Maschinenbau gilt als eines der anspruchsvollsten Studienfächer. Mehr als jeder dritte Studienanfänger hält nicht bis zum Abschluss durch. Nicht immer liegen die Gründe in den hohen Leistungsanforderungen. Für jeden Zehnten ist die Finanzierung des Studiums der Hauptgrund für den Abbruch. Durch den straffen Zeitplan im Bachelorstudium bleibt den angehenden Ingenieuren mitunter wenig Zeit für einen Nebenjob. "In manchen Phasen des Studiums ist es schwierig, auch noch nebenbei zu arbeiten", weiß Dr. Georg Ullmann, koordinierender Geschäftsführer des IPH und selbst Maschinenbauingenieur. "Da sollten sich Studierende dann ganz auf ihre Hauptaufgabe konzentrieren, nämlich das Studium". Um dies zu ermöglichen, vergibt das IPH im Wintersemester erstmals ein Deutschlandstipendium. Gefördert wird ein Studierender der Fakultät für Maschinenbau an der Universität Hannover. Für ein Jahr erhält der Stipendiat 300 Euro pro Monat. Die eine Hälfte davon trägt das IPH, die andere schießt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zu.
Insgesamt 181 Studierende der Universität Hannover erhalten im Wintersemester 2012/2013 ein Deutschlandstipendium. Bei der Vergabe der Stipendien am 4. Dezember 2012 treffen die Stipendiaten und ihre Förderer im Welfenschloss erstmals aufeinander. Neben Großunternehmen gehören auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Privatpersonen zum Kreis der Geldgeber. Insbesondere Unternehmen nutzen das Förderprogramm, um frühzeitig Kontakte zu künftigen Fachkräften zu knüpfen. Begehrt sind vor allem Studierende der Ingenieurwissenschaften. Damit auch Studierende so genannter Orchideenfächer von dem Förderprogramm profitieren können, dürfen die Hochschulen ein Drittel der Stipendien allerdings nicht fachgebunden vergeben.
Für ein Deutschlandstipendium bewerben können sich begabte und leistungsfähige Studierende aller Fachrichtungen seit dem Sommersemester 2011. Um die finanzielle Förderung zu erhalten, müssen die Bewerber herausragende Studienleistungen, soziales oder politisches Engagement oder besonderes persönliche Umstände nachweisen. 2011 erhielten fast 5.400 Studierende ein Deutschlandstipendium. Zukünftig sollen bis zu acht Prozent der Studierenden in Deutschland von einer Förderung profitieren. Die Stipendienvergabe wird regional von den Universitäten organisiert; eine Auswahlkommission übernimmt die Auswahl der Stipendiaten.
Als An-Institut, das 1988 von drei Hannover'schen Professoren gegründet wurde, ist das IPH seit jeher eng mit der Universität Hannover verbunden. Zahlreiche Studierende des Maschinenbaus und anderer technischer Studienfächer haben seit der Unternehmensgründung ein Praktikum im IPH absolviert, eine Abschlussarbeit geschrieben oder sich als studentische Hilfskräfte Geld dazu verdient. Bis heute sind zudem 72 Doktor-Ingenieure aus dem IPH hervorgegangen.