Die von Jenoptik entwickelte Laserabtrags-Technologie beantwortet den Trend in der Reifenindustrie. Trotz stetig wachsender Produktvielfalt und kürzeren Produktentwicklungszyklen ist die Herstellung von Designmustern und Vorserienreifen unabdinglich. Die Produktion dedizierter Formwerkzeuge durch CNC-Fräsen oder 3D-Druck erfolgt üblicherweise erst in einer späteren Entwicklungsphase. Für Unikate in der frühen Entwicklungsphase werden daher oftmals Funktionsmuster in Stückzahlen unter 5 hergestellt. Jedoch ist das Schnitzen mit heißen Messern ein kostenintensiver und aufwendiger manueller Prozess und stößt oftmals an technische Grenzen.
Die neuen Prototyping-Maschinen von 4JET mit integrierter JenSCAN® Tire-Technologie von Jenoptik erlauben es, sowohl Laufflächen als auch Seitenwände maßhaltig und nahezu vollautomatisiert aus CAD-Daten zu bearbeiten. Durch eine gepulste Laserbearbeitung wird das Material präzise und mit minimaler Wärmebeeinflussung des Reifens entfernt. Die sowohl berührungslose Bearbeitung als auch die leistungsfähige Absaugung erfordern keine Nachbearbeitung. Die neuartigen Lasermaschinen können einige hundert Prototypen im Jahr herstellen und decken damit den steigenden Bedarf typischer Entwicklungszentren der Reifenhersteller ab. Optionale Erweiterungen erlauben die Kennzeichnung von Prototypen mit QR-Codes oder anderen Trackinginformationen. In einer weiteren Ausbaustufe kann das System mit einer Optik für laserinduzierte „Haifisch“-Strukturen ergänzt werden.
Die Zusammenarbeit beider Unternehmen beinhaltet die weltweite Vermarktung der Technologie durch die globale Vertriebsorganisation der 4JET Gruppe. Davon ausgenommen sind Bestandskunden der Jenoptik, die weiterhin durch ihre bekannten Ansprechpartner betreut werden.
Florian Schreiber, Vice President Sales für Reifenmaschinen bei der 4JET Gruppe, kommentiert: „Die Jenoptik-Technologie ist die perfekte Ergänzung unseres Portfolios für laserbasierte Systeme zur Reifenherstellung. Als Lieferant nahezu aller führenden Reifenherstellern können wir diese Technologie weltweit verfügbar machen und durch unsere regionalen Vertriebs- und Servicestrukturen unterstützen.“
„Wir sind froh, einen starken Partner an unserer Seite zu haben. Durch diese Kooperation erhält Jenoptik über das bestehende Netzwerk von 4JET Zugang zu Schlüsselansprechpartnern und -entscheidern in der Reifenindustrie. Insbesondere wirken wir an der Prototypenfertigung zur Vorentwicklung zukünftiger Reifen mit, wo beispielsweise der Entwicklungsprozess zur CO2-Senkung und Rollwiderstand-Senkung sowie weiterer Parameter signifikant beschleunigt werden kann. Diese Partnerschaft ist eine Win-Win-Situation für unsere beiden Unternehmen und ergänzt das Leistungsangebot von Laseranwendungen der 4JET“, so Julio Javier Frank, Vice President Sales bei der Jenoptik-Division Light & Production.
Über 4JET
Die in Alsdorf ansässige 4JET Gruppe liefert Lösungen für die Oberflächentechnik der Zukunft. Das Unternehmen wurde 2006 gegründet und beliefert unter anderem alle weltweit führenden Reifenhersteller mit Lösungen zur Reifenkennzeichnung, Formenreinigung und Klebevorbereitung. Zu den Kunden gehören auch große OEMs und andere Automobilzulieferer. Die Business Unit 4JET microtech liefert Laser-Mikrobearbeitungssysteme für die Bearbeitung von technischem Glas, Solarzellen und anderen High-Tech-Komponenten. Seit August 2018 betreibt das Unternehmen in Prutting bei Rosenheim einen Jobshop für die Laser-Lohnbearbeitung. Tochtergesellschaften in Shanghai und Atlanta bieten den internationalen Kunden Verkaufsberatung und technische Dienstleistungen an. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.4jet.de.