Doch diese Zahl ist falsch, in der Realität liegt sie deutlich höher. Das ist das Ergebnis einer datenjournalistischen Recherche von tz.de und merkur.de, den Online-Portalen der tz und des Münchner Merkurs. Sie offenbart eine große Kluft zu den offiziellen Angaben: Demnach müssen Münchner durchschnittlich 13,58 Euro pro Quadratmeter als Nettokaltmiete bezahlen – knapp drei Euro (26 %) mehr als im Mietspiegel deklariert.
Die umfangreiche Erhebung basiert auf Angaben von über 6.700 Münchnern, die im Rahmen einer anonymen Befragung im Juli und August 2016 ihre Mietdaten freiwillig zur Verfügung stellten. Zu den erhobenen Daten zählen die Kaltmiete, die Nebenkosten, die Anzahl der Personen im Haushalt und das Stadtviertel, in dem die Befragten leben. Zum Vergleich: Die Stadt München wertet für ihren qualifizierten Mietspiegel nur rund 3.000 Datensätze aus. Zudem weist der Mietspiegel Lücken auf, da er bestimmte Mieten nicht berücksichtigt, etwa bei:
- Wohnungen, deren Mietpreise sich zwischen 2010 und 2013 nicht geändert haben,
- geförderten Wohnungen,
- Reihen- und Einfamilienhäusern sowie Doppelhaushälften,
- privaten Untervermietungen sowie bei
- allen neuen Mieten seit 2013.
Die Befragung bildet gleichzeitig den Auftakt einer Artikelserie zum Thema Münchner Mietspiegel, die in den nächsten Wochen fortgesetzt wird.
Merkur.de hat im August 9 Millionen Visits (IVW) und 2,4 Millionen Unique User (agof) erreicht, tz.de mehr als 14 Millionen Visits (IVW) und über 4,4 Millionen User.