Über 4.000 Unternehmen interessierten sich in diesem Jahr für eine Teilnahme an TOP 100. 366 von ihnen bewarben sich für die Qualifikationsrunde. Davon kamen 284 in die Finalrunde. 238 schafften schließlich den Sprung in die TOP 100 (maximal 100 in jeder der drei Größenklassen). Bewertet wurden die Unternehmen von Prof. Dr. Nikolaus Franke und seinem Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie fragten über 100 Parameter in fünf Bewertungskategorien ab: „Innovationsförderndes Top-Management“, „Innovationsklima“, „Innovative Prozesse und Organisation“, „Innovationsmarketing/Außenorientierung“ und „Innovationserfolg“.
Die ISO-Gruppe aus Nürnberg ist ein internationaler Anbieter für Spezialsoftware im B2B-Umfeld und IT-Dienstleistungen und bündelt mehrere Unternehmen unter einem Dach. Zu den Kunden der Gruppe gehören unter anderem Flughäfen, Airlines und Unternehmen aus der Touristik-Branche, der Industrie sowie der öffentlichen Verwaltung. Bei TOP 100 punktete das Unternehmen vor allem in der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“. Das allen Geschäftsbereichen übergeordnete Board of Directors fokussiert sich auf die Themen der Zukunft. Die einzelnen Einheiten führen währenddessen als Profit-Center ihre Geschäfte autark. „Das Board of Directors beobachtet die Märkte aus dem Blickwinkel der Kunden, gibt Anregungen zu aussichtsreichen Geschäftsmodellen und fordert die Bereichsleiter auf, sich damit auseinander zu setzen“, erläutert Inhaber Harald Goeb.
Das Gremium, das aus Goeb, dessen Sohn sowie Schwiegersohn und zwei nicht mit der Familie verbundenen Managern besteht, entscheidet, welche Neuerungen auf den Weg gebracht werden. Wenn eine gute Idee in die Tat umgesetzt werden soll, stellt das Board das notwendige Budget umgehend bereit. „Der zuständige Prokurist hat dann die Kompetenz, auf Ressourcen der Einzelunits zuzugreifen“, erklärt Goeb. „Unter unseren rund 400 Beschäftigten kann er sich dann Mitarbeiter mit passgenauer Expertise zusammenstellen.“ Das 1979 gegründete Familienunternehmen hat einen langen Atem: Da es nicht wie ein Konzern auf Quartalsergebnisse fokussiert ist, erhalten aussichtsreiche Lösungen genügend Zeit, um sich zu etablieren.
TOP 100-Unternehmen zählen in ihren Branchen zu den Schrittmachern. Das belegen die Zahlen der Auswertung: Unter den Unternehmen sind 97 nationale Marktführer und 32 Weltmarktführer. Im Durchschnitt erzielten sie zuletzt 40 Prozent ihres Umsatzes mit Marktneuheiten und Produktverbesserungen, die sie vor der Konkurrenz auf den Markt brachten. Ihr Umsatzwachstum lag dabei um 28 Prozentpunkte über dem jeweiligen Branchendurchschnitt. Zusammen meldeten die Mittelständler in den vergangenen drei Jahren 2.292 nationale und internationale Patente an. Diese Innovationskraft zahlt sich auch in Arbeitsplätzen aus: Die TOP 100 planen, in den kommenden drei Jahren rund 9.500 neue Mitarbeiter einzustellen.
Der Mentor von TOP 100, der Wissenschaftsjournalist und TV-Moderator Ranga Yogeshwar, ist von der Qualität der Unternehmen beeindruckt und hofft auf eine Signalwirkung: „Die Art und Weise, wie die TOP 100 neue Ideen generieren und aus ihnen wegweisende Produkte und Dienstleistungen entwickeln, ist im wahrsten Sinne des Wortes bemerkenswert. Ich freue mich deshalb, dass die Auszeichnung diese Qualitäten sichtbar macht. Hoffentlich ermuntert ihr Erfolg andere Unternehmen, es ihnen gleichzutun. Denn diese Innovationskultur wird in Zukunft für alle Unternehmen immer bedeutender.“