Aus den 13 eingereichten Arbeiten wählte die internationale, hochkarätig besetzte Jury das Projekt von Dr. Jana Schäfer mit dem Titel „Evaluation eines KI-basierten Volumetriealgorithmus für MRT-Daten der unteren Extremitäten von Patienten mit Volumenvermehrungen der Beine im Vergleich zur optischen 3D Messtechnologie“. Der mit 5.000,- Euro dotierte international ausgeschriebene Forschungspreis solle das Interesse an der Lymphologie stärken, so Uwe Schettler, Beiratsvorsitzender und ehemaliger, langjähriger Geschäftsführer der Julius Zorn GmbH. Zusammen mit PD Dr. med. Anett Reißhauer, Leitung Arbeitsbereich Physikalische Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin und wissenschaftliche Leiterin des Berliner Lymphologischen Symposiums, überreichte er die Urkunde stellvertretend an den Projektpartner PD Dr. med. Claus C. Pieper, Bonn. Dieser arbeitet mit Dr. med. Jana Schäfer in einer Arbeitsgruppe – Sektion für Minimal-invasive Lymphgefäßtherapie, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Bonn – und stellte die Arbeit dem Auditorium vor:
Inhalt, Ziel und Methodik der Studie
Datenmessungen würden immer wichtiger und müssten dabei konsistent, objektiv, reproduzierbar, zielgenau und dokumentierbar sein. Am Universitätsklinikum Bonn seien eine KI-basierte Segmentierung und Volumetrie etabliert. Bei der MR-Lymphangiographie würde der Segmentierungsalgorithmus das Gesamtvolumen segmentieren und den subkutanen vom subfaszialen Raum separieren. Dabei würden Vergleiche der Fett- und Lymphvolumina – vor allem vor und nach einer Behandlung – klar visualisiert. Dies erleichtere die Kontrolle des Therapieerfolgs deutlich. Allerdings sei die MRT-Volumetrie bisher nicht systematisch evaluiert und validiert.
Ziel der prämierten Arbeit sei die Evaluation des MRT-Volumetriealgorithmus für das Gesamtvolumen der Beine im Vergleich zu einer validierten, optischen 3D-Messmethode bei Patient*innen mit Lymphödem, Lipödem und beinbetonter Adipositas. In der prospektiven Vergleichsstudie zwischen MRT und optischer, digitaler 3D-Messung sollen 60 Betroffene mit jeweiliger Diagnosestellung entsprechend der aktuellen Leitlinien teilnehmen. Die Studie sei auf 12 Monate angesetzt und solle eine Vielzahl an Daten erfassen, so Prof. PD Dr. med. Claus C. Pieper.
Für die Methodik seien ein MRT und ein 3D-Scan sowie eine Bioimpedanzanalyse zur Bestimmung der Körperzusammensetzung geplant. Die Auswertung werde hinsichtlich der Reproduzierbarkeit der MRT-Volumetrie, der Genauigkeit im Vergleich zur optischen 3D-Messung und potentieller Unterschiede zwischen den Krankheitsbildern und klinischen Parametern durchgeführt. Beginn der Studie sei im Mai 2023.
Uwe Schettler und PD Dr. med. Anett Reißhauer gratulierten Dr. Jana Schäfer zum Gewinn des Innovationspreises und wünschten viel Erfolg für die Studie.
Nächster Innovationspreis Lymphologie 2025
Auch 2025 wird die Julius Zorn GmbH in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Physikalische Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin den Innovationspreis Lymphologie vergeben. Die Auszeichnung richtet sich an alle, die sich mit Leidenschaft für den Fachbereich Lymphologie engagieren. Sie wird alle zwei Jahre im Rahmen des Berliner Lymphologischen Symposiums verliehen. Dazu gehört die Chance, die Arbeit einem fachkundigen Publikum zu präsentieren.
Eingereicht werden können innovative Leistungen und Beiträge im Bereich der Lymphologie aus den Sparten konservative und invasive Therapie, Forschung, Fortbildung, Publikation, Projekte oder Edukation in deutscher oder englischer Sprache.
Mehr zum Innovationspreis Lymphologie finden Sie unter juzo.de/juzo-innovation