Die MAPI wurde von Atlassian entwickelt, um Partner und Power-User bei Cloud-Migrationen zu unterstützen. Sie zielt darauf ab, die sich wiederholenden Aufgaben bei der Planung und Durchführung von Migrationen zu automatisieren. Derzeit werden jedoch nur Jira und Confluence unterstützt.
Obwohl die Verfügbarkeit dieser API im Bereich der Cloud-Migrationen von großem Vorteil ist, gehört der Mangel an Funktionen zu ihren größten Nachteilen. Werfen wir einen genaueren Blick darauf.
Was macht die MAPI?
Die MAPI ermöglicht es, Migrationsaufträge zu erstellen, zu verknüpfen und abzurufen; Migrationsaufgaben zu erstellen und abzurufen; sowie den Status einer bestimmten Migrationsaufgabe abzurufen.
Ein Migrationsauftrag ist im Wesentlichen der Migrationsplan. Er enthält die Definition der Migration, die durchgeführt werden soll. Er ist an einen „Flow“ oder Migrationstyp (entweder für Jira oder Confluence) gebunden und enthält alle notwendigen Informationen für die Migration: Die Quell- und Zielseiten sowie den Umfang (Apps, Benutzer und Gruppen, Projekte oder Bereiche, produktspezifische Funktionen usw.).
Nach der Erstellung eines Migrationsauftrags muss dieser an eine zuvor vorbereitete On-Prem-Instanz angehängt werden, um Cloud-Migrationen durchführen zu können. Dies bestätigt, dass die Erlaubnis vorliegt, auf das System zuzugreifen und die Daten zu migrieren.
Bevor die MAPI verwendet werden kann, muss der Migrationsmanager alle Vorbereitungsbewertungen abschließen, die in den meisten Fällen eine erfolgreiche Migration sicherstellen. Weitere Informationen hierzu findest du in der Pre-Migration-Checkliste des Jira Cloud Migration Assistant oder in der Pre-Migration-Checkliste für Confluence.
Sobald ein Migrationsauftrag erstellt und angehängt wurde, können darauf Migrationsaufgaben erstellt und ausgeführt werden. Derzeit gibt es nur zwei Arten von Aufgaben: Die Durchführung der Vor-Migrations-Checks oder der Migration. Der Status jeder Aufgabe kann jederzeit eingesehen werden.
Dabei gibt es zwei wichtige Aspekte zu beachten: Rate Limiting und Datenspeicherung. Rate Limiting betrifft hauptsächlich die Erstellung von Migrationsaufträgen und -aufgaben und erlaubt nur fünf Anfragen pro Minute. Darüber hinaus erlauben die Datenspeicherungsrichtlinien der API nur die Speicherung von Informationen für maximal 30 Tage.
Das Gute, das Schlechte und das Unschöne
Das Gute: Die MAPI ist ein weiteres nützliches Werkzeug im Werkzeugkasten des Migrationsmanagers. Durch ihre Nutzung wird die Erstellung, Validierung und Durchführung komplexer Migrationspläne, die hunderte von Projekten umfassen und ansonsten manuell ausgewählt werden müssen, vereinfacht. Dies bedeutet weniger Aufwand und ein geringeres Fehlerrisiko.
Das Schlechte: Die Achillesferse der MAPI ist ihr begrenzter Funktionsumfang, der die Planung und Durchführung einer Migration nur nach vollständiger Vorbereitung einer Instanz ermöglicht. Es wäre großartig, wenn Benutzer einige Aspekte der Instanz wie Apps, Benutzer, Gruppen und Domains vorbereiten könnten. Diese Schritte müssen weiterhin manuell durchgeführt werden. Zudem besteht noch Potenzial für Automatisierung.
Zusätzlich sollte Atlassian die Möglichkeit in Betracht ziehen, einen bestehenden Migrationsauftrag vor seiner Ausführung bearbeiten oder löschen zu lassen. Leider gibt es noch keine öffentliche Roadmap, und es ist schwer zu sagen, ob diese Funktionen irgendwann kommen werden.
Das Unschöne: Der Verknüpfungsprozess eines Migrationsauftrags könnte deutlich verbessert werden. Wie bereits erklärt, ein Zugang sowohl zur Cloud als auch zur On-Prem-Instanz benötigt, um einen mit der MAPI erstellten Migrationsauftrag zu verknüpfen.
Während der Vorbereitung der On-Prem-Instanz muss ein Administrator immer den Cloud Migration Assistant (CMA) mit dem Ziel-Cloud-Standort verknüpfen. Das bedeutet, dass die Sicherheitstoken bereits ausgetauscht wurden und es nicht notwendig sein sollte, Anfragen direkt an die On-Prem-Instanz zu senden, da die MAPI und der CMA sicher miteinander kommunizieren und diese Informationen austauschen könnten.
Darüber hinaus wäre es nützlich, wenn die MAPI einige Suchendpunkte für bereits verknüpfte On-Prem-Instanzen bereitstellen würd. Zum Beispiel das Abrufen einer Liste von Projekten oder Bereichen, die einer bestimmten Kategorie angehören, die später verwendet werden können, um den Umfang eines Migrationsauftrags zu definieren.
Wie profitiert man von Atlassians MAPI?
Einige unserer Kollegen haben bereits Skripte entwickelt, um den gesamten oben beschriebenen Prozess zu automatisieren, was die Erstellung von Plänen während der Migrations-Testphasen, die mehrere Durchläufe erfordern, beschleunigt. Vor der MAPI war die manuelle Auswahl von hunderten Projekten oder Bereichen erforderlich.
Ein weiterer potenzieller Anwendungsfall für die MAPI ist die Erstellung eines Migrations-Orchestrators, der die remote Konfiguration und Durchführung von Migrationen über eine vereinfachte Schnittstelle ermöglicht. Angesichts der aktuellen Einschränkungen ist dieser Orchestrator am besten für kleine oder gestaffelte Migrationen mit geringer Komplexität (cloud-kompatible Apps) geeignet. Die Integration mit Jira Service Management könnte Serviceanfragen erleichtern, indem Kunden Projekte oder Bereiche für die Migration in gestaffelten Ansätzen auswählen können, was den Prozess strafft und Kunden nach Abschluss benachrichtigt.
Fazit
Während die Migrations-API noch in den Anfängen steckt und (noch) einige wünschenswerte Funktionen fehlen, gibt es spezifische Szenarien, in denen sie sich gegenüber dem Cloud Migration Assistant als vorteilhaft erweist.
Pros
- Wertvolles Werkzeug für erfahrene Migrationsmanager mit Programmierkenntnissen
- Potenzielle Reduzierung des Aufwands bei großen oder komplexen Migrationen
- Der Verknüpfungsprozess der API könnte vereinfacht werden
- Begrenzter Funktionsumfang
- Fehlen einer öffentlichen Roadmap