Entwickler aus etablierten Unternehmen hatten ebenso wie Inhaber kleiner Start-ups großen Beratungsbedarf, was die Auswahl der korrekten Stromquelle für ihre mobile Anwendung anbelangt. Die Fragestellungen, die es hierzu auf der Messe in Nürnberg zu beantworten galt, waren entsprechend weit und vielfältig.
Anwendungsbereich
Zuerst ist die Frage zu klären, in welchem Umfeld das mobile Produkt später angewendet wird. Ist das Produkt, somit auch die Batterie, starken Temperaturschwankungen ausgesetzt? Benötigt die Endanwendung konstant wenig Energie oder werden in kurzen Abständen hohe Ströme abgefragt? Wie viel Platz steht für die Energiequelle zur Verfügung?
Vertriebsgebiet und Branche
Ein weiteres entscheidendes Thema ist die Frage nach dem künftigen Vertriebsgebiet: Wird das Produkt nur in Deutschland, in Europa oder gar in den USA oder Asien eingesetzt? In welcher Branche kommt das Produkt zum Einsatz? Unterschiedliche Vertriebsländer und Branchen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Zertifizierung des Endproduktes inklusive der Energiequelle.
Tests und Zertifizierungen
Bereits in der Design-In-Phase des Endprodukts ist es deshalb so wichtig, wie Jens Meyer eingangs erläuterte, mit einem Batterieassemblierer zusammenzuarbeiten, der Zielmarkt und Branche kennt. Dies bedeutet, den Kunden nicht nur hinsichtlich der Sicherheit und Batterieperformance, sondern auch hinsichtlich gesetzlicher Vorgaben, dem Transport des Endprodukts und auch der Besonderheiten einzelner Branchen zu beraten. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien. Neben dem UN38.3-Transporttest gibt es weitere Tests, die die Sicherheit bei der Verwendung der Lithium-Technologie gewährleisten sollen. Kommt das Produkt beispielsweise in explosionsgefährdeten Bereichen zum Einsatz, muss das gesamte Gerät inklusive der Batterie die ATEX-Zertifizierung aufweisen.
Synergie zu frequenzgebenden Bauteilen
Für portable, besonders robuste Anwendungen bestand neben der Frage nach der entsprechenden Batterie großes Interesse an dem passenden frequenzgebenden Bauteil. Fällt ein Produkt, zum Beispiel ein mobiles Messgerät, herunter, so sollte gewährleistet sein, dass sowohl die Stromversorgung als auch der Takt des Gerätes aufrechterhalten werden können. Hierfür bietet sich an, die neue Generation MEMS-Oszillatoren einzubauen, die besonders schock- und vibrationsfest sind. Diese neue Reihe frequenzgebender Bauteile stieß neben den Lithium-Batterien auf besonderes Interesse bei Entwicklern und Projektmitarbeitern.
Viele Fragezeichen – großer Beratungsbedarf
Die starke Nachfrage nach individuellen Batterie-Lösungen und die damit verbundenen komplexen Fragestellungen weisen darauf hin, dass der Markt für kundenspezifische Batterie-Systeme erst am Anfang seiner Entwicklung steht. Jauch möchte Messen wie die embedded world auch in Zukunft nutzen, um am Puls der Zeit Kundenbedürfnisse zu erspüren und künftige Trends beobachten zu können.