Fehlerquellen minimieren, Qualität steigern
Die besondere Herausforderung für die Digitalisierung liegt im zunehmend größeren Format der Stimmzettel. Die Parteienvielfalt bei einer Wahl ist heute um ein Vielfaches umfangreicher als noch vor 30 Jahren. Der Stimmzettel zur Bundestagswahl hat aktuell einen Umfang von etwas mehr als zwei aneinandergereihten DIN A4-Seiten, wobei Erst- und Zweitstimme ausgezählt werden. Bei der Kommunalwahl stellt sich das noch um einiges komplexer dar, da hier mehrere Stimmzettel ausgezählt werden. Zudem können Stimmen kumuliert und panaschiert werden. So hatte der Stimmzettel für die Kommunalwahl 2020 in München eine Größe von 60 x 170 cm und damit Poster-Format, was die Auszählung zu einer Herausforderung macht.
Ziel der Landeshauptstadt ist es zu zeigen, dass die Unterstützung der Auszählung der Stimmen durch geeignete Digitalisierung dafür sorgen kann, die Qualität zu steigern und gleichzeitig ein Höchstmaß an korrekter Erfassung des Wählerwillens und Kontrolle zu sorgen. Die Anforderungen wurden vom Kreisverwaltungsreferat dokumentiert und verschiedene Anbieter dazu aufgerufen, ihre Lösungsansätze im Rahmen der Bundestagswahl 2021 bei einer simulierten Auszählung vorzustellen.
Technische Anforderungen an den PoC erfolgreich umgesetzt
IS4IT stellte sich als erfahrener Anbieter von Wahlkofferlösungen (https://www.is4it.de/de/kofferloesungen-micc-smartcases/) dem Thema und realisierte gemeinsam mit den Partnern ABBYY, Anbieter für Digital-Intelligence-Lösungen zur Automatisierung und Optimierung von Geschäftsprozessen von der Prozessanalyse bis hin zur intelligenten Dokumentenverarbeitung, und Canon, ein Unternehmen, das schon lange im Bereich Imaging zu den Marktführern gehört, den Herausforderungen der Landeshauptstadt. Nicht nur der Scanprozess der großformatigen Stimmzettel ließ sich technisch lösen, auch die Anforderungen an die Interpretation des Stimmzettels konnten einwandfrei umgesetzt werden.
Die Lösung – Scanner und Software – wurde mit dem Wahlkoffer der IS4IT kombiniert und zwei Tage nach der Bundestagswahl im Rahmen einer simulierten Auszählung im Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München einem umfassenden Praxistest unterzogen. Jeder Stimmzettel dieses simulierten Wahllokals wurde eingelesen, vom System erfasst, analysiert, interpretiert und im Fall der Gültigkeit verifiziert. Bei nicht eindeutig ausgefüllten Stimmzetteln wurden diese gemeldet und für eine weitere manuelle Überprüfung aussortiert.
Die Resultate aus der Simulation haben die Verantwortlichen der Landeshauptstadt in ihrer Entscheidung bestärkt, die Digitalisierung weiter konsequent voranzutreiben.
„Mit der Digitalisierung der Erstellung der Wahlniederschrift ist die Landeshauptstadt München vor vier Jahren einen großen Schritt in Richtung Zukunft gegangen. Mit dem heutigen Proof of Concept wollten wir einen Schritt weiter gehen. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung hier bereits zuverlässige Lösungen ermöglicht. Nun ist aus unserer Sicht der Gesetzgeber gefragt, um die Rechtsgrundlagen zur Nutzung dieser technischen Möglichkeiten zu schaffen“, sagt Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle, Kreiswahlleiter in München.
„Wir haben aus technischer Sicht neben der zuverlässigen Erfassung gültiger Stimmzettel insbesondere auf die einfache Inbetriebnahme des Equipments, die Usability während des Scanvorgangs und auf die Möglichkeit der Integration in die bestehende Systemlandschaft geachtet. Unsere offenen Fragen beantworteten die Vertreter von IS4IT und ihren Partnern kompetent mit Blick auf das Gesamtvorhaben einer digital unterstützten Wahl“, resümiert Marc Jozwiak, Wahlkoordinator bei it@M.
Auch beim Projektteam, das die Lösung umgesetzt hat, ist man sehr erfreut über das erfolgreiche Ergebnis des PoC.
„Nach sechs erfolgreichen Wahlen mit dem Wahlkoffer sind wir stolz darauf, unserem Kunden mit unseren Partnern ABBYY und Canon eine Möglichkeit für weitere Digitalisierungsansätze aufzeigen zu können. Als Bürger und Wähler fühle ich mich wohl in dem Wissen, dass wir mit der vorgestellten Lösung das Wahlgremium unterstützen und gleichzeitig die Werte des deutschen Wahlrechts stützen“, sagt Patrick Haug, Bereichsleiter Bildung und öffentliche Auftraggeber.
„Die Digitalisierungslösung von ABBYY hat sich in vielen Projekten in jahrelangem Einsatz als äußerst zuverlässig erwiesen und entspricht den höchsten Qualitätsstandards und Sicherheitsanforderungen. Damit kann ABBYY nicht nur heutige, sondern auch zukünftige Digitalisierungsanforderungen abbilden, wie wir sie beim Wahlkofferprojekt vorfinden. Das sorgt nicht nur für ein Plus an Qualität, sondern liefert auch eine performante Bereitstellung der Ergebnisse“, so Markus Pichler, Vice President of Sales Europe bei ABBYY.
Weitere Informationen zu den Wahlkofferlösungen der IS4IT findet man unter https://www.is4it.de/de/kofferloesungen-micc-smartcases/
ABBYY ermöglicht es, mit seiner Digital-Intelligence-Plattform die gesamten Geschäftsprozesse und Informationen, die ein Unternehmen antreiben, zu analysieren und im Detail zu verstehen. ABBYY-Technologien werden von mehr als 5.000 Unternehmen weltweit eingesetzt, darunter viele Fortune-500-Unternehmen. Die als führend ausgezeichneten Lösungen im Bereich Intelligent Document Processing (IDP) und Process Discovery & Mining steigern Effizienz, Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und verbessern das Kundenerlebnis nachhaltig. ABBYY ist ein globales Unternehmen mit Niederlassungen in 14 Ländern. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.abbyy.com/de.
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