Nachfrage nach Trailern stark rückläufig
Vor allem das zweite Halbjahr war in allen europäischen Trailermärkten von einem dramatischen Einbruch der Auftragseingänge gekennzeichnet. In einzelnen Monaten betrug der Rückgang über alle Hersteller bis zu 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei Kögel war ein starker Einbruch der Auftragseingänge zu spüren, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie bei anderen Herstellern. "Unter den drei größten europäischen Trailerherstellern hat sich Kögel in der aktuellen Krise des Nutzfahrzeugmarktes am besten behauptet", stellt Kögel Vertriebsgeschäftsführer Andreas Berndmeyer fest.
Schon im Mai machte sich die sinkende Nachfrage am Trailermarkt bemerkbar, ab Juni brach der Markt dann vollständig ein. "Einen solch raschen und heftigen Rückgang in der Nachfrage haben wir in der Nutzfahrzeugbranche noch nie erlebt", erklärt Berndmeyer. Ursachen für den dramatischen Einbruch am Nutzfahrzeugmarkt sind neben der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise die starke Belastung der Transportunternehmen durch Steuern und Abgaben wie beispielsweise der zum Januar 2009 um teilweise 50 Prozent erhöhten Autobahnmaut in Deutschland. Auf ganz Europa bezogen waren die Zulassungen bei Sattelaufliegern im Gesamtjahr 2008 dank des noch relativ starken ersten Halbjahres nur leicht rückläufig. Auch Kögel konnte sich recht stabil behaupten und produzierte mit 18.245 Einheiten acht Prozent weniger Fahrzeuge als im Rekordjahr 2007. Dabei entfielen mit 12.409 produzierten Einheiten rund zwei Drittel auf das erste Halbjahr.
Als eines der ersten Unternehmen reagierte Kögel auf den negativen Marktverlauf und fuhr die Produktion bereits vor Beginn des zweiten Halbjahres zurück. Im Juni beendete der Fahrzeughersteller die Beschäftigungsverhältnisse von Zeitarbeitskräften, befristete Arbeitsverträge wurden nicht verlängert. Im Oktober 2008 haben sich Geschäftsführung und Belegschaft zudem auf ein Kostensenkungspaket mit Sparmaßnahmen sowohl im Personal- wie im Sachkostenbereich geeinigt. Zentrale Punkte sind die Einführung von Kurzarbeit in Produktion und Verwaltung sowie die Zurückstellung von geplanten Investitionen.
Marktanteile in Deutschland deutlich ausgebaut
Trotz der rückläufigen Nachfrage konnte Kögel im Jahr 2008 seine Stellung als drittgrößter Hersteller in Deutschland nicht nur festigen, sondern erfolgreich weiter ausbauen. Bei einem Rückgang der gesamten Zulassungszahlen bei Sattelanhängern und Wechselverkehrsanhängern um 0,6 Prozent, schaffte es das Unternehmen nicht nur den Marktanteil in vergleichbaren Produktbereichen um 1,7 Punkte auf 14,9 Prozent zu erhöhen. Mit einer Steigerung der Zulassungszahlen um 14,7 Prozent im wichtigsten europäischen Trailermarkt auf 5.402 Einheiten erreichte Kögel zudem die größte Zunahme unter den drei führenden Herstellern.
Den höchsten Zuwachs in Stückzahlen verzeichnete dabei das wichtigste Produktsegment, die Planensattelauflieger. Hier legte Kögel um 493 Einheiten zu und hält im Jahresdurchschnitt somit einen Marktanteil von 20,3 Prozent (Vorjahr 17,4 Prozent). Den stärksten relativen Zuwachs gab es dagegen bei den Fahrzeugen mit geschlossenem Kastenaufbau, die Kögel unter der Bezeichnung Cargo-MAXX box vertreibt. Hier konnte Kögel die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge auf 360 Einheiten mehr als verdoppeln und baute damit seinen Marktanteil um 9,2 Punkte auf 17,9 Prozent aus. Auch bei den für Kögel recht jungen Segmenten der Containerchassis und Kühlsattelauflieger zeigt sich ein ähnlich positiver Trend. So hält Kögel nur zwei Jahre nach Markteinführung der Containerchassis-Baureihe Port-MAXX einen Marktanteil von 12,2 Prozent (Vorjahr 11,1 Prozent). Mit der 2006 erstmals vorgestellten Kühlfahrzeug-Baureihe Cool-MAXX steigerte Kögel den Marktanteil um 1,5 Punkte auf nunmehr 3,7 Prozent. Der überdurchschnittliche Erfolg im deutschen Markt führte im Jahr 2008 dazu, dass der Inlandsanteil der Kögel-Produktion von 32,9 Prozent im Jahr 2007 auf 41,4 Prozent stieg. Der Anteil der exportierten Kögel-Fahrzeuge sank entsprechend auf 59 Prozent, nach 67 Prozent im Vorjahr.