Aufbauend auf der Funktion für PTP (IEEE 1588) hat das Berliner Softwareunternehmen jetzt auch das Profil gPTP (definiert in IEEE 802.1AS) in sein Echtzeitsystem aufgenommen. Grundsätzlich haben beide den gleichen Zweck – das hochgenaue Synchronisieren der Zeitgeber aller Teilnehmer in einem verteilten System. Der Hauptunterschied liegt in der Komplexität, da gPTP sich auf einen übersichtlichen Satz an Funktionen beschränkt und somit für den Einsatz in Heim-, Automatisierungs- und vor allem Automobilnetzwerken geeignet ist.
„Die Erweiterung für gPTP ist eine notwendige Weiterentwicklung, um akkurate Echtzeitsynchronisation für ein breiteres Spektrum von Anwendungen mit Kithara RealTime Suite bereitzustellen. Die reduzierte Komplexität von gPTP ist der entscheidende Faktor, um stabile Leistung und durchgängige Interoperabilität zu gewährleisten, gerade in Hinblick auf die immer wichtiger werdenden TSN-Technologien (Time-Sensitive Networking).“ erklärte Uwe Jesgarz, Geschäftsführer von Kithara Software GmbH.
Mit gPTP wird gegenüber PTP eine Reihe von Eigenschaften für die Zeitsynchronisation vereinfacht. Während bei PTP alle Teilnehmer einzeln konfiguriert werden müssen, sind diese bei gPTP zeitlich vereinheitlicht, was die Fehlersuche infolge abweichender Konfigurationen vermeidet und somit den Wartungsaufwand minimiert. Zudem werden Leistungsanforderungen eingeführt, um Stabilität und Genauigkeit der Synchronisation zu verbessern. Diese Vereinheitlichungen erleichtern auch die Implementierung der Synchronisation in vernetzten automobilen Systemen, da unter anderem die Kompatibilität von Automotive Ethernet mit Feldbussen wie FlexRay und CAN ermöglicht wird.