Die Frage für die Bauwirtschaft lautet also nicht, ob BIM kommt, sondern vielmehr wie schnell man es erfolgreich und zukunftssicher für die eigenen Zwecke einsetzt. Aus gutem Grund: Die digitale Vorgehensweise auf einer gemeinsamen Plattform ermöglicht in Verbindung mit automatisierten Herstellungsverfahren eine durchgängige Prozesskette - vom Entwurf und der Planung über die serielle Vorfertigung im Werk bis zur Baustelle. Die Schlussfolgerung: Planungssicherheit von Anfang an, Fehlerquoten werden gesenkt, Effizienz und Wirtschaftlichkeit gesteigert und die eigentliche Bauqualität verbessert.
KLEUSBERG kann diese Resultate bestätigen, denn das Unternehmen nutzt BIM bereits in der Praxis. Benedikt Anders, Teamleiter Technisches Büro KLEUSBERG: „Wir konnten dank der vollen Unterstützung durch die Unternehmensleitung, fundierten Vorbereitungen und Workshops mit unseren Fachabteilungen und Nachunternehmern BIM sehr zügig einführen. Wir sind dabei komplett auf eine BIM-fähige 3D-Planung mit Revit umgestiegen.“
Claudia Kemp, Ausführungsplanung und Schnittstellenkoordination BIM bei KLEUSBERG, ergänzt: „Wir sehen für KLEUSBERG eine durchgängige Prozesskette mit einem 3D-Modell vor, das von der Planung, Statik, Arbeitsvorbereitung und dem Stahlbau bis hin zur Baustelle genutzt wird. Das 3D-Modell oder besser gesagt der „digitale Zwilling des Gebäudes“ ist dabei um zusätzliche Informationen angereichert, sodass er nach Abschluss der Bauarbeiten effizient vom Facility Management genutzt werden kann oder aber das Life-Cycle-Management nachhaltig unterstützt, da alle relevanten Daten des Gebäudes und der Materialien zentral an einem Ort zur Verfügung stehen.“
Nach Aussagen der beiden Projektverantwortlichen Kemp und Anders führt BIM zu einer veränderten Arbeitsweise. Demnach verlagert sich der Zeitaufwand eines Bauprojektes stärker in die Planungsphase, was aber auch große Vorteile bringt. Alle Fragen lassen sich weit vor Baubeginn am konkreten 3D-Modell klären und für die Kunden kann so von Anfang an mehr Transparenz und Sicherheit geschaffen werden. In der Folge sinken dann die Arbeitsaufwände, da doppelte Arbeiten oder offene Fragen entfallen. Die einmal erstellten und validierten Daten können automatisch für alle weiteren Prozesse übernommen werden.
Benedikt Anders von KLEUSBERG: „Da wir einen industriellen Prozess mit vielen Standards haben, zahlt sich bei uns beziehungsweise für unsere Kunden die Digitalisierung besonders aus. Wir haben beispielsweise eine komplette Bauteil-Bibliothek angelegt. Das war einmalig ein Kraftakt, der sich aber zunehmend rentiert. Wir konnten auch bereits ein Großprojekt mit Revit abwickeln. Dank des 3D-Models konnten wir in den Bausitzungen mit dem Kunden deutlich bessere Planungsgespräche führen und sehr frühzeitig verbindliche Entscheidungen treffen. Wir können dann diese geänderten und optimierten Planungsdaten direkt für alle weiteren Folgeprozesse nutzen.“
Für ein Modulbau-Unternehmen wie KLEUSBERG bedeutet BIM also eine weitere Optimierung der ohnehin schon großen Planungs-, Termin- und Kostensicherheit für Bauherren.
Das gesamte Interview mit den Spezialisten Claudia Kemp und Benedikt Anders finden Sie unter www.zukunft-raum.info