Seit November 2019 können Unternehmen in Deutschland für Campusnetze eine Funkfrequenz für den eigenen Standort beantragen und betreiben. Bei einem geschätzten Potenzial von 5.000 bis 10.000 Netzen haben bisher etwa 500 Organisationen von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und eine Lizenz für ein eigenes (Private 5G-) Mobilfunknetz beantragt. Eine produktive Nutzung dieser Netze ist jedoch vielerorts immer noch nicht in Sicht. Woran liegt das?
In den letzten Jahren haben die Anwender mithilfe der Private 5G-Netze vorwiegend Use Cases aufgesetzt und potenzielle Anwendungen getestet. Der sichere Betrieb dieser Funknetze im industriellen Umfeld stand dabei noch selten im Mittelpunkt. Hinzu kommt, dass die für den Endkundenmarkt entwickelte Technik erhebliche Defizite bei der Integration in bestehende Firmennetze aufweist, nicht zuletzt unter Sicherheitsgesichtspunkten. Für einen fachgerechten Einsatz in der Industrie müssen diese im Vorfeld behoben werden. Sprich, die richtige Planung ist entscheidend.
Hürden auf dem Weg zum Private-5G-Netz
Einzelne Hersteller verstehen die Private 5G-Netze lediglich als weiteres Zugangsmedium zum Firmennetz. Das bedeutet, dass alle sicherheitsrelevanten Regeln und Beschränkungen auch für die neuen, mobilen Geräte (wie beispielsweise Handy, Tablet, Handscanner, Kamera etc.) gültig sind. Dieserart sind neue Regelwerke weder erforderlich noch fortlaufend zu pflegen. Das bedeutet aber auch, dass zum Beispiel die Verwaltung der IP-Adressen und DNS-Verzeichnisse auf ein einheitliches System gebracht werden müssen. Auch der Transport der speziellen Industrieprotokolle und die Nutzung fester IP-Adressen an Stelle der im Mobilfunk üblichen dynamischen Adressen, bergen Herausforderungen.
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