"Der Agentur gelingt es immer wieder, Akteure mit unterschiedlichsten Interessen und Know-how in konkreten, lokalen Projekten zusammenzubringen", freut sich Brigitte Nieße, die - von der Region Hannover entsandt -Vorsitzende der Gesellschafterversammlung ist. Während die Agentur 2002 noch 75 Prozent ihrer Mittel aus öffentlichen Haushalten bezogen habe, seien es 2010 nur 25 Prozent gewesen. "Es ist wichtig, dass sich die öffentlich rechtlichen Gesellschafter stark engagieren, denn sonst könnte die Klimaschutzagentur den überwiegenden Teil der Finanzierung nicht bei Fördermittelgebern oder in der Wirtschaft einwerben", so Nieße. Um die Energiewende umzusetzen, würden in Zukunft weitere Aufgaben auf die Agentur zukommen. Dafür benötige sie auch weiterhin starke Partner.
Auch der Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, schätzt die Agentur als erste Anlaufstelle für Energieeinsparung, Effizienz und erneuerbare Energien in der Region. "Sie bietet kompetente Beratung und Unterstützung, wenn Menschen und Unternehmen aktiv werden wollen", so Priebs. 26.000 Menschen habe die Agentur allein an Infoständen bei Veranstaltungen in den vergangenen zehn Jahren beraten und mit ihren Projekten und Kampagnen den Klimaschutz in die Region getragen. Einerseits würde gezielt einkommensschwachen Haushalten mit Stromsparberatungen geholfen, Energie und damit Geld zu sparen. Andererseits seien gemeinsam mit den Regionalpartnern mehr als 400 Unternehmen über das Projekt e.coBizz zu Effizienzpotenzialen in ihren Betrieben beraten worden. "Dabei ist es wichtig, dass die Agentur hersteller- und produktneutral informiert, was wir dadurch sicher stellen, dass Stadt und Region zusammen die Mehrheit der Gesellschaftsanteile halten", betont Priebs.
"Mit einer Mischung aus Kreativität und Beharrlichkeit hat die Agentur neue Kampagnen entwickelt, die bundesweit Anerkennung finden", lobt auch der Wirtschafts- und Umweltdezernent der Landeshauptstadt Hannover, Hans Mönninghoff. Allein im Projekt "Gut beraten starten" würden mittlerweile jährlich rund 800 Hausbesitzer zur energetischen Optimierung ihrer Gebäude beraten. "Wir wissen, dass durch die Arbeit der Klimaschutzagentur jeder öffentliche Euro bei Privatleuten ein Vielfaches an Investitionen auslöst. Untersuchungen zu den Beratungsaktionen haben gezeigt, dass von Ein- und Zweifamilienhausbesitzern jährlich rund 20 Mio. Euro investiert worden sind. Die gemeinsamen, erfolgreichen Kampagnen im Solar- und im Modernisierungsbereich sind demzufolge erheblich wirtschaftsfördernd", erklärt Mönninghoff. Im Bereich der Gebäudemodernisierung, beim Energiesparen und bei der Steigerung der Energieeffizienz bleibe aber künftig noch viel zu tun. "Hier brauchen wir neben dem Einsatz des enercity-Fonds proKlima weiterhin eine gezielte Informations- und Motivationsarbeit, die zu den Kernkompetenzen der Klimaschutzagentur zählt", so der Umweltdezernent.
Überzeugt hat die Klimaschutzagentur mit ihrer engagierten und unabhängigen Arbeit auch die Wirtschaft. "Herrn Sahling ist es gelungen, der regionalen Wirtschaft und dem Handwerk Impulse zu geben. Er hat auch Skeptiker davon überzeugt, dass Ökologie und Ökonomie zusammen gehen", so Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. "Klimaschutz hilft, die Zukunft von Menschen und Unternehmen zu sichern. Betriebe, die schon vor Jahren auf Solarenergie, innovative Heizsysteme und Wärmedämmtechnologien gesetzt haben", so Ernsting, "stehen jetzt besonders gut da." Für die Agentur gebe es auch in den nächsten Jahren im Bereich der Energieeffizienz für Unternehmen und für Hausbesitzer reichlich zu tun.
2001 mit vier Personen gegründet, hat die Agentur heute 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. "Wir sind im Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen gewachsen", so Udo Sahling, seit Beginn Geschäftsführer und Motor der Klimaschutzagentur. "Wir bringen Menschen, Unternehmen und Verwaltung zusammen. Gemeinsam mit den Gesellschaftern und 55 Fördervereinsmitgliedern sowie zahlreichen Projektpartnern bilden wir ein handlungsfähiges Netzwerk, um Klimaschutzziele umzusetzen und die CO2-Emissionen zu reduzieren." Dabei trage auch die enge Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden Früchte. Für 13 Kommunen lägen mittlerweile Klimaschutzkonzepte vor, die mit Hilfe der Klimaschutzagentur erarbeitet worden seien und jetzt umgesetzt würden.
Für die konstruktive Zusammenarbeit dankte Sahling den Gesellschaftern, allen Partnern in den Kommunen und der Wirtschaft. Für die nächsten Jahre wünscht er sich weitere Partner aus der Wirtschaft, die von der Agentur und ihrem Netzwerk profitieren wollen und hofft, dass die Kommunen Klimaschutz beherzt umsetzen werden, "denn vor dem Hintergrund der Energiewende stellen sich zusätzliche Herausforderungen", so der Geschäftsführer.