WMW: Seit wann sind Sie Partner von WENZEL und warum sind Sie es geworden?
Klostermann: Die Klostermann GmbH hatte schon Anfang der 90er Jahre einen Namen im Markt der Koordinaten-Messtechnik. Partner war zu der Zeit ein amerikanischer Hersteller, der schon sehr bald in einen Messtechnik-Konzern integriert wurde. Von da an gingen die Uhren anders, nicht so, wie ich mir das für einen kontinuierlichen Erfolg vorgestellt hatte. Zu dieser Zeit traf ich Werner Wenzel und wir beide erkannten schnell, dass es viele gemeinsame Vorstellungen und Werte gab, die es zu realisieren galt. Nach etwa sechs Monaten des näheren Kennenlernens und fünf verkauften Messmaschinen, haben wir am 01.02.1993 einen Vertriebsvertrag unterzeichnet.
WMW: Wann haben Sie Ihr erstes KMG (Koordinaten Messgerät) von WENZEL verkauft und was ist daraus geworden?
Klostermann: Die erste Koordinaten-Messmaschine, eine LH 108, wurde 1992 an die Grunewald GmbH in Bocholt verkauft. Sie hat über viele Jahre ihre Dienste geleistet, wurde zwischenzeitlich immer wieder modernisiert und im letzten Jahr durch eine größere WENZEL-Portalmessmaschine
ersetzt.
WMW: Welche Vorteile sehen Sie bei der Zusammenarbeit zwischen einem Hersteller und einem unabhängigen Haus wie dem Ihren?
Klostermann: In der Regel lernen wir unsere Kunden schon in einer frühen Projektphase kennen. Man kommt mit einer Messaufgabe auf uns zu und sucht nach optimalen Lösungen, die wir gemeinsam erarbeiten. Aus dem großen Produktspektrum und mit unseren Erfahrungen, auch als Anbieter messtechnischer Lohndienstleistungen, wird eine Maschine ausgesucht, mit der sich die erarbeiteten Lösungen realisieren lassen. In enger Zusammenarbeit zwischen WENZEL und unserem Unternehmen werden Marktentwicklungen der Kunden analysiert und mit passenden Produkten in den Vertrieb gebracht. So liegt der Vorteil für beide Parteien auf der Hand. WENZEL kann sich um seine Kernaufgaben kümmern, die Herstellung hochwertiger Messgeräte. Und wir sind der Partner für den Kunden und den Hersteller gleichermaßen.
WMW: Wie empfinden Sie das Verhältnis zwischen WENZEL und Ihrem Haus?
Klostermann: Es ist ein herausragendes Merkmal, auf fast drei Jahrzehnte erfolgreicher Zusammenarbeit zurückzublicken. Partnerschaftliches Verhalten, schnelle Entscheidungen und kurze Wege sind wesentliche Elemente unserer Zusammenarbeit, die in allen Ebenen der Unternehmen praktiziert werden. Und der wichtigste Punkt in all den Jahren war das uneingeschränkte Vertrauen zueinander!
WMW: An welches Ereignis denken Sie besonders gerne zurück, wenn Sie an das Haus WENZEL und die Gründer Werner und Helga Wenzel denken?
Klostermann: Gern erinnere ich mich an Ereignisse, die meine Frau und ich gemeinsam mit Helga und Werner Wenzel feiern konnten. Es waren Geburtstage, Firmenjubiläen und immer wieder Einweihungen neuer Gebäude. Persönliche Sympathien und der Wille zu gemeinsamen Erfolgen haben uns verbunden. Auch ein gemütliches Beisammensein mit Abendessen und anschließender Weinprobe in der Villa Marburg anlässlich des Verkaufs unserer 200. Messmaschine im Jahr 2003 ist uns in netter Erinnerung.
WMW: Was waren aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in der Partnerschaft?
Klostermann: Die Weltwirtschaftskrise 2009 ging an uns allen nicht spurlos vorbei. Die Verkäufe brachen ein. Wir haben die Köpfe zusammengesteckt, gemeinsam Strategien entwickelt, den Markt weiterhin zu bearbeiten, um in besseren Zeiten wieder „ernten“ zu können. Diese gemeinsamen Anstrengungen haben dazu geführt, dass wir allesamt gestärkt daraus hervorgegangen sind.
WMW: Was waren die größten gemeinsamen Erfolge?
Klostermann: Der größte gemeinsame Erfolg war und ist es, die bestehende Partnerschaft über 26 Jahre zu leben. Mit Stolz und Freude blicken wir auf eine große Stückzahl gemeinsam verkaufter Messmaschinen zurück. Es gibt z. B. einen Kunden, der in den letzten Jahren 14 Messmaschinen
von WENZEL über uns gekauft hat.
WMW: Bei Ihnen und bei WENZEL ist inzwischen die 2. Generation „am Ruder“. Wie funktionieren solche Partnerschaften über Generationen hinweg?
Klostermann: Es erfüllt mich mit besonderer Freude, dass die Zusammenarbeit zwischen den Häusern WENZEL, GGW Gruber und Klostermann auch in der 2. Generation hervorragend funktioniert und weiter ausgebaut und gefestigt wird. Die Schlüsselantwort ist aus meiner Sicht eine gemeinsame Wertebasis und das Verständnis für den Gegenüber. Wenn man es schafft, die Werte der Gründer, die sich seit der ersten Stunde der Zusammenarbeit als erfolgreich erwiesen haben, auf die nachkommende Generation zu übertragen, dann entsteht ein stabiles Fundament.
WMW: Wie sehen Sie die Zukunft in der Messtechnik?
Klostermann: Durch die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen ist ein Trend zu schnelleren und aussagekräftigeren Messergebnissen entstanden. Die Qualität der hergestellten Produkte wird immer hochwertiger, die Toleranzen immer geringer, ob in der Automobilindustrie, der Medizin, der Raumfahrttechnik oder bei Dingen, die wir täglich benutzen. Ich bin sicher, die Messtechnik wird sich im Bereich der Sensorik, der Automatisierung und der Genauigkeiten weiterentwickeln und an Bedeutung weiter zunehmen.
WMW: Wie wird sich das auf die Partnerschaft auswirken?
Klostermann: Auch in Zukunft ist es extrem wichtig für uns, ganz dicht am Kunden zu sein. Und die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit dem Hersteller der Messtechnik zu teilen, um zeitnah die richtige Antwort auf die vielen Fragestellungen zu finden. Die Kommunikation untereinander wird „frequenter“ werden, um sich aufzeichnenden Trends rasch anzupassen. Der schnelle Blick auf die aktuellen Aufgabenstellungen, gepaart mit einem dynamischen Unternehmen WENZEL, welches daraus die passenden Produkte auf die Straße bringt, wird aus meiner Sicht ein Garant für eine
erfolgreiche Weiterentwicklung sein.
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KLOSTERMANN Ingenieurbüro und Vertriebsgesellschaft mbH