Alexander Tietje, Vorsitzender der Kögel Geschäftsführung, sieht in der Verleihung dieser bedeutenden Auszeichnung nicht nur eine Bestätigung für das erfolgreiche Sanierungskonzept, sondern auch für das andauernde Engagement und die enorme Leistung aller Beteiligten. "Bei Kögel ziehen Gesellschafter, Geschäftsführung und Mitarbeiter an einem Strang. Das hat uns geholfen, wieder auf die Erfolgsspur zu kommen." Heute gehört Kögel zu den zehn größten Aufliegerproduzenten weltweit.
Der ehemalige Marktführer Kögel Fahrzeugwerke AG war vor vier Jahren bei einem Marktanteil von nur noch zehn bis elf Prozent angelangt und schließlich insolvent gegangen. Die beherzten Investoren, darunter Hieronymus Graf Wolff Metternich und die Brüder Schoeller, übernahmen ein halbes Jahr später und rissen gemeinsam mit der neuen Geschäftsführung das Ruder herum. Sie begannen mit einer Bereinigung der ehedem überbordenden und kostenintensiven Typen-Vielfalt und setzten stattdessen auf eine Plattform-Strategie mit Baukastensystem. Die Zahl der bisher 400 bestellbaren Varianten wurde auf 70 heruntergefahren. Statt zwölf verschiedener Kotflügel-Modelle gab es nur noch eines, das in alle Auflieger passt. Auch technologisch gelang der Befreiungsschlag. Mit einer Reihe praxisorientierter Neuentwicklungen etablierte sich das Unternehmen als Innovationsführer seiner Branche. Bedeutendste Neuerung: Der Leichtbau-Megatrailer Phoenixx, bei dem erstmals in einem Serienauflieger Kohlefaser zum Einsatz kommt und der bis zu zwei Tonnen mehr Nutzlast bietet - bares Geld für jeden Spediteur. Wichtige Unterstützung kam aber auch von der Belegschaft, die unbezahlte Mehrarbeit leistete - mit Akzeptanz der IG Metall. Für Dr. Ursula Weidenfeld, Chefredakteurin 'impulse', hat Kögel mit dem kraftvollen Wiederaufstieg eine außergewöhnliche Leistung gezeigt.
Der Preis "Turnarounder des Jahres" wird seit drei Jahren an Unternehmen in den Betriebsgrößenklassen bis 500, 500 bis 1.000 und über 1.000 Beschäftigte vergeben. Neben der Kögel Fahrzeugwerke GmbH wurden in diesem Jahr die Medisana AG aus Hilden sowie die Stendaler Landbäckerei GmbH ausgezeichnet. "Wir wollen Unternehmern in der Krise Mut machen, dass die Rückkehr auf einen profitabeln Wachstumspfad immer möglich ist", beschreibt Christian Dyckerhoff, Sprecher des Vorstands von BDO, die Motivation, diesen Preis ins Leben zu rufen. Neben der Trendumkehr zu tragfähigem Wachstum bewertet die Experten-Jury vor allem die konsequente Umsetzung des erstellten Sanierungskonzeptes.
"Die Erfolgsgeschichten dieser Unternehmen, die kurz vor dem Aus standen, kämpften und jetzt wieder im Geschäft sind, machen Mut mitten in der Krise und zeigen das besondere Engagement der Preisträger", kommentiert der Jury-Sprecher Prof. Dr. Hans-Jürgen Kirsch, Leiter des Instituts für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Mitglieder der Jury sind ebenfalls Dr. Patrick Adenauer, Präsident DIE FAMILIENUNTERNEHMER-ASU e.V., Martin Blessing, Sprecher des Vorstandes Commerzbank AG, Dr. Lutz Mackebrandt, Vizepräsident Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e. V., Christian Dyckerhoff, Sprecher des Vorstandes der BDO Deutsche Warentreuhand AG, und Dr. Ursula Weidenfeld, 'impulse'-Chefredakteurin, sowie Dr. Matthias Wittstock, Leiter des Referats Mittelstandspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Schirmherr ist Bundeswirtschaftsminister Michael Glos.