent auf 98,9 Milliarden € (Bund: + 8,7 Prozent). Damit stieg auch der Aus-fuhrüberschuss im letzten Jahr um 5,9 Milliarden € auf den neuen Höchststand von 28,9 Milliarden €.
Weltweit wichtigstes Abnehmerland für bayerische Produkte waren 2005 erneut die USA mit einem Anteil am Gesamtexport von 12,4 Prozent. Die Ausfuhren dorthin nahmen um 6,2 Prozent auf 15,8 Milliarden € zu. Noch dynamischer entwickelten sich mit einem Anstieg von 9,7 Prozent die Ausfuhren in die Euro-Zone. Die Partner der Währungsunion nahmen Waren in einem Umfang von 51,1 Milliarden € ab. Ihr Anteil an den bayerischen Gesamtausfuhren erhöhte sich damit auf 40,0 Prozent.
Die Exporte in die EU-Partnerstaaten insgesamt, einschließlich der 2004 beigetretenen Länder Mittel- und Osteuropas sowie Zypern und Malta, stiegen 2005 um 9,1 Prozent auf 76,9 Milliarden €. Damit fließen mittlerweile 60,2 Prozent der bayerischen Ausfuhren in die EU-25. Unter den weltweit wichtigsten Abnehmerländern des Freistaats rangierte erneut Italien an Platz zwei mit einem Anteil von 8,8 Prozent (11,2 Milliarden €). An Platz drei löste Österreich mit einem Exportanteil von 8,1 Prozent (10,3 Milliarden €) Großbritannien ab. Das Vereinigte Königreich rutschte mit einem Exportanteil von 7,7 Prozent (9,8 Milliarden €) noch hinter Frankreich mit 8,0 Prozent (10,3 Milliarden €) auf Platz fünf.
Die Exporte in die neuen mittel- und osteuropäischen EU-Länder erreichen zwar noch nicht die Niveaus der langjährigen EU-Partner, sie entwickeln sich aber weit dynamischer. Besonders stark stiegen mit einem Plus von 17,9 Prozent und einem Warenwert von insgesamt 3,9 Milliarden € die Ausfuhren nach Ungarn, gefolgt von Polen mit plus 12,4 Prozent bei einem Warenwert von 2,6 Milliarden €.
Besonders stark expandierten die Ausfuhren in die nicht zur EU gehörenden Länder Mittel- und Osteuropas: Bei einem Anstieg um 17,2 Prozent flossen Waren im Wert von 5,1 Milliarden € dorthin (Anteil 4,0 Prozent), dicht gefolgt von Lateinamerika mit einem Zuwachs um 16,8 Prozent (Warenwert 2,5 Milliarden €; Anteil 2,0 Prozent).
Eine Delle gab es dagegen im Handel mit China. Nach dem Zuwächsen der vergangenen Jahre gingen die Exporte 2005 um 8,8 Prozent auf 3,8 Milliarden € zurück. Hier dürfte sich vor allem die restriktive Investitionspolitik der chinesischen Regierung niedergeschlagen haben. Die Ausfuhren nach Japan nahmen dagegen um 6,0 Prozent auf 2,9 Milliarden € zu.
Unter den exportierten Gütern dominierten auch 2005 Fahrzeuge, Maschinen und elektrotechnische Erzeugnisse mit einem Anteil von insgesamt rund zwei Drittel (66,4 Prozent). Rang eins verteidigten mit einem Anteil von 32,2 Prozent abermals die Fahrzeuge, deren Ausfuhr sich gegenüber dem Vorjahr stark um 14,2 Prozent auf 41,3 Milliarden € erhöhte. Trotz geringerer Expansion um 6,6 Prozent auf 22,6 Milliarden € blieben die Maschinen die zweitwichtigste Gütergruppe des bayerischen Exports (Anteil 17,7 Prozent). Dahinter rangierten mit einem Anteil von 16,4 Prozent die elektrotechnischen Erzeugnisse, die das Vorjahresergebnis mit 21,0 Milliarden € um 9,2 Prozent übertrafen.
Minister Huber zeigte sich zuversichtlich über die weitere Entwicklung des Auslandsgeschäfts. Der Anstieg der ausländischen Auftragseingänge in der bayerischen Industrie im letzten Quartal 2005 um 8,0 Prozent deutet auf eine ungebrochene Nachfrage nach weiß-blauen Produkten hin. Huber: "So wie es aussieht, werden wir unsere Erfolgsgeschichte auf den internationalen Märkten 2006 fortsetzen können."