"Die meisten Anbieter von Photovoltaikanlagen denken nur in Dächern. Es ist daher ungemein schwer gewesen, einen Partner für unsere speziellen Anforderungen zu finden", sagt Peter Rohrbach, Bürgermeister der Stadt Weiterstadt und Initiator des Solarparks. Um die Funktionalität des Regenbeckens nicht zu beeinträchtigen, durften beispielsweise für die Fundamente der Nachführsysteme keine Eingriffe im Erdreich vorgenommen werden. Antriebe sowie Steuerungselektronik und Verkabelung sollten zudem einige Meter über dem Boden stehen, so dass ein Fluten der Rückhaltebecken nicht zu einer Beeinträchtigung der jeweiligen Photovoltaikanlage führt.
Der Auftragsvergabe im August war eine bundesweite Ausschreibung vorausgegangen. Rund 15 Unternehmen wetteiferten mit Ihren Lösungsvorschlägen um die Gunst der Ratsmitglieder. Den Vorzug bekam schließlich die GigaSol GmbH aus dem thüringschen Neubrunn. Das auf die Planung und Montage von Photovoltaikanlagen spezialisierte Unternehmen hatte sich mit den Nachführsystemen von KEMPER beworben und mit der Gesamtlösung die Stadtverordnetenversammlung überzeugt. Für Rohrbach eine lang ersehnte Entscheidung: "Wir haben jetzt endlich den richtigen Partner für unsere technisch anspruchsvolle Aufgabe gefunden.“
Mit der Stromproduktion will die Stadt vor allem die Stadtkasse aufbessern. Dank der Nachführsysteme, deren Stromausbeute um 40 Prozent höher liegt als bei starren Anlagen, und einer Photovoltaikfläche von insgesamt 3.600 Quadratmetern sollen jährlich rund 565.000 Kilowattstunden produziert werden. Dies entspricht einem Erlös von 180.500 Euro, der Vermeidung von ca. 396 Tonnen CO2 sowie dem Stromverbrauch von 125 Familien pro Jahr.
Denny Straube, Geschäftsführer der GigaSol GmbH, sieht die Vorzüge der von seinem Unternehmen entwickelten Lösung vor allem in den technischen Details: "Mit dem KemTRACK 60 von KEMPER bieten wir erstmals ein freistehendes Nachführsystem an. Ermöglicht wird dies durch speziell entwickelte Betonplatten, welche die jeweilige Anlage tragen." Zudem habe man die gesamte Steuerungselektronik in einer Höhe von drei Metern anbringen können, so dass ein Fluten des Rückhaltebeckens keinen Einfluss auf die Stromproduktion hat. Für Alexander Lenfers, Projektleiter der KEMPER GmbH, zeigt die Anlage in Weiterstadt exemplarisch die Vorteile einer solchen Lösung: "Mit Nachführsystemen auf Standrohren ist eine nachhaltige und sinnvolle Zweitnutzung von Flächen möglich, ohne deren eigentliche Funktion zu stören. Solche Flächen können neben Regenrückhaltebecken beispielsweise auch ehemalige Mülldeponien, Parkplätze oder Kläranlagen sein."
Das Projekt in Hessen stärkt bei der KEMPER GmbH das noch relativ junge Geschäftsfeld Solartechnik. Erst im Mai dieses Jahres hatte der auf Absaug- und Filtersysteme spezialisierte Anlagenbauer sein Portfolio um Nachführsysteme für Photovoltaikmodule erweitert. In dem jüngsten Auftrag sieht Björn Kemper, Geschäftsführer der KEMPER GmbH, daher eine Bestätigung des strategischen Kurses: "Als mittelständisches Traditionsunternehmen müssen wir kontinuierlich neue Produkte entwickeln. Wenn diese dann vom Markt angenommen werden, ist das ein gutes Zeichen."
Weitere Informationen unter: www.kemper.eu