„Unsere Lösung ist ein Durchbruch für die Dekarbonisierung sowohl der fossilen Brennstoffe als auch der Industrie“, erklärt Dr. Jens Hanke, CTO von Graforce. „Diese Technologie erzeugt aus Wasserstoff CO2-freie Hochtemperaturwärme und der feste Kohlenstoff wird als Rohstoff in der Produktion genutzt, und – das Beste – der Prozess ist autark und benötigt nach dem Start keinen weiteren Strom. Das wiederum entlastet die Stromnetze.“
Dekarbonisierung von industriellen Prozessen
Innerhalb der neuen Anlagenlösung wird über die Methanelektrolyse-Technologie aus Biomethan, Erdgas, LNG oder LPG kohlenstofffreier Wasserstoff erzeugt. Der Wasserstoff wird in der Wasserstoffgasturbine von Kawasaki in Elektrizität umgewandelt und im Plasmaelektrolyseur zur Wasserstoffproduktion wiederverwendet. Das ultrahocherhitzte, CO2-freie Abgas der Wasserstoff-Gasturbine kann für Produktionsprozesse in verschiedenen Branchen genutzt werden. Unternehmen, die ihre Hochtemperaturwärme bislang aus Erdgas erzeugt haben, können ihre Gesamteffizienz deutlich steigern und gleichzeitig ihre Gas- und insbesondere Stromkosten reduzieren.
Der anfallende feste Kohlenstoff wird als synthetischer Rohstoff für die industrielle Produktion genutzt. Auf diese Weise kann der Kohlenstoff langfristig in Stahl, Zement oder zur Bodenverbesserung gebunden werden. Für Branchen, deren Produktion sowohl hohe Temperaturen als auch große Mengen an Ruß erfordert, zahlt sich dieses Verfahren doppelt aus – in Bezug auf den Klimaschutz und die Wirtschaftlichkeit.
Über industrielle Anwendungen hinaus, kann diese wasserstoffbasierte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage auch für die CO2-freie Fernwärmeversorgung umliegender Stadtgebiete genutzt werden.
Beide Technologien wurden 2020 und 2022 jeweils mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft ausgezeichnet.