Nach der erfolgreichen Gründung des Logistikzentrums auf dem Wolfsberg vor knapp 50 Jahren, erfolgt mit der Investition in die Erweiterung des Standorts der erste Schritt für die nächsten 50 Jahre erfolgreicher Logistik-Services aus Nagold. Der Neubau des Hochregallagers und die damit verbundene Werkserweiterung setzen den Start für die Erweiterung und Modernisierung der bestehenden Logistik. Ganz im Sinne des Leitmotivs „United to Perform“ unterstützen der Beratungs- und Planungsspezialist io-consultants und sein auf SAP Logistikberatung und -optimierung spezialisiertes Tochterunternehmen io-DigitalSolutions GmbH Häfele seit über drei Jahren bei der Logistikoptimierung, der Erweiterung der baulichen Strukturen und damit einhergehenden IT-Landschaft, sowie der Ausgestaltung seiner Europastrategie. „Die Werkserweiterung in Nagold schafft Kapazitäten für weiteres Wachstum und ist damit ein wichtiger Bestandteil für die langfristige Entwicklung der Logistik von Häfele“, erklärt Rainer Diez, Partner bei io-consultants. Aus Nagold wird nicht nur der deutsche und europäische Markt bedient. Als Zentrallager erfolgt auch die Versorgung vieler regionaler Verteilzentren. „Nach der erfolgreichen Einführung des Standortes in Norddeutschland gehen wir nun mit dem Anbau der Lagerkapazitäten und des Wareneingangs auch die weitere Entwicklung des Standorts in Nagold an. Wir sind stolz, gemeinsam mit io-consultants diesen weiteren Meilenstein erreicht zu haben“, sagt Johannes Wünsch, tätig im Bereich Logistikplanung und -steuerung und Bauprojektmanager bei Häfele.
Das Versandzentrum in Nagold wurde 1974 erbaut und in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut und automatisiert. Es besteht heute aus drei automatisierten Hochregallagern und weiteren manuellen Lagerbereichen mit insgesamt mehr als 100.000 Lagerplätzen.
Sukzessive Umstellung der Logistikprozesse
Als Generalplaner mit den Gewerken Projektmanagement, Logistik, Bau und IT übernimmt
io-consultants die gesamte Planung – von der ersten Konzeption über die Feinplanung bis hin zur Vergabe. Des Weiteren betreut der technische Beratungsspezialist Häfele bei der Realisierung sowie der Inbetriebnahme. Alle Maßnahmen erfolgen im laufenden Betrieb – ohne Beeinträchtigung der Auslieferfähigkeit von Häfele – was wiederum durch eine detaillierte Migrationsplanung sichergestellt wird. „Das interessante in dem Projekt ist, dass die Lösung in die bestehenden baulichen und logistischen Strukturen von Häfele integriert werden muss. Dies betrifft nicht nur die Lagerneubauten sondern auch die Prozessgestaltung. Unsere Spezialisten profitieren dabei von dem Wissen als langjähriger Projektpartner und Begleiter von Häfele und anderen erfolgreichen Projekten von io-consultants“, sagt Simon Löwisch, Projektleiter und Senior Consultant bei io-consultants.
Neben der reinen Erweiterung der Logistikkapazitäten erfolgt auch der erste Schritt zu einer sukzessiven Umstellung der Logistikprozesse. So wird in diesem Bereich des Lagers die Kommissionierung zukünftig nach dem Ware-zur-Person-Prinzip erfolgen. Durch das geplante Hochregallager mit rund 15.000 Stellplätzen und 7 Gassen besteht die Möglichkeit, Laufwege zu verkürzen und Arbeitsplätze ergonomischer zu gestalten. In der Erweiterung des bestehenden Wareneingangs werden die angelieferten Waren auf der Fläche mobil vereinnahmt, dekonsolidiert und über die Palettenfördertechnik in das Hochregallager eingelagert. Die Fördertechnik verbindet dabei die zwei bestehenden sowie das neu geplante Hochregallager. Auf der anderen Seite des Hochregallagers erfolgt die Auslagerung- und Rücklagerung der Paletten für die Kommissionierung. Über eine Elektrobodenbahn werden die Paletten von der Hochregallager-Vorzone zu den Kommissionierarbeitsplätzen gebracht. Am Kommissionierarbeitsplatz werden die Waren auftragsbezogen von den Paletten entnommen und an Übergaberegalen für die folgenden Prozessschritte bereitgestellt. Eine Negativ-Kommissionierung ist dabei ebenfalls möglich.
Die Entwicklung der Fördertechnikverläufe und der Kommissionierarbeitsplätze stellten dabei eine besondere Herausforderung dar. Um die neue Fördertechnik in die bestehenden Strukturen optimal zu integrieren, musste an den Kommissonierarbeitsplätzen ein Zusammenspiel zwischen vorgelagerter automatisierter Palettenbereitstellung und den nachgelagerten manuellen Prozessen gefunden werden. Das System ist so aufgebaut, dass eine spätere schrittweise Erweiterung jederzeit möglich ist. Dies betrifft nicht nur die Lager- und Fördertechnik, sondern auch die Kommissionierarbeitsplätze, die sich zunächst in die bestehenden logistischen Konsolidierungs- und Verpackungsprozesse integrieren lassen. Mögliche zukünftige Veränderungen wurden bereits bei der Neugestaltung bedacht.
Der Go-Live der Werkserweiterung ist für Anfang 2022 vorgesehen. Für die Umsetzung der Planung des Baus konnte die Firma Leonard Weiss und für die Logistik die Firma swisslog als Partner gefunden werden.
Über Häfele
Die Häfele GmbH & Co KG mit Sitz in Nagold ist ein international führendes Unternehmen für Möbel- und Baubeschläge, elektronischen Schließsysteme und LED-Licht. Das Familienunternehmen wurde 1923 gegründet und bedient heute Kunden aus über 150 Ländern weltweit. Häfele entwickelt und produziert in Deutschland und Ungarn. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte die Häfele Gruppe mit mehr als 8.100 Mitarbeitern, 38 Tochterunternehmen und zahlreichen weiteren Vertretungen weltweit einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro.