Die Pläne sind ambitioniert: share will 2019 jeden Monat Wasser in rund eine Million Flaschen komplett aus recyceltem PET abfüllen und so nach eigenen Angaben über 200 Tonnen Plastikmüll pro Jahr einsparen. Seit einigen Wochen ist das Produkt im Einzelhandel bei der Supermarktkette REWE und dem Drogeriemarkt dm erhältlich und sorgte medial für Furore. „Von der Idee bis zur Realisierung war es ein langer Weg“, sagt Iris Braun, Leitung Produkt und Soziale Projekte bei share. „Die Technik und Zertifizierungen sind ein langer Prozess. Aus diesem Grund kommt es sehr auf die Partner an.“ Dieses sind neben den beiden Handelsketten der Abfüller Mineralbrunnen Allgäuer Alpenwasser und der Preform-Produzent und größte Converter der Welt Plastipack. Auch KHS Corpoplast war maßgeblich an der Umsetzung des Projekts beteiligt.
Erfahrungen aus über 4.000 realisierten Flaschendesigns
Der Anlagenbauer unterstützte das Start-up unter anderem bei der Entwicklung des Designs der Rezyklat-Flasche, erzählt Marc Eysel, bei KHS Corpoplast zuständig für den Vertrieb Region Nordeuropa. „Wir haben die Entwicklung sehr schnell umgesetzt und gemeinsam die passende Form erarbeitet“, sagt Eysel. Der Systemanbieter konnte mit seinem ganzheitlichen Beratungskonzept Bottles & Shapes™ die Erfahrung aus mittlerweile über 4.000 designten Flaschen in das Projekt einbringen. „KHS hat die Flaschenentwicklung sehr zügig für uns umgesetzt, das war enorm hilfreich“, sagt Braun.
Besondere Hürden und Herausforderungen durch den Einsatz von 100 Prozent Rezyklat gab es dabei laut Eysel nicht. „Die Herstellung ist sogar einfacher, da diese Preforms durch die dunkle Einfärbung des Materials leichter zu beheizen sind als die PET-Flaschen mit Virgin-Material.“ Neben der Beratung beim Flaschendesign unterstützt der Maschinenbauer auch bei der Produktion. Das stille und kohlensäurehaltige Wasser wird in der Fabrik des Allgäuer Alpenwassers in Oberstaufen mit KHS-Technik abgefüllt. Geformt werden die Flaschen auf einer Streckblasmaschine InnoPET Blomax. Besondere Anpassungen an der Anlage sind laut Eysel nicht notwendig.
Nach der Markteinführung der Rezyklat-Flasche steigt das Interesse auch bei anderen Getränkeherstellern, wie Braun und Eysel betonen. „Es haben sich einige Abfüller bei uns gemeldet, die den Anteil von recyceltem PET erhöhen wollen“, sagt Eysel. „Der Schutz der Umwelt spielt auch bei KHS eine wichtige Rolle. Wir unterstützen diesen mit ressourcensparenden Anlagen, aber auch mit der Entwicklung nachhaltiger PET-Flaschen.“ Bei share hofft man, die richtigen Anreize für mehr Nachhaltigkeit geschaffen zu haben, betont Braun. „Am Ende entscheidet der Verbraucher.“