Zwei Themenbereiche stehen auf der diesjährigen Metallbearbeitungs-Messe AMB vom 18. bis 22. September 2018 in Stuttgart im Fokus: Energieeffizienz und Digitalisierung. Keller Lufttechnik aus Kirchheim/Teck setzt Maßstäbe in beiden Bereichen. Auf der AMB präsentiert das Traditionsunternehmen in Halle 8 am Stand 8C72 den besonders energieeffizienten Nassabscheider HydronPlus, der bereits den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg gewann. Außerdem stellen die Fachleute einen neuen Service vor: PREMOS – Predictive Monitoring – die Fernüberwachung von Absauganlagen. HydronPlus kombiniert Vorteile zweier Abscheideverfahren Der innovative Nassabscheider HydronPlus ist für Fertigungsprozesse in der Metallverarbeitung prädestiniert, die brennbare, explosionsfähige oder besonders klebrige Stäube erzeugen. „Der HydronPlus kombiniert die Ex-Schutz-Vorteile eines herkömmlichen Nassabscheiders mit den hervorragenden Abscheidewerten eines trockenen Verfahrens“, erklärt Marcus Kraus, Abteilungsleiter im Vertrieb bei Keller Lufttechnik. „So unterschreitet die gereinigte Luft die vorgeschriebenen Partikel-Grenzwerte deutlich und wir können sie in die Halle zurückführen.“
Bislang kamen in solchen Anwendungsfällen herkömmliche Nassabscheider zum Einsatz, deren Reinluftwerte schwanken. Eine Rückführung der Luft in die Halle war damit nicht möglich. Teuer konditionierte Hallenluft musste ins Freie geleitet werden. Mit dem HydronPlus und einer Reinluftrückführung sinken der Ressourceneinsatz und die damit verbundenen Kosten deutlich.
Ein weiterer Vorteil des neuen Abscheiders: Der Ventilator mit Frequenzumrichter passt sich automatisch dem aktuellen Filter-Widerstand an. So arbeitet er immer exakt mit der Leistung, die gerade benötigt wird. Das trägt ebenfalls zur besonderen Energieeffizienz der Anlage bei.
Predictive Monitoring: Ausfallrisiko nahe Null
Entstaubungsanlagen sind oft fast permanent im Einsatz. Wenn sie ausfallen, stehen auch die zugehörigen Bearbeitungsmaschinen still. Das kostet Geld. „Unsere Kunden haben daher ein großes Interesse daran, Stillstandszeiten zu minimieren und Wartungsarbeiten so zu terminieren, dass sie den Produktionsprozess nicht oder kaum beeinträchtigen“, sagt Matthias Herrmann, Produktmanager After-Sales Service bei Keller Lufttechnik. Damit das künftig noch besser gelingt, hat das Unternehmen einen besonderen Service entwickelt: Predictive Monitoring, eine permanente Fernüberwachung der Abscheider.
„In Neuanlagen kann das System ab Werk integriert werden, an bestehenden Abscheidern lässt es sich unkompliziert nachrüsten. Es besteht lediglich aus einer Datenbox und diversen Sensoren“, erklärt Herrmann. „Am Abscheider angebracht, messen die Sensoren einmal pro Sekunde unter anderem Filterwiderstände, Stromaufnahme sowie die Schwingungen des Ventilators. Die gesammelten Daten geben sie an eine Datenbox weiter, die sie per Mobilfunk an die webbasierte Datenplattform überträgt.“ Die Experten bei Keller Lufttechnik erhalten einen Alarm, wenn sich die Messergebnisse den vorher definierten Grenzwerten nähern oder diese überschreiten. Dann diagnostizieren sie die Störung, erarbeiten Lösungsmöglichkeiten oder Wartungsempfehlungen und geben die Informationen an den Kunden weiter.
„Dieser Service macht sich für uns bezahlt. Wir nutzen unseren Abscheider an unserer einzigen Strahlanlage – ein kritischer Punkt. Wenn die Anlage ausfällt, müssen wir extern strahlen lassen. Und das ist sehr viel teurer“, berichtet Keller-Kunde Martin Landwehr, Instandhaltungsleiter beim Aluguss-Spezialisten Schweizer Group Hattenhofen. „Durch das Predictive Monitoring wissen wir nun immer rechtzeitig, wann es kritisch wird und planen die nötigen Reinigungs- oder Instandsetzungsarbeiten direkt für das darauffolgende Wochenende ein. Seit wir den Predictive Monitoring Service nutzen, hat unser Abscheider kein einziges Mal mehr außerplanmäßig gestanden.“
Aufbruch ins Industrie 4.0-Zeitalter „Mit PREMOS bringen wir die Absauganlagen bei unseren Kunden zum ‚sprechen‘. Sie teilen uns ihren Zustand über große Distanzen hinweg mit. Für die Instandhaltung und Wartung haben wir damit einen großen Schritt hin zur Vision einer digitalisierten Industrie 4.0 getan“, fasst After-Sales-Fachmann Matthias Herrmann die Entwicklung zusammen.