Die erste Massenaussendung sorgte dafür, dass das Schadprogramm Fraud.ay auf Platz 2 des Rankings katapultiert wurde. Unbekannte Kriminelle waren an den Anwender-Accounts zu dem System "Yandex.Dengi" interessiert. Sie erstellten einige Dutzend gefakte Sites und organisierten einen Spam-Massenversand mit der Aufforderung an die Anwender, über den enthaltenen Link ihre persönlichen Daten einzugeben. Offensichtlich wurde allerdings vergessen, die Funktionstüchtigkeit der Links zu den Phishing-Sites zu überprüfen. Die fehlerhafte Adresse der Site verhinderte das Öffnen der Phishing-Site über die Standardprogramme Outlook/Outlook Express. Allein der E-Mail-Client TheBat ignoriert diesen Fehler und öffnet die Site. Insofern viel Lärm um – fast - nichts.
Die zweite Attacke vom Freitag, den 26. Oktober, ist weitaus interessanter. Der E-Mail-Traffic wurde mit PDF-Spam regelrecht überschwemmt. Dabei handelte es sich um das vor kurzem entdeckte Exploit einer Schwachstelle in den Produkten der Firma Adobe. Beim Öffnen des PDF-Anhangs wurde schädlicher Code ausgeführt und im System installierte sich ein Trojan-Downloader. Mit dieser Attacke erreichte Exploit.Win32.PDF-URl.k den sechsten Platz der aktuellen Top 20.
Der dritte Neueinsteiger der Oktoberstatistik ist mit Virut.a ein klassischer Datei-Virus, der erstmals schon im Mai 2006 auftauchte. Virut.a wendet eine klassische Verbreitungsmethode moderner Viren an, indem er die Dateien anderer E-Mail-Würmer infiziert und sich so quasi huckepack verbreitet.
Die restlichen Positionen der Top 20 teilen sich mit den Würmern NetSky, Mydoom, Bagle, Feebs, Nyxem, Scano alte Bekannte. Selbst die Rückkehr des Wurms Lovegate.w in die Hitliste ist nicht sonderlich überraschend, ist er doch in seiner Herkunftsregion Südostasien nach wie vor überaus aktiv.
Der einzige Neueinsteiger des Vormonats, der für Phishing-Attacken verantwortliche Paylap.bg, ist im Oktober auf Platz 20 abgesackt.