„Mit ‚Beyond Juice‘ geben wir am Beispiel einer Saftflasche konkrete Antworten auf die Herausforderungen der Getränkeindustrie. Auch im Hinblick auf die aktuelle Plastikdiskussion werden umweltschonende praxistaugliche Lösungen immer wichtiger“, sagt Philipp Langhammer, Produktmanager Barrieretechnologie bei KHS Corpoplast. Gefordert sei eine ganzheitliche und nachhaltige Verpackung für die gesamte Bandbreite an sensitiven Getränken. „Bei der Entwicklung der Flasche haben wir deshalb alles dem Credo Umweltschutz, Recyclingfähigkeit und höchstem Produktschutz untergeordnet“, so Langhammer. Der PET-Behälter wurde von den KHS-Experten mittels des ganzheitlichen Beratungsangebots Bottles & ShapesTM zusammen mit dem Kölner Umweltdienstleister Interseroh nach deren neuesten Designrichtlinien gestaltet.
Umweltdienstleister vergibt Recycling-Siegel
Aufgrund zahlreicher Optimierungen erhielt die „Beyond Juice“-Flasche von Interseroh so das Siegel „Made for Recycling“ – mit 20 von 20 Punkten die erste PET-Flasche, die diese Punktzahl erreicht. „Dank des Siegels auf dem Etikett ist der Konsument nun erstmals in der Lage, am Supermarktregal die tatsächlich sehr gute Recyclebarkeit in seine Kaufentscheidung mit einfließen zu lassen“, sagt Verpackungsingenieur Julian Thielen von Interseroh. „Mittelfristig wird sich bei Verpackungen zudem das Kriterium Recyclingfähigkeit als gleichwertig neben den Aspekten Produktschutz, Convenience und Attraktivität etablieren – auch auf internationaler Ebene.“
Einzigartiger Produktschutz
Die „Beyond Juice“-Flasche erfüllt all diese Kriterien – unter anderem mithilfe von FreshSafe-PET®. „Nur durch die Verwendung der SiOx-Barrieretechnolologie von KHS waren wir in der Lage, die Höchstnote bei der Bewertung der Recyclebarkeit zu vergeben“, erklärt Thielen. „Alternative Verbundstoffe als Barriere verfärben zudem häufig das Rezyklat und sorgen für eine minderwertige Qualität.“ Beyond Juice verzichtet auf diese sonst üblichen Verbundmaterialien, die dem Flaschenmaterial für den Produktschutz zugegeben werden und ein sortenreines Recycling erheblich erschweren oder unmöglich machen. „Aktuell sind immerhin circa 10 Prozent aller PET-Flaschen in Deutschland vom Pfandsystem ausgeschlossen“, sagt Langhammer. Diese „Wertstofflücke“ von jährlich rund 44.200 Tonnen PET hat auch der Gesetzgeber erkannt und belohnt umweltschonende Verpackungslösungen seit Anfang 2019 im Rahmen des neuen deutschen Verpackungsgesetzes.
FreshSafe-PET® sorgt zudem dafür, dass beispielsweise sensible und hochqualitative Säfte und Schorlen bis zu zehnmal länger haltbar sind als in unbeschichteten Kunststoffflaschen. Maßgeblich dafür ist die auf der Innenseite der Flasche aufgebrachte hauchdünne Glasschicht, die das Eindringen von Sauerstoff in die und das Entweichen von CO2 aus der Verpackung verhindert.
Problemloses Recycling der ganzen Flasche
Dabei wurde die Etikettenfläche so klein gehalten, dass Sortieranlagen die Flasche als PET-Flasche erkennen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Behälter dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden kann und nicht lediglich energetisch verwertet wird. Auch die Auswahl des richtigen Klebstoffs war wichtig, damit das Etikett sich im Recyclingprozess vom Kunststoff trennen lässt und es im Waschprozess nicht zu einer unbeabsichtigten Verunreinigung kommt.
Das neue Flaschenkonzept von KHS ist für die Weiterverarbeitung als folienfreies Gebinde entwickelt. Leicht lösbare, aber verbundsichere Klebepunkte halten die Flaschen zusammen. Mit dem Nature MultiPackTM von KHS sind die sonst üblichen Folien zum Zusammenhalt der PET-Flaschen beispielsweise bei Sixpacks überflüssig. Auch dieser Klebstoff wird im Recyclingprozess problemlos entfernt. „Durch den Wegfall der umschließenden Folie tragen wir zu einer weiteren Reduzierung dieses Verpackungsmülls um bis zu 90 Prozent bei“, sagt Langhammer.
Da die „Beyond Juice“-Flasche zu 100 Prozent aus rPET besteht, leistet sie über den gesamten Lebenszyklus einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion von Verpackungen. Neue Studien der GVM Gesellschaft der Verpackungsmarktforschung oder des österreichischen Unternehmens ALPLA bestätigen PET-Flaschen aus 100 Prozent Rezyklat einen deutlich geringeren CO2-Footprint als Behältern aus sogenanntem Virgin-PET. „Mit unserer Flasche könnten bei einer jährlichen Produktionsmenge von 50 Millionen Flaschen mehr als 1.500 Tonnen Rohstoff in Form von neuem PET eingespart werden“, sagt Langhammer.