Die Referenten gewährten einen Blick in die jeweiligen Einführungsszenarien ihrer Unternehmen und berichteten offen über Probleme und Lösungsansätze. Unternehmen, die sich der Herausforderung einer MES-Einführung künftig stellen möchten, gaben dabei wertvolle Erfahrungen und Tipps.
Eindrucksvoll zeigte Armin-Peter Six, von Preh auf, dass bei der Einführung eines MES-Systems das ganze Produktionsunternehmen betroffen ist. Die Entscheidung der Preh-Gruppe für den Einsatz einer Traceability-Software war notwendig geworden, als sich das Unternehmen entschied, künftig auch Produkte herzustellen, die in sicherheitsrelevanten Bereichen des Autos eingesetzt werden. Mithilfe der neuen Software können nun die hohen Qualitätsansprüche der Automobilhersteller an eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produktionsprozesse und Produktteile erfüllt werden. Ein wichtiges Auswahl-Kriterium war die Möglichkeit des zentralen Hostings. Das Fazit von Armin-Peter Six ist überzeugend: Durch den Einsatz der
iTAC.MES.Suite sei es gelungen, die Fertigungsprozesse der Firma Preh transparenter zu gestalten und dabei sowohl die Produktivität zu steigern als auch die Fehlerquote drastisch zu senken.
André Rothfuß von der Beru AG berichtete, welche Business-Ziele (OEM-Anforderungen erfüllen, Dokumentationsqualität erhöhen etc.) und IT-Ziele (eine standardisierte Plattform, zentralisierte Infrastruktur etc.) sich das Unternehmen bei der Einführung der MES-Software gestellt hat und wie die Beru AG dabei ist, diese Ziele zu erreichen. So sei die Prozessverriegelung zwar ein wichtiger Baustein für eine Null-Fehler-Produktion, aber sie habe eben auch zur Folge, dass Maschinen zum Stillstand kämen. Eine sehr hohe Verfügbarkeit von Maschinen und IT sei daher eines der wichtigsten Ziele, die es zu erreichen gäbe. Rothfuß zeigte sich in seinem Vortrag zuversichtlich, den immer höher werdenden Ansprüchen der Automobilhersteller durch den Einsatz der iTAC.MES.Suite künftig gerecht werden zu können.
Inwiefern eine MES-Software eine „Just –In-Sequence (JIS)“-Produktion unterstützten kann, veranschaulichte Matthias Wiehen von Hella in seinem Vortrag. Um den hohen Qualitätsansprüchen der Automobilhersteller nicht nur zu entsprechen, sondern diese noch zu übertreffen, hat sich das Unternehmen für den Einsatz der iTAC.MES.Suite entschieden.
Dass auch eine lückenlose Traceability im Medizin-Umfeld eine wichtige Voraussetzung ist, zeigte Georg Frank von der Siemens AG/Med Co MEQ auf. Er erläuterte in seinem Vortrag, warum die Einführung eines integrierten Qualitäts- und Produktionsdaten Informationssystems (MES-Systems) ein wichtiger Schritt für das Unternehmen gewesen ist.
Nach Einführung der iTAC.MES.Suite könne man nun die FDA-Part 11, eine Anforderung aus der amerikanischen Gesetzgebung für DV Verfahren im Medizinprodukte-Umfeld ebenso einhalten wie verschiedene andere Normen. Darüber hinaus sei eine komplett papierlose Fertigung entstanden, inklusive Änderungs-Workflows. Dokumente können nun elektronisch bearbeitet und freigegeben werden (elektronische Unterschriften), was ebenfalls eine wichtiges Auswahlkriterium für die entsprechende MES-Software darstellte. Die neue Standardsoftware ermöglicht außerdem einen web-basierten Zugriff, auch über einen Standort hinaus.
Dass die Einführung einer MES-Software gerade in der „High-Performance Electronic Factory“ zum Wettbewerbsvorteil wird, erläuterte Andreas Welsing von Siemens. Vor der Einführung einer Traceability-Software habe man sich folgende Fragen gestellt: 1. Wie kann sicher gestellt werden, dass die richtigen Teile verbaut werden? 2. Wer sorgt dafür, dass jeder Prozessschritt durchlaufen und dokumentiert wurde? 3. Wie kann sichergestellt werden, dass die richtige Variante produziert wird?
Mit der Auswahl der iTAC.MES.Software habe man eine Standardsoftware gefunden, die die Lösung für die genannten Fragen darstelle. Zusammenfassend lasse sich sagen, dass das MES dazu beitrage, Prozesse zu optimieren, eine größere Transparenz der Prozesse zu erhalten, (IT-)-Prozesse zu standardisieren, Liefertreue und Qualität zu erhöhen sowie die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Zusammenfassung
Die European iTAC Trace Days zeichneten sich durch inhaltlich starke und offene Vorträge, aber auch durch einen regen Erfahrungsaustausch zwischen Produktionsfachleuten, MES-Experten, IT-Spezialisten, Equipmentherstellern und Partnerunternehmen aus. Die Referenten aus den Bereichen Automotive, Medical und Electronic zeigten auf eindrucksvolle Weise, dass Unternehmen dank Traceability leistungsfähiger, effizienter und zukunftssicherer werden können.
Sie alle waren sich einig, dass mithilfe der iTAC.MES.Suite vielerlei Prozesse optimiert und damit Kosten reduziert werden:
- Die IT-Infrastruktur wird harmonisiert
- Gewährleistungskosten werden minimiert
- Das Risikomanagement verbessert sich
- Die Qualität wird stabilisiert und optimiert
- Das Firmen- und Produktimage wird abgesichert
- Termintreue wird gewährleistet Das Interesse war groß – rund 120 Besucher nutzten die einmalige Gelegenheit, um zu erfahren, wie kommerziell standardisierte MES-Systeme zu einer Optimierung und Absicherung der Prozesse beitragen und vor allem in der hochkomplexen, variantenreichen Produktion klare Wettbewerbsvorteile bringen können.
Quelle:
European iTAC.Trace Days, 14./15. Mai 2007 – Wiesbaden, Dorint Sofitel Armin Peter Six - Preh GmbH Executive Director Production
„Mit Traceability zu neuer Produktionskultur“
André Rothfuß - Beru AG, VP Informations Technologie & Organisation
„MES Plattform Strategie der BERU Gruppe“
Matthias Wiehen, Hella KgaA Hueck & Co.
Leiter Corporate Competence Center SAP
“ERP/MES-Einführung in einer JIS-Farbik”
Georg Frank - Siemens MED CO ME Leiter Qualität
„Einführung eines integrierten Fertigungs- und Qualitätsdatenmanagementsystems in der Medizintechnikproduktion“
Andreas Welsing - Siemens Home and Office Communication Devices GmbH & Co.KG Projektmanager MES
“MES in der High Performance Electronic Factory”