Im Laufe der Jahre wurden einige Klassenzimmer zu klein, Fachräume sind in die Jahre gekommen. Insbesondere im Hinblick auf die fortschreitende Digitalisierung und damit Schule 4.0 - oder auch „Smart School“ genannt - konnte die vorhandene Medientechnik in den Räumlichkeiten den neuesten Anforderungen an ein modernes Lehrgebäude nicht mehr gerecht werden.
Um den Schülerinnen und Schülern wieder optimale Lern- und Lehrbedingungen bereitstellen zu können, entschloss sich Geschäftsführer Mario Lehmann neben der Sanierung des bestehenden Schulgebäudes für eine Erweiterung in modularer Bauweise.
Die wenige Tage andauernde Modulmontage wurden bewusst in die Ferienzeiten gelegt, sodass kaum eine Beeinträchtigung des laufenden Schulbetriebs erfolgte. 6 Monate später fand bereits die Schlüsselübergabe des 2.000 m² großen Gebäudes statt. Für die Planung zeichnet das Architekturbüro Kuhlmann & Partner aus Heidelberg verantwortlich.
Innovative Raumfunktionen
Der Baukörper ist in der Form eines Dreiecks auf dem Grundstück angeordnet. Neben regulären Klassenzimmern verfügt der Neubau über naturwissenschaftliche Fachräume sowie Bereiche für Schülerprojekte oder Hausaufgabenzeiten, welche mit modernster Beamer- und Smartboardtechnik ausgestattet sind. Die Raumerschließung erfolgt über ein lichtdurchflutetes Atrium, welches die beiden Gebäudestockwerke miteinander verbindet und ein architektonisches Highlight darstellt. Der somit entstandene, überdachte Innenhof kann für Versammlungen, Theateraufführungen, Vorträge oder auch Schulfeste genutzt werden. Sonst dient er als Aufenthaltsbereich während der Pausenzeiten.
Das Gebäude ist von hellen Farbtönen geprägt. Insgesamt 10 Glaskuppeln und die Pfostenriegelfassade dienen im Atrium als natürliche Lichtquellen. Des Weiteren wurden umlaufend LED-Deckenleuchten im Erd- und Obergeschoss installiert, welche auch im entlegensten Winkel eine angenehme Helligkeit versprechen.
Die Fassade aus großformatigen HPL-Tafeln wird durch LED-Beleuchtung mit wechselnden Farben akzentuiert in Szene gesetzt. Der neue Baukörper setzt sich gestalterisch bewusst von der bestehenden Villa und dem 1989 erweiterten Bestandsgebäude ab.
Effiziente Gebäudetechnik
Aufgrund der großzügigen Dimensionierung der vorhandenen Heizung des Bestandgebäudes, konnte der neue Trakt problemlos daran angeschlossen werden. Die Wärmeverteilung erfolgt mittels einzelraumgeregelter Fußbodenheizung. Diese wurde so effizient konzipiert, dass die Vorlauftemperatur auch im Winter 35°C nicht überschreitet und somit hilft den Heizenergieverbrauch im Gebäude möglichst gering zu halten.
Für den erforderlichen Luftwechsel in den nach Süden ausgerichteten Fachklassen sowie in den Räumen der Hausaufgabenbetreuung, der Projektwerkstatt, den WCs und des Pausenraumes sorgt eine kontrollierte Zu- und Abluftanlage. Diese ist mit einem Kreuzstromwärmetauscher ausgestattet und verfügt über einen hohen Wärmerückgewinnungsgrad, welcher der Effizienzklasse A+ entspricht. Die Lufterwärmung und -kühlung erfolgt mittels am Lüftungsgerät eingebundener Luft-Luft-Wärmepumpenanlage. In den Chemieklassen sowie weiteren Sondernutzungsräumen wurden separate Abluftanlagen installiert.