Was im Jahr 2007 mit einem Vertrauensverlust auf dem US-Immobilienmarkt begann, brachte bald Banken weltweit ins Wanken, viele mussten mit Steuergeldern gerettet werden – eine internationale Staatsschulden-Krise war die Folge. „Als Retter der letzten Instanz warfen die Notenbanken die Geldpressen an und senkten die Zinsen ab 2009 schrittweise auf null Prozent“, erläutert Wiechmann. Das habe auch politisch Folgen, denn die immense Umverteilung des Vermögens von unten nach oben quittiere der Wähler mit Protestwahlen.
Denn die Konsequenzen der Krise treffen Anleger hart. Sparguthaben verloren seit 2009 kontinuierlich an Wert, inflationsbereinigt ein Prozent pro Jahr, so Wiechmann. „Kaum besser ergeht es Anlegern mit Lebens- und Rentenversicherungen, da diese ebenfalls den Großteil der Kundengelder in Zinsanlagen investieren.“ Für Immobilienanleger sehe es etwas besser aus, in den USA weniger als hierzulande.
Klarer Sieger im Vergleich der Anlageklassen seien die Aktien: Auch der Index DAX sei zunächst abgestürzt, notiere aber jetzt bei fast 13.000 Punkten. Damit stehe er rund 80 Prozent höher als vor Ausbruch der Krise, was einer Rendite von mehr als sechs Prozent pro Jahr entspreche, sagt Wiechmann und stellt fest: „Langfristig bleiben Aktien allen Krisen zum Trotz unschlagbar.“