Auf Platz Eins des Rankings sieht jdk den kanadischen Anbieter Open Text. Open Text verfolge eine sehr gute Unternehmensstrategie. Im Gegensatz zu anderen ECM-Herstellern könnten die Kanadier bereits vollständige Lösungen anbieten. Hinzu komme die finanzielle Stärke und die "Person Tom Jenkins", der als einer der wenigen Firmenchefs im ECM-Bereich auch Spezialist für die angebotenen Lösungen sei. Die nächste Aufgabe von Open Text besteht nach jdk in der Verschmelzung der eingekauften ECM-Lösungen mit der OpenText-Plattform. Damit sei das Unternehmen auf dem "besten Wege, dem großen Vorbild SAP nachzueifern."
Platz Zwei belegt Oracle, den meisten Lesern als ECM-Hersteller eher unbekannt. Allerdings biete die Collaboration Suite von Oracle umfassende Möglichkeiten zur Datenverwaltung wie Multimedia, E-Mail und Voicemail in einer einzigen Datenbank. Ein weiterer Vorteil ist der Studie zufolge die ausgereifte technische Basis mit dem Oracle Application Server und Oracle Database. Ein enormes Potenzial sieht das Beratungsunternehmen in der Zusammenführung von Enterprise Content Management und Enterprise Resource Management (ERP). Zumindest in Ansätzen und für den Mittelstand gebe es "jetzt ERP und ECM aus einer Hand."
‚Bronze' geht an den norwegischen WCM-Hersteller eZ systems, das mit seiner Lösung eZ publish einen "Best of Both Worlds"-Ansatz verfolgt: Es bietet sowohl ein kostenloses Grundsystem unter Open-Source-Lizenz als auch eine kostenpflichtige Version mit erweiterter Lizenz und Supportleistungen. eZ publish punkte durch seine hohe Performance, Skalierbarkeit und Sicherheit, eine anwenderfreundliche Benutzeroberfläche sowie eine umfangreiche allgemeine Ausstattung - vom Blog bis zur Fotogalerie. "Aufgrund ihrer guten Aufstellung könnten die Norweger 2005 das Konkurrenzprodukt Typo3 überholen", prognostiziert jdk.
Der Software-Gigant Microsoft steht laut jdk auf Platz vier. Die Redmonder hätten die Bedeutung von ECM erkannt und wollten "ebenfalls im ECM-Markt mitmischen." Die stärksten Vorteile von Microsoft lägen in der großen Kundenbasis - vor allem im Mittelstand - sowie der Monopolstellung bei Office-Anwendungen. Allerdings könne momentan noch nicht von einer ECM-Umgebung gesprochen werden, und es fehle gerade in den Bereichen Dokumenten-Management und Archivierung an Lösungen.
Den fünften Platz belegt der Storage-Anbieter EMC2, der mit EMC Centera die erste CAS-Lösung (Content Addressed Storage) auf den Markt gebracht habe und auch gegenüber vergleichbaren Produkten von Wettbewerbern wie IBM führe. Außerdem biete EMC2 als bisher einziger Anbieter Software und Hardware aus einer Hand an. Nach Einschätzung von jdk profitiert das Unternehmen von Zukäufen im Dienstleistungsgeschäft. Bisher habe der Storage-Spezialist die Möglichkeiten, die sich durch die Kombination seiner Produkte ergäben, jedoch kaum nutzen können.