Kombinierte Bauweise schafft Vorzüge
Der Neubau wurde als Modul-Hybridgebäude realisiert. Hörsäle sowie der Eingangsbereich entstanden in Stahlbeton-, die übrigen Seminar- und Nebenräume in Modulbauweise. Durch den Einsatz vorgefertigter Elemente konnte die Bauzeit um 20 % eingespart und der Neubau von den bis zu 700 Studenten und Lehrkräften früher bezogen werden. Die Hörsäle sind für bis zu 150 Teilnehmer ausgestattet und reichen über zwei Geschosse. Oberhalb dieser Räumlichkeiten befindet sich die Lüftungszentrale, welche 170 m² umfasst und den kontinuierlichen Luftwechsel im gesamten Neubau sicherstellt. Der an den vorderen Trakt anschließende Gebäudeflügel enthält die Seminar- und Nebenräume, in denen partiell 72 Studierende unterrichtet werden können. Bodentiefe Fenster sorgen hier für Tageslichteinfall und schaffen optimale Bedingungen für konzentriertes Arbeiten. Die Schnittstellen beider Bauweisen sind nicht erkennbar, sodass das neue Hochschulgebäude eine harmonische Einheit bildet.
Das großzügige Foyer des Haupteingangs stellt die Verbindung zwischen beiden Gebäudeteilen dar und dient gleichzeitig als offene Kommunikationszone. Auf der Rückseite des Modul-Hybridbaus kam eine Pfosten-Riegel-Fassade zum Einsatz, die einen weiteren Nebeneingang prägt und dafür sorgt, dass der dort befindliche, über zwei Geschosse offene Foyerarm von Tageslicht durchflutet wird. Die Erschließung der im Obergeschoss befindlichen Räume erfolgt hier über eine Galerie.
Moderne Medientechnik für innovative Lernformen
Präsenzlehre und E-Learning sind zwei von vier strategischen Feldern, mit denen sich die Technische Hochschule seit einigen Jahren beschäftigt. Damit geht einher, dass den Studierenden innovative Lernformen geboten werden, die auch ortsunabhängigen Unterricht ermöglichen – beispielsweise für Studenten während ihres Auslandssemesters. Daher sind die Hörsäle medientechnisch so ausgestattet, dass eine elektronische Übertragung der Vorlesungen möglich ist. Gesteuert wird diese Technik über fest an den Stehpulten integrierte Touchpanels. Um bei Störungen im Stromnetz die Versorgung kritischer elektrischer Lasten sicherzustellen und den Unterricht ohne technische Beeinträchtigungen weiter fortführen zu können, wurde das Gebäude mit einer USV-Batterie (USV = unterbrechungsfreie Stromversorgung) versehen.
Fassade als architektonisches Gestaltungselement
Die Vorhangfassade aus grauen Faserzementplatten verleiht dem Gebäude ein spannendes Erscheinungsbild. Der Eingangsbereich wird durch eine abweichende Farbgebung sowie die zum Teil diagonal verlaufende Anordnung der Tafeln optisch hervorgehoben. Es entsteht ein Art Rahmen, durch den die Besucher förmlich in das Gebäude „hineingezogen“ werden. Die hier orthogonale Anordnung der Fassadenplatten wird durchbrochen durch runde, im Muster gestanzte Löcher, welche zusätzlich eine Belichtung des dahinterliegenden Foyers möglich machen.
Das Architekturbüro Schmieder & Dau aus Kiel übernahm die Projektbetreuung. Die Architekten beschreiben das Gebäude als neues Bindeglied zwischen der neuen Mitte und dem nördlichen Areal des Hochschulgeländes.
Die Räumlichkeiten im Überblick:
2 Hörsäle mit 150 und 120 Plätzen
3 Hörsäle mit jeweils 72 Plätzen
3 Seminarräume mit jeweils 45 Plätzen
2 Konferenzräume mit jeweils 14 Plätzen
2 Studierendenarbeitsräume mit jeweils 4 Plätzen
3 Kommunikationsareale - auf den jeweiligen Geschossfluren
21 Büroräume