Wichtigste Kriterien der Standortwahl in den USA
Der Mittelstand lässt sich bei der Standortwahl oftmals durch bereits vorhandene Kunden in den USA leiten, jedoch ist es auch wichtig, auf die geografische Nähe zu den weiteren potenziell vorhandenen Märkten zu achten.
Die Kriterien für Unternehmen bei der Standortwahl lassen sich klassifizieren:
• Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und steuerliche Aspekte im Bundesstaat
• Nähe zu Kunden und Lieferanten für einfache Distribution und Geschäftsreisen
• Die Mitarbeiterqualität vor Ort sowie die Nähe zu relevanten Universitäten, Forschungsinstituten und weiteren Unternehmen dieses Industriezweigs
• Die Lebensqualität, um gute Mitarbeiter anzuziehen und zu halten
• Einfacher und günstiger Zugang zu den erforderlichen Rohstoffen
Dazu kommen weitere standort- und wirtschaftspolitische Faktoren sowie das langfristige Investitionsklima im jeweiligen Bundestaat. Studien zeigen, dass mittelständische Unternehmen mit begrenzten Budgets und Human Resources die Erweiterung ins Ausland anders angehen und sich mehr Zeit lassen als etwa Großunternehmen, die finanziell und personell großzügiger ausgestattet sind.
Markteintritt leicht gemacht
In den USA sind die Wirtschaftsförderungen der Bundesstaaten sowie die Handelskammern wichtige Partner für Industrieansiedlung und Unternehmenserweiterungen. Anders als in Deutschland ist die Mitgliedschaft in den Handelskammern freiwillig. Sind Unternehmen dort Mitglied, beteiligen sie sich oft auch aktiv an der Gestaltung der lokalen Business Community und unterstützen die Wirtschaftsförderungen mit ihrem Know-how. Deshalb ist es für deutsche Unternehmen wichtig, in der Informations- sowie Markteinstiegsphase auf die Leistungsfähigkeit der Handelskammer ihrer Wahl zu achten. Die angebotenen Leistungen und kostenfreien Services unterscheiden sich in den Bundesstaaten und Regionen erheblich voneinander.
Wirtschaftsförderungen in Ohio
JobsOhio ist die Wirtschaftsförderung des Bundesstaates Ohio, die zusammen mit regionalen Netzwerkpartnern Unternehmen aus aller Welt bei Investitionsvorhaben unterstützt. Glenn Richardson erläutert das Leistungsspektrum: „Wir stellen den Unternehmen erfahrene Expertenteams zur Seite, die während des Investitionsprozesses enge Vernetzung zu Branchenkontakten und Spezialisten wie Anwälten, Steuerberatern, Energieversorgern oder lokalen Behörden bieten. JobsOhio vermittelt auch verschiedene Förder- und Incentive-Programme, immer angepasst an die Bedürfnisse der Unternehmen.“ Darüber hinaus unterstützt die Wirtschaftsförderung bei Marktrecherchen und der Suche nach den richtigen Gebäuden oder Grundstücken.
Viele deutsche Unternehmen sind in Ohio erfolgreich
Deutsche Unternehmen der Kunststoff- und Gummi-Industrie sind in der Region seit Langem sehr erfolgreich, z.B. BASF, Henkel, Baerlocher, Peter Cremer, Covestro, Schill + Seilacher oder RheinChemie. Ein aktuelles Beispiel ist das Unternehmen Röchling aus Mannheim, ein führender Anbieter von Produkten für die Kunststoffver-arbeitung. Röchling hat 2012 eine Niederlassung in Akron eröffnet und konnte die Produktions- und Büroflächen seitdem bereits verdoppeln. Insgesamt sind in Ohio 1.800 Unternehmen der Kunststoff- und Gummi-Industrie ansässig, darunter auch Goodyear, Parker Hannifin, PolyOne oder Omnova, die hier ihren Hauptsitz haben. Über 68.500 Arbeitnehmer sind in diesem Industriezweig in Ohio beschäftigt.
Kunststoff- und Gummi-Industrie in Ohio
Die Kunststoff- und Gummi-Industrie in Ohio konzentriert sich auf zwei Kernregionen: Im Nordosten rund um die Städte Akron, Cleveland und Youngstown sowie im Südwesten im Cincinnati-Dayton Korridor. Ohio verfügt über enorme Schiefergas- und Nassgas-Vorkommen in den Gebieten Utica und Marcellus, die in den vergangenen Jahren sukzessive erschlossen wurden. Acht Forschungseinrichtungen in Ohio bieten Polymer- und Kunststoff-Studiengänge an, darunter die renommierte Universität von Akron. Mit über 200 Universitäten und mehr als 11.700 Absolventen der Ingenieursstudiengänge pro Jahr bietet Ohio Zugang zu qualifiziertem Personal. In der letzten Dekade war Ohio der Nr.1 Investitionsstandort der USA, gemessen an den Ergebnis-sen des Governor‘s Cup des Site Selection Magazins.