Der EZB-Rat hat gestern beschlossen, die Leitzinssätze unverändert zu lassen, obwohl die Inflation in den letzten Monaten gesunken ist.
Fachleute des Eurosystems prognostizieren, dass die Inflation im kommenden Jahr allmählich weiter zurückgehen wird,
um sich womöglich bis 2025 dem Ziel von 2% anzunähern.
Die Prognosen zeigen durchschnittliche Gesamtinflationsraten von 5,4% (2023), 2,7% (2024), 2,1% (2025) und 1,9% (2026), wobei besonders für 2023 und 2024 Abwärtskorrekturen gegenüber früheren Schätzungen erfolgten.
Die binnenwirtschaftlichen Preisdrücke bleiben erhöht, hauptsächlich aufgrund von starkem Wachstum der Lohnstückkosten.
Der bisherige Anstieg der Zinssätze wirkt weiterhin negativ auf die Wirtschaft, wodurch restriktivere Finanzierungsbedingungen die Nachfrage dämpfen und zur Abnahme der Inflation beitragen.
Die Fachleute erwarten, dass das Wirtschaftswachstum vorübergehend verhalten bleibt, bevor es sich aufgrund steigender Realeinkommen und zunehmender Auslandsnachfrage erholt. Der EZB-Rat bekräftigt seine Entschlossenheit, die Inflation auf das mittelfristige Ziel von 2% zurückzuführen, indem er die Leitzinsen auf einem ausreichend restriktiven Niveau hält.
Reaktion des Euros
Der EUR/USD reagierte gestern positiv auf die Meldungen der EZB und stieg bis jetzt um 1,12% und damit auf 1,1010 US-Dollar.
Damit scheint sich die in eine Stagnation geratene Erholungsbewegung nach dem letzten Tief bei ca. 0,9517 US-Dollar nun weiter fortzusetzten.
Sollte bei weiterem Kurszuwachs der Widerstand bei 1,1246 US-Dollar überwunden werden, könnte man zunächst Kursziele im Bereich von 1,15 US-Dollar anpeilen. Andernfalls wäre ein Kursrückgang Richtung 1,05 US-Dollar möglich.