„150 Jahre Unternehmertum und Erfindergeist – diese zwei Qualitäten haben KHS zu ihrem heutigen Ansehen verholfen. Sie bilden den roten Faden unserer Historie und das Fundament, auf dem wir heute stehen“, erklärt Burkhard Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung bei KHS. Auch Rolf Staab, Executive Vice President Human Resources der KHS-Gruppe, sieht den Erfolg des Dortmunder Systemanbieters in seinen Wurzeln begründet: „Ohne die Kreativität, das Herzblut und die Beharrlichkeit vieler Generationen von Ingenieuren, Kaufleuten und Arbeitern hätte unser Unternehmen heute nicht die weltweite Geltung, die es für sich in Anspruch nehmen kann. Ohne sie würden wir nicht die Anerkennung erfahren, die unsere Kunden uns heute zuteilwerden lassen.“
Pionier seit der ersten Stunde
Der Aufstieg von KHS zum weltweiten Partner der Getränkeindustrie war ein stetiger Prozess. Er begann mit der Gründung des Unternehmens Holstein & Kappert im Jahr 1868. Der Dortmunder Apparatehändler verkaufte zunächst ausschließlich technische Geräte für die Getränkeindustrie. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte die Produktion eigener Maschinen, unter anderem zur Abfüllung, Reinigung und Verpackung von Getränken.
Auch die Seitz-Werke und Enzinger feierten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Erfolge. Mithilfe ihrer innovativen Filter revolutionierten sie die Wein- beziehungsweise Bierbranche.
Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war schließlich die Fusion zwischen Holstein & Kappert und der Seitz Enzinger Noll Maschinenbau (SEN) AG mit Standorten in Bad Kreuznach und Worms im Jahr 1993. Unter dem Dach der Klöckner Werke, die seit 1979 Mehrheitsaktionär von Holstein & Kappert waren, verschmolzen die beiden Hersteller zur KHS Maschinen- und Anlagenbau AG.
Manfred Rückstein, von 1991 bis 2012 Leiter der Unternehmenskommunikation bei KHS, erinnert sich an die zunächst turbulente Zeit nach der Verschmelzung zurück: „Wir mussten den Kunden, die jahrzehntelang entweder der einen oder der anderen Marke die Treue gehalten hatten, klarmachen, dass die Produkte aus Bad Kreuznach, Worms und Dortmund jetzt alle gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Um dieses Ziel zu erreichen, war es absolut zwingend, einheitliche Produktnamen einzuführen.“
Aufstieg zum globalen Anbieter von Komplettlösungen
Die Fusion und die Insolvenz der Klöckner Werke stellten KHS Anfang der 90er-Jahre vor große Herausforderungen. Ihre Lösung: Das Unternehmen wuchs durch weitere Investitionen und Akquisitionen zu einem Komplettanbieter für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie.
Ein weiterer Erfolgsfaktor beruht auf der frühen globalen Ausrichtung. Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert nahmen die Vorgängerunternehmen von KHS Absatzchancen jenseits der deutschen Grenzen wahr: 1893 präsentierte Lorenz Enzinger beispielsweise seine Innovationen auf der Weltausstellung in Chicago. Heute unterhält KHS neben fünf Standorten in Deutschland Produktionsstätten in den USA, Mexiko, Brasilien, Indien und China. Darüber hinaus ist man in allen relevanten Märkten weltweit mit einem weitverzweigten Vertriebs- und Servicenetzwerk vertreten. „Der Name KHS gilt heute rund um den Globus als Synonym für leistungsfähige Abfüll- und Verpackungslösungen in der Getränkeindustrie“, erklärt Becker.
Mit nachhaltigen Produkten die Zukunft gestalten
Bei der Entwicklung neuer, zukunftsweisender Produkte setzt die KHS-Gruppe seit Jahren verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit. „Als einer der Marktführer in den Bereichen Abfüllung und Verpackung sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Der Nachhaltigkeitsgedanke spielt daher bei der Entwicklung innovativer und wirtschaftlicher Produkte eine wichtige Rolle“, erläutert Becker. Wichtig in diesem Zusammenhang sei vor allem die Einsparung von Ressourcen. Große und kleine Betriebe auf der ganzen Welt setzen auf die energie- und ressourcensparenden Anlagen zur Abfüllung und Verpackung in Flaschen, Dosen und Kegs. Mit ihrem Bottles & Shapes™-Programm arbeitet die KHS-Gruppe unter anderem daran, immer leichtere Behälter herzustellen. Auf der drinktec 2017 stellte das Unternehmen zum Beispiel seine mit 5 Gramm bisher leichteste 0,5-Liter-PET-Flasche vor. Zudem präsentierte KHS erstmals ein marktfähiges Konzept zur Formung und Füllung von Kunststoffbehältern in nur einem Schritt.
Weitere Meilensteine im Bereich Nachhaltigkeit umfassen die Entwicklung des Nature MultiPack™, das Flaschen- und Dosengebinde mithilfe von Klebepunkten anstatt einer Schrumpffolie verbindet, und die Erfindung der Plasmax-Barrieretechnologie, mit der PET-Flaschen eine Innenbeschichtung aus Glas erhalten. Zu den neuen Wegen, die KHS gemeinsam mit seinen Kunden beschreitet, zählt auch die Digitalisierung der Produktion von der 3D-Anlagenplanung bis zur virtuellen Inbetriebnahme. Mit diesen und weiteren Innovationen blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.