VireS – Entwicklung eines neuen Modellierungswerkzeugs
Im Forschungsprojekt VireS entwickelt itemis ein Modellierungswerkzeug auf Eclipse-Basis zur integrierten Spezifikation von Produkt und Produktionssystem mechatronischer Produkte. Die integrierte Spezifikationstechnik, die das erstellte Werkzeug unterstützt, ist ein »Systems Engineering-Ansatz«, der sich vor allem an Ingenieure in der Vorentwicklung richtet. In dem integrativen Ansatz werden sowohl Produkt als auch Produktionssystem sowie deren Wechselwirkungen beschrieben. Somit wird es möglich, Kosten und Stabilität bei sich ändernden Merkmalen bewerten zu können. Dies ist von besonderer Wichtigkeit, um aufwändige Iterationsschleifen zu vermeiden, die auf folgenden Ausgangspunkt zurückgehen: Unternehmen müssen in der aktuellen Markt- und Wettbewerbssituation robustere Produkte schneller und kostengünstiger entwickeln sowie produzieren. Dabei werden Abhängigkeiten zwischen Produkt und Produktionssystem unzureichend berücksichtigt und es erfolgt keine frühzeitige Kosten- und Robustheitsbewertung.
Im Einzelnen kümmert sich itemis innerhalb des Verbundprojektes VireS – bei dem Partner wie die Universität Paderborn, das Heinz-Nixdorf-Institut-Paderborn, Wincor-Nixdorf, OCÉ sowie Behr GmbH und Seuffer aus der Automobilbranche beteiligt sind – um das Spezifikationswerkzeug, mit dem Produkt und Produktionssystem modelliert werden sowie um die Definition notwendiger Modellstrukturen. Die Kompetenzen von itemis liegen im Wesentlichen bei der Modellierung und dem Bau von Modellierungswerkzeugen. Von besonderem Interesse ist hierbei die Übertragung des itemis-Know-hows im Bereich „Modelllierung“ und „Tools“ auf die Domäne mechatronischer Systeme. Das erstellte Modellierungswerkzeug soll zukünftig der Open-Source-Community unter dem Dach der Eclipse Foundation zur Verfügung gestellt werden.
WieMod – Modell-„Recycling“
Die Wiederverwendung von Simulationsmodellen liegt im Fokus des Projektes WieMod. Simulationsmodelle werden mit Werkzeugen wie MatLab/Simulink, Modellica oder Ascet unter beträchtlichem Aufwand erstellt. Daher sollen diese Modelle zukünftig wieder verwendet werden können. Voraussetzung hierfür ist das Erstellen eines allgemeinen Metamodells, der Aufbau eines Modellrepositories, die Möglichkeit zur Abfrage von Modelleigenschaften über Queries sowie Ähnlichkeitsanalysen auf Modellen. Im Rahmen von WieMod sollen diese Werkzeugaspekte prototypisch umgesetzt und anhand von Simulationsmodellen von Satelliten und Beispielen aus dem Maschinenbau verifiziert werden.
Im Verbundprojekt mit Partnern wie der Astro Feinwerktechnik GmbH, dem DLR, der Universität Stuttgart sowie der ISG liegen die Kompetenzen von itemis in der Metamodellierung und Modellverarbeitung: Hauptsächlich deckt das itemis-Team den Bereich „Modellierungs- und Transformationstechnologien“ ab. Dieser Einsatz umfasst die Prozesse und Werkzeuge ebenso wie auch Tätigkeiten, die beim Konzept ansetzen und bis zur Erprobung reichen. Simulationsmodelle sind eine wertvolle Wissensbasis, durch deren effiziente Wiederverwendung profitiert werden kann. Gleichzeitig stellen ausführbare Modelle besonders hohe Anforderungen an die Werkzeugkette. WieMod wirft eine Reihe praxisrelevanter Fragestellungen auf, deren Beantwortung das Erstellen komplexer Systeme wesentlich vereinfachen wird.