Der Werkzeugbau hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark verändert. Unternehmen stellen zunehmend individuelle Produkte in Kleinserien her – dadurch werden auch komplexere Werkzeuge und Formen benötigt. Neue Technologien beschleunigen die Produktion und steigern die Qualität: So ist es beispielsweise möglich, den Verschleiß direkt im Werkzeug zu messen und Ausschuss schon während der Produktion zu erkennen. Zudem revolutionieren neue Verfahren die Branche, etwa die Additive Fertigung: Damit lassen sich maßgefertigte Einzelstücke und Prototypen mit relativ geringem Aufwand herstellen.
„Die Digitalisierung bietet riesige Chancen – auch für eine Traditionsbranche wie den deutschen Werkzeug- und Formenbau“, sagt Benjamin Küster, Leiter des Arbeitskreises Werkzeug- und Formenbau (AKWZB). „Unser Ziel ist es, Unternehmen diese Chancen aufzuzeigen.“ Dreimal pro Jahr bringt der AKWZB deshalb Führungskräfte aus der Industrie und Wissenschaftler zusammen. Die Treffen bieten die Gelegenheit, neueste Entwicklungen kennenzulernen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
Bei der Jubiläumsfeier am 27. September 2017 in Hannover ist auch einer der Gründer des AKWZB zu Gast: Professor Dr. Hans Kurt Tönshoff spricht über „20 Jahre Erfahrungsaustausch im Arbeitskreis Werkzeug- und Formenbau“. Tönshoff hat den Arbeitskreis 1997 ins Leben gerufen – gemeinsam mit seiner damaligen Doktorandin Kirsten Tracht, die inzwischen selbst Professorin an der Universität Bremen ist. Auch Fachvorträge aus der Industrie stehen auf dem Programm: Unter anderem spricht Dr. Sven Holsten von der Phoenix Contact GmbH & Co. KG über „Digitalisierung im Werkzeugbau“ und Dr. Stefan Becker, Geschäftsführer der evomecs GmbH, referiert zum Thema „Ein Prozessentwurf für Mensch, Maschine und Technologie zur Erzeugung des höchsten Wirkungsgrads in der Fertigung“.
In einer Expertenrunde diskutieren Professor Dr. Hans Kurt Tönshoff, Dr. Sven Holsten und Alfred Graf Zedtwitz vom VDMA über „Aktuelle Entwicklungen im Werkzeugbau“. Moderiert wird das Gespräch von Susanne Schröder, Chefredakteurin der Zeitschrift „FORM+Werkzeug“. Anschließend besichtigen die Teilnehmer das Technikum der Engel Deutschland GmbH in Isernhagen bei Hannover: Das Unternehmen stellt unter anderem Spritzgießmaschinen her.
Zur Jubiläumsfeier sind nicht nur Mitglieder des Arbeitskreises Werkzeug- und Formenbau eingeladen, sondern auch Führungskräfte aus Unternehmen, die das Netzwerk unverbindlich kennenlernen wollen. Der Arbeitskreis Werkzeug- und Formenbau besteht derzeit aus 18 Mitgliedern aus ganz Deutschland, vom Mittelständler bis zum Großkonzern. Unterstützt wird der Arbeitskreis vom VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens lädt der Arbeitskreis für Mittwoch, 27. September 2017, ins IPH ein; die Adresse lautet Hollerithallee 6, 30419 Hannover. Anmeldungen sind bis zum 20. September 2017 unter www.akwzb.de/de/termine-und-anmeldung/jetzt-anmelden möglich. Am Vorabend der Jubiläumsfeier ist ein gemeinsames Abendessen und eine Stadtführung geplant.