Das Unternehmen stellt aktuell sein neues Bohrgerät in der Kompaktklasse vom Typ KR 800-3G vor. Mit einem Einsatzgewicht unter 10 Tonnen und Dieselmotor „on board“ ist es das leichteste und kleinste Modell der KLEMM 800er Typenreihe.
Basierend auf einem Pendelfahrwerk besticht es durch kompakte Abmessungen, einen sehr leistungsfähigen Antriebsstrang und eine äußerst flexible Kinematik. Mit einer Gesamtbreite von lediglich 1,80 m, einer in ihrer Nutzlänge anpassbaren Bohrlafette und der Aufbaumöglichkeit diverser Kraftdrehköpfe, Hydraulikhämmer sowie einer Doppelkopfbohranlage erfüllt die KR 800-3G vielseitige Ansprüche für Bohraufgaben unter beengten Platzverhältnissen. Mikropfähle, Verankerungen, Vernagelungen, Unterfangungen und andere Injektionsbohrarbeiten sind mögliche Anwendungen.
Herzstück der neu entwickelten Bohrgerätekinematik ist ein sogenannter „Rollover“ - ein Rotationsgetriebe mit Endlosdrehfunktion - als Bindeglied zwischen Hauptausleger und Lafettenträger samt installierter Bohrlafette. Der Rollover ermöglicht Ankerbohrstellungen in Ankerneigungen zwischen 0° und 90° sowohl beidseitig quer zur Fahrrichtung als auch in Fahrrichtung des Gerätes. Auch für rein vertikale Bohrungen können Bohransatzpunkte bis ca. 400 mm außerhalb der Fahrwerksketten erreicht werden. Dies ist insbesondere bei Mikropfahlbohrungen ein entscheidender Vorteil für die wirtschaftliche Abwicklung der Bohrarbeiten, da Rangierarbeiten zum Anfahren neuer Bohrpunkte so auf ein Minimum reduziert werden.
Ein entscheidender Pluspunkt ist das neue Lafettenkonzept: Das ab Werk in ein Basiselement und eine Verlängerung unterteilte Grundgerüst der Bohrlafette wird durch eine modular und einfach versetzbare Klemm- und Brechvorrichtung ergänzt. Damit stehen sechs verschiedene Gesamtlängen zwischen ca. 3350 mm und 5000 mm zur Wahl. Die Anpassungsmöglichkeiten an beengte Arbeitsverhältnisse und unterschiedliche Bohrsysteme sind dadurch sehr individuell gestaltbar. Die Energieführungskette ist je nach gewähltem Lafettenaufbau als eine Einheit versetzbar und passt sich damit ideal an die jeweilige Gesamtlänge der Bohrlafette an. Ein Überstand über das Lafettenende hinaus und eine damit einhergehende Kollisionsgefahr, z. B. mit benachbarten Bauwerken oder Baumaschinen, wird somit vermieden. Verbindungen von Hydraulikleitungen müssen dabei nicht gelöst werden, d. h. ein Umbau kann ohne große Aufwendung direkt auf der Baustelle erfolgen. Mit einer Rückzugkraft von 60 kN bietet das neue Lafettensystem Typ 162-3 ausreichend Reserven für größere Bohrdurchmesser bis 10“ und anspruchsvolle Geologien.
Mit der bewährten Funkfernsteuerung mit Display kann der Bediener jederzeit eine sichere Arbeitsposition rund um das Bohrgerät einnehmen. Die Bedienersicherheit wird gemäß den Anforderungen der EN 16228 durch die hohe, funktionale Sicherheit des Steuerungskonzeptes gewährleistet. Zudem ist eine trennende Schutzeinrichtung für bewegte Teile im Arbeitsprozess erhältlich.
Der 100 kW starke Dieselmotor erfüllt die Abgasstufen EU V und Tier 4f. Eine Ausführung in der Abgasstufe EU IIIA (Leistungsklasse 90 kW) wird ebenfalls angeboten.
Das Hydrauliksystem verfügt u.a. über eine 2-fach Load-Sensing Hauptpumpe und ist somit für den ressourcenschonenden Betrieb mehrerer Hauptverbraucher auf unterschiedlichen Druckniveaus optimiert. CAN-Bus angesteuerte Steuerblöcke mit hoher Feinsteuerbarkeit und Reproduzierbarkeit gewähren ein präzises und sehr feinfühliges Handling des Gerätes.
Smarte Features, wie das von KLEMM entwickelte PowerSharing (patentiert) und ein mittlerweile im Standard integriertes Energie-Effizienz-Paket (EEP) unterstützen die Anwender in der ökonomischen und ökologischen Optimierung ihrer Baustellen z. B. durch einen deutlich reduzierten Kraftstoffverbrauch und verminderte Schadstoff- sowie Lärmemissionen.
Nach dem ersten internationalen Messeauftritt anlässlich der Geofluid in Italien, bewähren sich mittlerweile die ersten Geräte auf Baustellen in der Schweiz und in Übersee.