Dr. Georg Ullmann blickt auf eine erfolgreiche Amtszeit zurück. Angetreten war er Anfang 2012 mit dem Ziel, das Dienstleistungsprofil des IPH zu schärfen und die Zahl der Industrieaufträge zu steigern. Das ist ihm gelungen: Während seiner Amtszeit planten die IPH-Ingenieure Fabriken für Unternehmen in Deutschland, Polen und der Schweiz, entwickelten Fertigungsverfahren für Unternehmen in ganz Europa sowie in Ostasien und automatisierten Produktionsprozesse für zahlreiche Kunden vom Mittelständler bis zum Großkonzern. Dadurch konnten die IPH-Ingenieure wissenschaftliche Erkenntnisse in die Industrie übertragen und neben dem Hauptgeschäft, der Forschung, auch die Nähe zur Praxis weiter steigern.
Das Thema Industrie 4.0 entwickelte Dr. Ullmann innerhalb weniger Jahre zu einer Kernkompetenz des IPH. Heute beschäftigen sich die Forscher mit intelligenten Werkzeugen, denkenden Fabriken und Transportfahrzeugen, die auf Worte und Gesten reagieren. Mithilfe von Data Mining sagen IPH-Forscher sogar die Zukunft voraus, indem sie Suchmaschinendaten zur Absatzprognose verwenden.
Im Bereich Industrie 4.0 ist das IPH inzwischen deutschlandweit führend: Das erste „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0“ des Bundeswirtschaftsministeriums entstand 2015 in Hannover und wird vom IPH geleitet – gemeinsam mit dem Produktionstechnischen Zentrum der Leibniz Universität Hannover (PZH).
Nicht nur inhaltlich hat Ullmann das IPH neu ausgerichtet. Als Geschäftsführer hat er auch kräftig in die Institutsausstattung investiert, modernste Messtechnik und Robotik angeschafft sowie die Spindelpresse modernisieren lassen, die die Ingenieure für Schmiedeversuche nutzen. Zudem hat er die Vertriebs- und Marketingkanäle professionalisiert.
Zum 1. September 2016 wechselt Dr. Ullmann in die Industrie und übernimmt neue Aufgaben bei der ContiTech AG. „Es war eine tolle Zeit am IPH“, sagt der 37-Jährige. „Es gibt wenige Jobs, die so viel Freiraum bieten – und noch dazu in einem so dynamischen und kreativen Team. Dennoch möchte ich mich jetzt neuen Aufgaben widmen.“
Ullmanns Nachfolger wird Dr. Malte Stonis, der bereits seit zehn Jahren am IPH beschäftigt ist und 2011 am Institut promoviert hat. Der Maschinenbau-Ingenieur leitet seit acht Jahren die Abteilung Prozesstechnik, zudem ist er seit 2013 stellvertretender Geschäftsführer.
Stonis leitet das IPH künftig als koordinierender Geschäftsführer gemeinsam mit den drei geschäftsführenden Gesellschaftern Professor Ludger Overmeyer, Professor Bernd-Arno Behrens und Professor Peter Nyhuis. „Wir bedauern den Abschied von Dr. Ullmann, freuen uns aber auch auf die Zusammenarbeit mit Dr. Stonis“, sagt Professor Overmeyer, Sprecher der Geschäftsführung. „Bei ihm ist das IPH in guten Händen – er kennt das Institut seit vielen Jahren und bringt trotzdem frische Ideen mit.“
Stonis will die Geschäfte in Ullmanns Sinne weiterführen – mit einem starken Industriegeschäft und zukunftsweisenden Investitionen. „Wir haben gerade erst angefangen, in hochwertige Ausstattung für die wissenschaftliche Arbeit zu investieren“, sagt er. Zudem will der 37-Jährige das Profil des IPH weiter schärfen, das internationale Geschäft ausbauen sowie die beiden Forschungsschwerpunkte Industrie 4.0 und XXL-Produkte stärken.