- Bereinigter Auftragseingang legte um 3,6 Prozent auf 211,7 Mio Euro zu·
- Adjustierter Free Cashflow mit 15,1 Mio Euro deutlich verbessert·
- Umsatz geht bereinigt um 7,8 Prozent auf 164,4 Mio Euro zurück·
- Adjustierte EBITDA-Marge bei 10,5 Prozent·
- Geschäftsmodell erfolgreich – Ausblick positiv: Vorstand geht davon aus, die aktuelle durchschnittliche Markterwartung bei Umsatz und EBITDA 2020 erfüllen zu können
Die Corona-Pandemie hatte im 1. Quartal 2020 unterschiedliche Auswirkungen auf den Umsatzverlauf von Jenoptik. Die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern sowie mit der Halbleiterausrüstungsindustrie waren nicht bzw. kaum von der Pandemie betroffen und verzeichneten Zuwächse. Die Division Light & Production wurde durch die Entwicklung in der Automobilindustrie stark beeinflusst. Konzernweit erlöste Jenoptik einen Umsatz in Höhe von 164,4 Mio Euro. Bereinigt um die Entkonsolidierung der Hillos GmbH (im Vorjahr Erlöse in Höhe von 5,7 Mio Euro) entspricht das in dem erfahrungsgemäß saisonal schwächsten Jahresquartal einem Rückgang von 7,8 Prozent (i.Vj. bereinigt 178,3 Mio Euro / 184,0 Mio Euro). Das im Januar 2020 erworbene spanische Unternehmen INTEROB steuerte im Berichtszeitraum 1,8 Mio Euro zum Konzernumsatz bei.
„Große Teile unseres Geschäfts haben sich im 1. Quartal solide entwickelt. Erfreulich ist, dass wir auch im für uns wichtigen Bereich der Halbleiterausrüstung weiterhin eine stabile Nachfrage verzeichnen“, so Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der JENOPTK AG. „Die Division Light & Safety sowie VINCORION konnten die Umsätze mit öffentlichen Auftraggebern im 1. Quartal sogar steigern. Zusammen mit der guten Auftragslage und einer gesunden Bilanz schafft das eine gute Basis, um die Krise gut zu überstehen und danach wieder gestärkt durchstarten zu können.“
Regional betrachtet verzeichneten alle Regionen mit Ausnahme von Mittlerer Osten/Afrika Umsatzrückgänge. Am stärksten war die Abnahme im asiatisch/pazifischen Raum, da hier die Auswirkungen der Pandemie insbesondere in China bereits in den ersten drei Monaten sehr deutlich zu spüren waren (16,4 Mio nach 23,0 Mio Euro im Vorjahr). Der Anteil des Auslandsumsatzes war mit 74,2 Prozent nahezu konstant (i.Vj. 73,8 Prozent).
Das Bruttoergebnis blieb mit 53,9 Mio Euro um 17,8 Prozent unter dem Vorjahr (i.Vj. 65,6 Mio Euro). Die Bruttomarge lag auslastungsbedingt bei 32,8 Prozent (i.Vj. 35,7 Prozent). Der Umsatzrückgang führte zu einem adjustierten EBITDA von 17,3 Mio Euro (i.Vj. 23,8 Mio Euro). Die Adjustierungen beziehen sich dabei auf im Geschäftsjahr wirkende Sonderaufwendungen für Maßnahmen zur Strukturanpassung, Standortoptimierung und Effizienzsteigerung. Die adjustierte EBITDA-Marge belief sich auf 10,5 Prozent (i.Vj. 12,9 Prozent). Das Konzern-EBITDA betrug 13,6 Mio Euro, bei einer EBITDA-Marge von 8,3 Prozent. Das um die Sonderaufwendungen adjustierte EBIT lag in den ersten drei Monaten 2020 bei 6,2 Mio Euro (i.Vj. 12,8 Mio Euro), das Konzern-EBIT bei 2,5 Mio Euro. Die adjustierte EBIT-Marge des Konzerns belief sich auf 3,8 Prozent (nicht adjustiert 1,5 Prozent / i.Vj. 7,0 Prozent). Im EBIT enthalten sind zudem Effekte aus der Kaufpreisallokation infolge der Akquisitionen von minus 1,7 Mio Euro (i.Vj. minus 1,9 Mio Euro).
Solide Cash- und Liquiditätssituation schaffen gute Basis für weiteren Geschäftsverlauf
Der Vorstand hatte bereits zu Jahresbeginn vorsorglich Maßnahmen beschlossen, um schnell auf die neue, durch die Corona-Pandemie entstandene Situation zu reagieren. Neben der Sicherung von Liquidität und Profitabilität wurden auch Maßnahmen ergriffen, um die operativen Geschäfte inklusive Lieferkette zu sichern und das Working Capital zu optimieren. So konnte der operative Cashflow zum 31. März 2020 deutlich auf 26,4 Mio Euro gesteigert werden (i.Vj. minus 0,9 Mio Euro). Dies war im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass der Aufbau von Vorräten durch den Abbau von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen überkompensiert wurde. Aufgrund des höheren operativen Cashflows legte auch der Free Cashflow trotz gestiegener Investitionen im Berichtszeitraum erfreulich auf 14,4 Mio Euro zu (i.Vj. minus 5,1 Mio Euro). Adjustiert legte der Free Cashflow sogar auf 15,1 Mio Euro zu.
In Anbetracht der aktuellen Rahmenbedingungen sieht sich der Konzern mit einem Bestand an kurzfristig verfügbaren Barmitteln in Höhe von 160,0 Mio Euro weiterhin komfortabel aufgestellt (31.12.2019: 168,7 Mio Euro). Die Zunahme der Finanzverbindlichkeiten sowie geringere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Zahlung 1. Tranche für INTEROB) führten zum 31. März 2020 zu einer Nettoverschuldung von 16,1 Mio Euro (31.12.2019: minus 9,1 Mio Euro), womit ausreichend Spielraum für die Sicherstellung des geplanten strategischen Wachstums besteht.
Entwicklung der Divisionen: robustes Margenniveau bei Light & Optics, gute Geschäftsentwicklung bei Light & Safety sowie VINCORION, erwartete Einbußen bei Light & Production
In den ersten drei Monaten 2020 erzielte die Division Light & Optics mit 68,8 Mio Euro einen Umsatz, der bereinigt um die Entkonsolidierung der Hillos GmbH 11,2 Prozent unter dem Vorjahr lag (i.Vj. bereinigt 77,5 Mio Euro / 83,2 Mio Euro). Das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie verlief weiterhin stabil, allerdings verzeichneten die Bereiche Biophotonik sowie Industrial Solutions Umsatzrückgänge. Das um die Sonderaufwendungen adjustierte EBITDA belief sich auf 15,9 Mio Euro, bei einer adjustierten EBITDA-Marge von 23,0 Prozent. Insgesamt reduzierte sich das EBITDA der Division aufgrund der Unterauslastung in den aufgeführten Bereichen sowie der eingeleiteten Strukturanpassungsmaßnahmen und Standortoptimierungen auf 14,9 Mio Euro (i.Vj. 16,6 Mio Euro). Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 21,5 Prozent (i.Vj. 19,8 Prozent). Bis zum 31. März 2020 verzeichnete Light & Optics einen Auftragseingang in Höhe von 73,4 Mio Euro. Bereinigt entspricht das einem Plus von 4,1 Prozent (i.Vj. bereinigt 70,5 Mio Euro / 76,5 Mio Euro). Der Auftragsbestand erreichte Ende März 2020 ein Niveau von 141,4 Mio Euro (31.12.2019: bereinigt 143,5 Mio Euro / 144,9 Mio Euro).
Die Division Light & Production war aufgrund der Entwicklungen in der Automobilindustrie am stärksten von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Trotz Wachstum im Automationsgeschäft und dem Beitrag der akquirierten INTEROB von 1,8 Mio Euro reduzierte sich der Umsatz aufgrund signifikanter Rückgänge in den Bereichen Metrology und Laser Processing in den ersten drei Monaten 2020 um 21,7 Prozent auf 39,5 Mio Euro (i.Vj. 50,4 Mio Euro). Das um Sonderaufwendungen für Effizienzmaßnahmen adjustierte EBITDA der Division belief sich im Berichtszeitraum auf minus 3,5 Mio Euro. Insgesamt führten neben den initiierten Maßnahmen vor allem Projektverschiebungen sowie die vorübergehende Schließung zweier Jenoptik-Werke in der Division zu einem Rückgang im EBITDA auf minus 4,5 Mio Euro (i.Vj. 5,6 Mio Euro). Der Auftragseingang der Division blieb mit 61,2 Mio Euro relativ stabil (i.Vj. 63,1 Mio Euro). Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich auf 1,55 (i.Vj. 1,25). Der Auftragsbestand kletterte per Stand Ende März auf 122,7 Mio Euro (31.12.2019: 81,6 Mio Euro).
Eine gute Entwicklung verzeichnete das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern. In den ersten drei Monaten 2020 realisierte die Division Light & Safety ein Umsatzwachstum von 8,2 Prozent auf 26,5 Mio Euro (i.Vj. 24,5 Mio Euro). Die hohe Nachfrage nach Lösungen für mehr Verkehrssicherheit führte vor allem in Amerika zu einem Anstieg. Demzufolge verbesserte sich auch die Profitabilität. Das EBITDA stieg auf 4,9 Mio Euro (i.Vj. 3,7 Mio Euro), die EBITDA-Marge auf 18,6 Prozent (i.Vj. 15,2 Prozent). Aufgrund des Projektgeschäfts unterliegt der Auftragseingang typischen Schwankungen. Er reduzierte sich in den ersten drei Monaten auf 22,3 Mio Euro (i.Vj. 27,0 Mio Euro), der Auftragsbestand betrug Ende März 63,5 Mio Euro (31.12.2019: 69,9 Mio Euro).
Auch VINCORION verzeichnete einen guten Geschäftsverlauf und erzielte in den ersten drei Monaten einen Umsatzzuwachs von 11,4 Prozent auf 28,1 Mio Euro (i.Vj. 25,3 Mio Euro), was ebenfalls zu einer verbesserten Profitabilität führte. Das EBITDA lag bei 1,0 Mio Euro nach minus 0,4 Mio Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von minus 1,6 Prozent im Vorjahr auf 3,4 Prozent. Der Auftragseingang der Berichtsperiode kletterte deutlich auf 53,4 Mio Euro (i.Vj. 43,0 Mio Euro). Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich auf 1,9 (i.Vj. 1,7). Vor dem Hintergrund des erfolgreichen Auftragseingangs erreichte der Auftragsbestand Ende März mit 194,9 Mio Euro (31.12.2019: 169,7 Mio Euro) einen Wert, der deutlich höher ausfiel als in allen Quartalen des Vorjahres.
JENOPTIK AG mit positivem Jahresausblick – Vorstand zuversichtlich, die aktuelle Markterwartung 2020 erfüllen zu können
„Aufgrund der ergriffenen Gegenmaßnahmen sowie in Anbetracht eines erwarteten stärkeren 2. Halbjahres gehen wir trotz der im 2. Quartal zu verzeichnenden Corona-bedingten Belastungen für das Gesamtjahr 2020 davon aus, die aktuelle durchschnittliche Markterwartung der Analysten – Umsatz von etwa 800 Mio Euro und EBITDA-Marge von rund 14,3 Prozent – erfüllen zu können. Die initiierten Projekte zur Strukturanpassung, Effizienzsteigerung und dem Portfoliomanagement sollen darüber hinaus, spätestens ab dem nächsten Jahr, wieder zu einer Beschleunigung des Wachstums und einer Verbesserung der Profitabilität des Konzerns beitragen. Die damit verbundenen Sonderaufwendungen weisen wir in diesem Geschäftsjahr separat aus“, so Stefan Traeger.
Die Quartalsmitteilung steht auf der Jenoptik-Webseite unter „Investoren/Berichte und Präsentationen“ zur Verfügung. Die „Jenoptik App“ ermöglicht die Ansicht des Zwischenberichts auf Mobilgeräten mit iOS- und Android-Betriebssystemen. Bilder zum Download finden Sie in der Jenoptik Bilddatenbank unter media.jenoptik.com.
*Zahlen ohne Vermerk sind weder adjustiert noch bereinigt
Diese Nachricht kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Jenoptik-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Derartige Faktoren können zum Beispiel Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen, die Markteinführung von Konkurrenzprodukten oder Änderungen in der Unternehmensstrategie sein. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche in die Zukunft gerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.