Für das dreijährige Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms »IKT 2020 - Forschung für Innovation« unterstützt wird, dient die Luftfahrt als Vorbild. Wie in den Cockpits der Flugzeuge soll auch auf den Kommandobrücken der Beluga-Schiffe der »Papierkram« bald der Vergangenheit angehören.
Das Ziel von SEMICS ist der Aufbau einer Intranetplattform, um administrative Aufgaben an Bord digital bearbeiten zu können. Die angestrebte zentrale Datenhaltung soll die Datenverfügbarkeit an Land und an Bord erhöhen. Dadurch können die Prozessabläufe transparent und teilautomatisiert sowie die Kommunikation zwischen Land und Schiff verbessert werden.
Das System soll somit dazu beitragen, aufwändige administrative Prozesse zu reduzieren, zu vereinfachen und zu digitalisieren und so den administrativen Aufwand der Offiziere um täglich drei bis vier Stunden zu verringern.
»SEMICS wird einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen maritimen Wirtschaft leisten«"
SEMICS-Infoblatt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zudem trägt die SEMICS-Technologie zur Sicherheit der Schiffe bei. »Denn hier geht es vor allem darum, die Kommunikationsprozesse zwischen den Experten an Land und auf See zu verbessern und den Informationsfluss schneller und sicherer zu gestalten«, erklärt Holger Kremß, der in der itemis-Niederlassung Leipzig für das Projekt verantwortlich ist.
Innerhalb des leistungsstarken Konsortiums aus Wirtschaft und Forschung fällt der itemis AG, die auf die automatisierte Herstellung von Software spezialisiert ist, die Aufgabe zu, individuelle Softwareentwicklungswerkzeuge für den Aufbau des neuen Systems bereitzustellen. Derzeit läuft bei Beluga die Ist-Erfassung der Geschäfts- und Kommunikationsprozesse auf dem Schiff sowie zwischen Schiff und Land. Diesen ersten Schritt des Forschungsprojektes unterstützt die itemis AG mit einem GMF/EMF-basierten Prozesseditor, der von der Beluga-Entwicklungsabteilung genutzt wird, um gemeinsam mit den Kapitänen und den Mitarbeitern der Zentrale die Prozessmodelle offline zu erstellen.
Der spezialisierte Editor, der sich an den konkreten Wünschen und der Sprache der Beluga- Mitarbeiter orientiert, ermöglicht einen leichten Umgang und hat sich daher bereits schnell in der Praxis bewährt.
Doch die Arbeit der Softwarespezialisten der itemis AG ist damit noch lange nicht beendet. In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, mit welcher geeigneten Open-Source-Technologie für die modellbasierte Softwareentwicklung die Anforderungen in einem integrierten SEMICS-System umgesetzt werden können.
Über die Beluga Shipping GmbH
Die Reederei Beluga Shipping GmbH ist der Weltmarktführer im Projekt- und Heavy Lift Marktsegment. Der Transportspezialist für sichere und kreative Verschiffungen von Projekt- und Schwergutladung über alle Meere bietet eine moderne Flotte aus derzeit 63 Mehrzweck- Schwergutfrachtern mit bis zu 700 Tonnen kombinierten Krankapazitäten. Ab Sommer 2009 werden Spezialschiffe mit bordeigenem Krangeschirr von bis zu 1400 Tonnen Hebelastkapazität die Flotte verstärken.
Die auf Innovation ausgerichtete Beluga Shipping GmbH wurde 1995 vom alleinigen Geschäftsführenden Gesellschafter Niels Stolberg gegründet. Mehr als 300 Mitarbeiter sind am Reedereistammsitz in Bremen beschäftigt. Darüber hinaus bestehen Niederlassungen in Rotterdam (Niederlande), Peking, Shanghai (beide China), Singapur, São Paulo (Brasilien), Houston (USA), Tokio (Japan), Mumbai (Indien), Johannesburg (Südafrika), London (Großbritannien), Stavanger (Norwegen) und Sydney (Australien.