Zur Verifikation werden die Forschungsergebnisse in Teilprojekten praktisch angewendet. Alle Teilprojekte beziehen sich auf die Eclipse-Plattform. Ein Teilprojekt ist die Entwicklung eines Zustandsautomaten für ein existierendes Simulationswerkzeug als Eclipse-Plugin. Der Zustandsautomat und das Simulationswerkzeug werden innerhalb der Open Soruce Entwicklungsplattform Eclipse verbunden. Zum Aufbau durchgängiger, anpassbarer Werkzeugketten muss Eclipse ein globales Konfigurationsmanagement bieten. Diese Voraussetzung fehlt bisher noch. Im Zuge des Projektes entsteht eine modellbasierte zentrale Konfigurationsmöglichkeit für Eclipse-Plugins - MBCM (Model based configuration management). Der modellgetriebene Ansatz wird konsequenterweise ebenfalls bei der Entwicklung des Konfigurationsmanagements verwendet.
Die OOP 2007, eines der größten Events Europas für Software-Engineering, zeigte im Januar wieder deutlich den Bedarf an modellgetriebener Entwicklung im Embbeded Bereich. Laut Aussagen von Ausstellern stieg seit dem letzten Jahr die Nachfrage nach maßgeschneiderten, schnelleren und automatisierten Lösungen in diesem Bereich um ca. 25 Prozent.
„Steuerungen werden immer komplexer und erfordern damit zunehmend Methoden und Techniken der klassischen Softwareentwicklung. Hier hat sich die modellgetriebene Entwicklung bereits etabliert. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sie auch auf die Entwicklung eingebetteter Systeme zu übertragen.“, so Wolfgang Neuhaus, Geschäftsführer der itemis.
Weitere Hintergründe zum Forschungsprojekt
Die Programmierwerkzeuge aus der Ingenieurwelt sind "klassische Entwicklungs-umgebungen". Möglichkeiten der modellgetriebenen Softwareentwicklung für die heute üblichen Hochsprachen aus Anforderungsdefinitionen und Metamodellen sind kaum vorhanden. Zur Anforderungsdefinition und Dokumentation verwenden Ingenieure Datenflussmodelle in Form von Blockdiagrammen. Beispiele dazu bietet die Regelungs- und Signalverarbeitungstechnik. Diese Datenflussmodelle stellen ein hohes Abstraktionsniveau dar. Jedoch werden sie nicht als Grundlage zur Entwicklung der Software verwendet, sondern parallel zur Softwareentwicklung gepflegt. Das Forschungsprojekt "MDA für eingebettete Systeme" zeigt Wege, um die Modelle direkt in den Entwicklungsprozess einbinden zu können. So werden Artefakte direkt aus den Modellen generiert, der stetig verringerte Lebens- und Entwicklungszyklus bei Embedded Systemen angepasst sowie Kosten und Fehler, die durch die manuelle Programmierung auftreten, minimiert.
Was ist MDA (Model Driven Architecture)
Model Driven Architecture ist eine Standardisierungsinitiative der Object Management Group (OMG) zur modellgetriebenen und generativen Softwareentwicklung. Dabei sichert die MDA durch eine klare Trennung von Abstraktionsschichten bei der Modellierung von Systemen die Wiederverwendbarkeit und Langlebigkeit der Modelle. Durch die automatische Generierung von Quellcode aus den Modellen wird zudem der Automatisierungsgrad der Entwicklung erhöht und somit Fehlerquellen minimiert.
Weitere Informationen unter http://www.omg.org/mda/.
Aufruf: Call for Papers für Workshop „Modellbasierte Software-Entwicklung für eingebettete Systeme“
Die u. a. von itemis organisierte Special Interest Group "Model-Driven Software Engineering" ist ab sofort über http://www.sig-mdse.org zu erreichen. Seit diesem Jahr ist die Fachgruppe selbständig, dass heißt unabhängig von einem Verein. Die Fachgruppe wird weiterhin gemeinsam an der modellbasierten Software-Entwicklung arbeiten und wieder offene Workshops durchführen. Nach dem erfolgreichen ersten Workshop "Werkzeuge und Anwendungsgebiete der modellbasierten Software-Entwicklung" wird am 15. Juni in Stuttgart ein zweiter Workshop zum Thema "Modellbasierte Software-Entwicklung für eingebettete Systeme" stattfinden.
Eingebettete Systeme stellen besondere Anforderungen an die Modellierung und somit auch an die Generierung von Modellen und Code. Echtzeit- und Sicherheitsanforderungen müssen entsprechend berücksichtigt werden. Der zweite Workshop der Special Interest Group "Model-Driven Software Engineering" behandelt diesen Themenbereich. Dabei sollen sowohl Erkenntnisse aus der Forschung als auch die praktische Umsetzung gleichermaßen behandelt werden. Der Workshop soll der Diskussion und dem Austausch von Erfahrungen über den Einsatz von modellbasierter Software-Entwicklung für eingebettete Systeme und der Bewertung der Praxistauglichkeit dienen. Beiträge zum Workshop werden noch bis zum 5. März angenommen.
Alle Informationen zum Call for Papers unter http://www.sig-mdse.org/....