In stationären Stromspeicheranlagen wird Strom aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen gespeichert und kann später verbraucht werden. Bei der Aufladung der Batterien von Elektro-LKW kann so z.B. der tagsüber gewonnene Strom am Abend genutzt werden. Dadurch wird die Spitzenlast gesenkt und die Ladeleistung insgesamt erhöht.
Für diese Anwendungen hat Kiesling das „Power House“ entwickelt, das abseits von bestehenden Gebäuden aufgestellt wird.
Das „Power House“ ersetzt herkömmliche Container durch einen speziell für Stromspeicheranlagen konzipierten isolierten Aufbau. Dieses klimatisierte System bietet Platz für einen Speicher von bis zu 1 MWh sowie die dazugehörigen Wechselrichter und kann auf einem PKW-Stellplatz installiert werden.
Effizienter Betrieb im Optimum
Das „Power House“ gewährleistet durch seine hochwertige Isolierung (K-Wert unter 0,4 W/m²K) in Verbindung mit einer passenden Klimatisierung eine konstante Betriebstemperatur von 20°C bis 25°C, was die Effizienz erhöht und die Lebensdauer der sensiblen Batteriesysteme verlängert. Die gleichbleibende Betriebstemperatur verbessert nicht nur die Sicherheit der Anlage, sondern stellt auch sicher, dass die Garantiebedingungen für die Batteriesysteme eingehalten werden.
Ein wichtiges Merkmal ist der Doppelboden, der beim Aufbau im Erdreich versenkt wird. Dadurch können Hochvolt-Leitungen sicher seitlich in den Aufbau geführt werden. Die Verlegung im Aufbau ist einfach, für Wartungen oder Revisionen ist jederzeit ein guter Zugang möglich. Der Doppelboden isoliert zudem und schützt die am Boden liegenden Batterieelemente vor Kälte.
Das „Power House“ wurde in Zusammenarbeit mit Spezialisten entwickelt, um folgende Anforderungen zu erfüllen:
- Transport: Das „Power House“ ist so dimensioniert, dass es ohne Sonderzulassung transportiert werden kann und bei Bedarf auch versetzt werden kann.
- Aufstellen: Es kann auf einem PKW-Stellplatz aufgestellt werden, was mit einem Löffelbagger möglich ist, der auch für den Aushub benötigt wird.
- Laufender Betrieb/Wartung: Der versenkte Doppelboden ermöglicht eine sichere Verlegung der Unterflur-Hochvoltleitungen und erleichtert die Wartung.
- Brandschutz: Als separates Gebäude aufgestellt, besteht im Brandfall Abstand zu weiteren Gebäuden.
- Ökologie/Recycling: Das „Power House“ ist „Made in Germany“ und wird komplett im Werk Dornstadt produziert. Die Paneele sind ebenso recycelbar wie die von Kiesling produzierten Kühlaufbauten.
Durch die Speicherung von überschüssigem Strom können Unternehmen ihren Autarkiegrad erhöhen und werden von den Energieversorgern unabhängiger.
Entstanden ist das Power House aus dem eigenen Bedarf:
Die Kiesling Fahrzeugbau GmbH verfügt über Photovoltaikanlagen mit über 550 kWp, die übers Jahr gesehen mehr Strom liefern, als die Produktion verbraucht.
Durch das Aufstellen eines Batteriespeichers sollte der Autarkiegrad erhöht und die Lastspitzen gekappt werden. Die Anforderungen für einen effizienten Betrieb erfüllten die angebotenen einfachen Container nicht. Als Spezialist für isolierte Aufbauten lag es nahe, eine bessere Lösung selbst zu bauen.
Die ersten zehn „Power Houses“ stehen inzwischen bei Unternehmen in der Region, darunter die Kiesling Fahrzeugbau GmbH selbst.
Peter Kiesling, Projektleiter der Investitionen im Bereich Energie ist zufrieden: „Auch bei den aktuellen Temperaturen von teilweise über 30°C bleibt es im „Power House“ gut temperiert bei konstanten 22°C. Die sensiblen Batteriespeicher und Wechselrichter werden dadurch optimal geschützt. Da die Geräte die Betriebstemperatur aufzeichnen, bleiben Garantien erhalten.“
Das eigene Power House am Werksgelände ist werbewirksam beschriftet und sticht Besuchern und Passanten ins Auge.
Die Kiesling Fahrzeugbau GmbH produziert klimaneutral (nach Scope 1 und 2). Mit dem Power House wird dies hier am Standort anschaulich dargestellt.
Das Kiesling „Power House“ ist eine zukunftsweisende Lösung für die Anforderungen der Energiewende und trägt wesentlich zur Effizienz und Nachhaltigkeit im Stromspeichermanagement bei.